In der Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik kommt es häufig vor, dass Transportmittel be- oder entladen werden sollen. Eine Technik, die dabei häufig zum Einsatz kommt, ist das Stauen.
Beim Stauen gibt es einige Stauregeln zur Beladung, Lastverteilung oder Sicherheit zu beachten.
simpleclub zeigt dir wie immer ganz einfach, wie du das Thema Stauen schnell verstanden hast!
Stauen einfach erklärt
Mithilfe verschiedenerer Regeln kann eine ordnungsgemäße Stauung der Ladegüter gewährleistet werden. Es gibt konkrete Stauregeln zur Beladung, Lastverteilung, Anordnung oder Stapelung der Güter und Sicherungsmitteleinsatz. Die Regeln für die Stauung werden im Stauplan umgesetzt.
Der Stauplan zeigt demnach wie eine optimale Anordnung der Güter gewährleistet werden kann. Im optimalen Fall entstehen keine Freiräume mehr.
Stauen Definition
Beim Stauen werden Packstücke im Laderaum oder auf einer Ladefläche ordnungsgemäß angeordnet. Dabei gilt es Stauregeln und Belastungsgrenzen zu beachten.
Stauregeln
Für die ordnungsgemäße Stauung der Ladegüter gibt es verschiedene Regeln, die es zu beachten gilt. Diese nennen wir Stauregeln. Sie beziehen sich vor allem auf folgende Themen:
- Beladung
- Lastverteilung
- Anordnung oder Stapelung von Gütern
- Sicherungsmitteleinsatz
Alle Aspekte müssen im Stauplan berücksichtigt werden.
Schwerpunkte beim Beladen
Beladung
- Für einen unbeschädigten Gütertransport müssen die Güter in geeigneten Verpackungen untergebracht werden.
- Für eine schnelle Beladung soll das LIFO-Prinzip (Abkürzung für last in first out) und damit auch die vorgegebene Reihenfolge berücksichtigt werden.
- Ladetüren oder Boardwände sollten nicht belastet werden, da die Güter z.B. beim Entladen kippen oder herunterfallen könnten und so eine Gefahr für die Personen und den zu transportierenden Güter darstellen.
- Die Güter sollten möglichst lückenlos verstaut werden.
- Nutze Stauhilfen wie bspw. Stausäcke, Holzkonstruktionen oder Trennwände, um mögliche Freiräume zu verschließen.
- Berücksichtige die Vorschriften, die besagen, dass bestimmte Gefahrgüter nicht zusammen verladen werden dürfen, um chemische Reaktionen zu vermeiden.
Alle Güter haben individuelle Eigenschaften. Daher sollten für die Verladung immer die Eigenschaften berücksichtigt werden.
Zu Beachten gilt, dass diese Güter stets getrennt gelagert werden müssen:
stauberzeugende Güter, wie z. B. Mehl | nicht mit | staubempfindlichen Gütern, wie z. B. Elektronikgeräten |
geruchsempfindliche Güter, wie z. B. Textilien | geruchserzeugenden Gütern, wie z. B. Käse | |
feuchtigkeitsempfindliche Güter, wie z. B. elektronische Maschinen | feuchtigkeitsabgebenden Gütern, wie z. B. verschiedenem Gemüse | |
weiche und empfindliche Güter, wie z. B. Kunststoffsäcke | scharfkantigen Gütern, wie z. B. Stahlrohren |
Lastverteilung
Start der Beladung an der Stirnwand:
- Platziere hier schwere Güter, die die Lenkstabilität nicht negativ beeinflussen.
- Berücksichtige den Lastverteilungsplan.
Gesamtschwerpunkt muss möglichst niedrig und an der Längsmittellinie angelegt werden:
\large \rarr Einseitige Belastungen vermeiden.Berücksichtige:
- Das zulässige Gesamtgewicht.
- Die zulässige Nutzlast.
- Den Lastverteilungsplan des Fahrzeugs.
Stapeln oder Anordnen
Grundsätzlich gilt, dass Güter standfest auf die Ladefläche gebracht werden müssen, sodass sie auch ohne Zurrmittel nicht umfallen. Sie sollen demnach im Lotrecht gestapelt werden
Unten sollen die schweren, standfesten und stabilen Güter im LKW positioniert werden.
In der Mitte und oben sollen leichte, empfindliche Güter sowie Güter in flexiblen Verpackungen gestapelt werden.
Für den Transport gilt es zu berücksichtigen:
- Staple nichts auf zerbrechlichen Artikeln.
- Vermeide bei der Stapelung eine blockweise Umgreifung, damit sich die oberen Güter beim Transport verschieben können.
- Die maximal zulässige Anzahl von Packstücken.
- Der gesamte Laderaum soll möglichst formschlüssig ausgefüllt sein.
- Säcke sollen für eine bessere Standfähigkeit im Verbund gelagert werden.
- U.a. Fässer sollen, um Wegrollen zu verhindern, stehend transportiert werden.
Sicherung
Die Ladung soll nach dem Beladen und Stauen gesichert werden. Hierfür werden Zurrmittel verwendet, die nicht sprunghaft, sondern langsam ihre Spannkraft beim Öffnen wieder verlieren.
Stauplan
Die optimale Anordnung der Güter, die im Lagerraum verstaut werden, wird aus dem Stauplan ersichtlich. So kann der verfügbare Laderaum optimal genutzt werden. Freiräume können durch diese Beladung vermieden und die Transportkosten gesenkt werden.
Vorteile eines Stauplans
- Ermöglicht den Stauraum bestmöglich auszunutzen.
- Verlader und Fahrzeughalter wissen bereits vor der Beladung, welche Stauhilfsmittel, Sicherungsmittel in welcher Menge notwendig sind.
- Im Stauplan festgelegte Ladeplätze beschleunigen die Platzierung der Güter.
- Das Austesten der besten Platzierung entfällt.
- Vereinfachte Entladung durch das LIFO-Prinzip.
- Für eine Teilentladung müssen die Güter nicht mehr umgestellt werden.
- Für die Tourenplanung können die Güter optimal positioniert werden.
Zusammenfassung
Was bedeutet Stauen?
Beim Stauen werden Packstücke im Laderaum oder auf einer Ladefläche ordnungsgemäß angeordnet.
In welchen Bereichen gibt es Stauregeln?
- Beladung
- Lastverteilung
- Anordnung oder Stapelung von Gütern
- Sicherungsmitteleinsatz
Welche verschiedenen Schwerpunkte gibt es bei der Beladung?
- Fahrzeugschwerpunkt
- Gesamtschwerpunkt
- Schwerpunkt der Ladung
Wo wird ein Lkw als erstes beladen?
Die Beladung sollte immer an der Stirnwand beginnen. Hier werden schwere Güter platziert, um die Lengsstabilität nicht negativ zu beeinflussen.