Verpackungen gibt es in verschiedensten Formen und Größen. Manche von ihnen sind stabiler, manche weniger stabil und dafür schön flexibel und platzsparend. Der Grund dahinter ist, dass die Verpackungen auf verschiedenen Packstoffen basieren, aus denen die Packmittel und Packhilfsmittel hergestellt werden. Holz, Papier, Karton und Pappe sind einige dieser Packstoffe.
Aber wie wirkt sich die Qualität des Holzes auf die Verpackung aus? Wie unterscheiden sich Papier, Karton und Pappe. Und wie läuft das eigentlich mit deren Wiederverwendung oder -verwertung?
simpleclub hilft dir dabei, das Thema zu verstehen und all diese Fragen zu klären!
Holz, Papier, Karton und Pappe als Packstoff einfach erklärt
Packstoffe dienen dazu, Packmittel wie Kisten, Kartons oder Schachteln herzustellen. Auch Packhilfsmittel wie Füllmaterial oder Etiketten werden aus Packstoffen hergestellt. Grundsätzlich kannst du dabei eine Vielzahl verschiedener Packstoffe unterscheiden:
Hier geht es speziell um die Packstoffe Holz, Papier, Karton und Pappe mit ihren Haupteigenschaften:
- Holz ist äußerst stabil, nachwachsend, recht günstig und kann vor allem zur Energieproduktion wiederverwertet werden.
- Papier, Karton und Pappe basieren auf Holz, sind ebenfalls recht günstig und unterscheiden sich vor allem auch durch ihre Dichte. Sie können besonders gut recyclet werden.
Packstoffe Definition
Packstoffe stellen das Material dar, aus dem Packmittel und Packhilfsmittel hergestellt werden. Jeder Packstoff hat dabei spezifische Eigenschaften, Vorteile und Nachteile.
Eigenschaften und Vorteile der Packstoffe
Holz als Packstoff
Holz ist ein natürlicher Packstoff, der vor allem für die Herstellung von Kisten, Paletten und Verschlägen genutzt wird. Holz hat dabei vielfältige Eigenschaften:
- Nachhaltigkeit: Als nachwachsender Rohstoff ist Holz grundsätzlich sehr nachhaltig. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass nicht deutlich mehr Holz verwendet wird als nachwachsen kann.
- Stabilität: Holz ist schon von Natur aus sehr stabil. Hartholz (z. B. Ahorn, Buche und Eiche) weist dabei nochmals eine höhere Stabilität auf als Weichholz (z. B. Erle, Fichte oder Pappel). Die Stabilität kann durch Holzverbindungen wie Schrauben, Nägel oder Leim weiter erhöht werden.
- Gewicht und Flexibilität: Holz hat ein recht hohes Gewicht, wobei das Hartholz nochmals deutlich schwerer ist als Weichholz.
- Kosten: Holz ist ein relativ günstiger Packstoff.
- Wiederverwendung und Wiederverwertung: Holz kann prinzipiell wiederverwendet werden. In der Praxis wird es jedoch hauptsächlich zur Produktion von Energie verwertet.
- Empfindlichkeit: Holz ist grundsätzlich sehr robust gegenüber Umwelteinflüssen. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass das Holz nicht von Schädlingen besetzt ist. Umwelteinflüsse können durch das Streichen, Imprägnieren oder Begasen von Holz weiter reduziert werden.
Sehr praktisch an Holz ist, dass fast alle seine Bestandteile verwendet werden können. So wird aus Baumstämmen in der Regel zunächst sogenanntes Vollholz (Massivholz) produziert, indem die Stämme längs und quer geschnitten werden. Fallen dabei größere Holzstücke ab, die nicht als Vollholz verwendet werden können, so werden diese häufig zu Sperrholz verleimt. Und auch die anfallenden Holzspäne können zur Produktion von Spanplatten oder ggf. auch als Füllstoff verwendet werden.
Ach ja und nicht zu vergessen: Holz bildet die Grundlage für Papier, Karton und Pappe.
Papier, Karton und Pappe als Packstoff
Papier, Karton und Pappe basieren auf Holz und werden vor allem für Kartons, Schachteln, Trays oder Umschläge, aber auch als Etikett, Beipackzettel, Füllmaterial oder Kantenschutz verwendet. Der Unterschied zwischen Papier, Karton und Pappe liegt dabei in der Dichte und der Anzahl an Papierlagen:
Dichte | Anzahl Papierlagen | |
---|---|---|
Papier | Unter 150 g/qm | Einlagig |
Karton | 150 - 500 g/qm | Mehrlagig |
Pappe | Über 500 g/qm | Einlagig oder mehrlagig |
Papier, Karton und Pappe bringen verschiedene Eigenschaften und Vorteile mit:
- Nachhaltigkeit: Da Holz als nachwachsender Rohstoff die Grundlage für Papier, Karton und Pappe bildet, sind diese Packstoffe grundsätzlich sehr nachhaltig. Auch hier muss auf das Gleichgewicht zwischen Holzabbau und -anbau geachtet werden. Zudem verbraucht die Herstellung von Papier, Karton und Pappe noch einige Mengen an Wasser und Energie.
- Stabilität: Die Stabilität ist vor allem abhängig von der Dichte - je höher die Dichte, desto stabiler. Pappe ist daher in der Regel stabiler als Karton und Karton ist stabiler als Papier. Auch die Qualität des Materials spielt hier eine große Rolle. Neue Produkte bestehen aus längeren Holzfasern als recycelte Produkte und sind dadurch stabiler. Die Stabilität kann einerseits durch Verbindungen wie Klebstoffe und andererseits durch eine geschickte Konstruktion (z. B. Wellpappe) weiter erhöht werden.
- Gewicht und Flexibilität: Papier, Karton und Pappe haben ein recht geringes Gewicht, das ebenfalls abhängig von der Dichte ist. Zudem bieten Papier, Karton und Pappe ein hohes Maß an Flexibilität.
- Kosten: Papier, Karton und Pappe sind ein relativ günstiger Packstoff.
- Wiederverwendung und Wiederverwertung: Papier, Karton und Pappe können prinzipiell wiederverwendet werden. In der Praxis wird es jedoch hauptsächlich recycelt. Dabei ist eine sortenreine Trennung von Papier, Karton und Pappe wichtig.
- Empfindlichkeit: Umwelteinflüsse wie die Witterung, klimatische Änderungen oder auch Menschen und Tiere können Papier, Karton und Pappe recht einfach etwas antun, da die Empfindlichkeit vergleichsweise hoch ist und sie teilweise wasser-, fett- und aromadurchlässig sind. Auch mechanische Belastungen können Papier, Karton und Pappe leichter etwas anhaben. Die Empfindlichkeit kann jedoch durch ein Beschichten oder Imprägnieren verringert werden.
Beispiel zu Holz, Papier, Karton und Pappe als Packstoff
Ein Hersteller von Fitness-Artikeln sucht nach einem geeigneten Packstoff für den Versand von Hanteln. Da die Hanteln ein relativ hohes Eigengewicht haben, muss der Packstoff vor allem stabil und möglichst unempfindlich gegenüber Umwelteinflüssen sein. Gleichzeitig möchte der Hersteller aber auch keine extrem schwere und sperrige Verpackung benutzen.
- Holz als Packstoff wäre zwar sehr stabil und recht unempfindlich gegenüber Umwelteinflüssen, macht die Verpackung aber ziemlich schwer und ist sperrig.
- Papier, Karton und Pappe sind grundsätzlich nicht so stabil und unempfindlich wie Holz, dafür aber deutlich leichter und nicht so sperrig.
Eine Einkaufsmitarbeiterin schlägt daher vor, sich verschiedene Formen von beschichteter Wellpappe anzuschauen und diese bezüglich ihrer Stabilität und Empfindlichkeit zu testen. Unterschieden werden folgende Arten von Wellpappe:
In den Tests konnte herausgefunden werden, was die Einkaufsmitarbeiterin im Vorfeld schon vermutet hatte: Je mehr Well-Schichten die Wellpappe hat, desto stabiler ist sie. Da die Imprägnierung der Wellpappe zudem ein Durchweichen stark hinauszögern kann, entscheidet der Hersteller, eine dreiwellige, beschichtete Wellpappe für den Transport der Hanteln zu verwenden.
Zusammenfassung zu Holz, Papier, Karton und Pappe als Packstoff
Packstoffe stellen das Material dar, aus dem Packmittel und Packhilfsmittel hergestellt werden. Jeder Packstoff hat dabei spezifische Eigenschaften, Vorteile und Nachteile.
- Holz ist äußerst stabil, nachwachsend, recht günstig und kann vor allem zur Energieproduktion wiederverwertet werden. Allerdings ist Holz auch vergleichsweise schwer und sperrig.
- Papier, Karton und Pappe basieren auf Holz, sind ebenfalls relativ günstig und unterscheiden sich vor allem auch durch ihre Dichte. Sie können besonders gut recyclet werden. Im Vergleich zu Holz sind Papier, Karton und Pappe zwar nicht so stabil und grundsätzlich empfindlicher, dafür aber leichter und nicht so sperrig. Außerdem kann die Stabilität vor allem durch die Verwendung von Wellpappe deutlich erhöht werden. Auch die Empfindlichkeit kann durch Beschichtung oder Imprägnierung gesenkt werden.