Die Unterscheidung zwischen Eigen- und Fremdlager sind dir bestimmt schon in deinem Arbeitsalltag begegnet. Beide Lagerarten befassen sich mit dem Eigentum des Lagers.
Doch worin liegen die Unterschiede? Welche Arten von Fremdlagern gibt es und wie können die Kosten der beiden Lager verglichen werden?
simpleclub erklärt es dir.
Eigen- und Fremdlager einfach erklärt
Bei einem Fremdlager bezahlt z.B. ein produzierendes Unternehmen, die sogenannten Einlagerer, ein anderes gewerbliches Lagerunternehmen, die sogenannten Lagerhalter, für die Einlagerung der Waren.
Es werden drei Formen der Fremdlagerung unterschieden
- Trennungslagerung
- Sammellagerung
- Mietlagerung
Für die Entscheidung, ob Waren eigen- oder fremdgelagert werden, wird ein tabellarischer, rechnischer oder grafischer Kostenvergleich genutzt.
Entscheidend ist hierfür die kritische Menge.
Unterschreitung der kritischen Menge
\large \rarr Fremdlagerung ist kostengünstigerÜberschreitung der kritischen Menge
\large \rarr Eigenlagerung ist kostengünstiger
Als Eigenlager werden die Lager verstanden, die den Betrieben gehören. Der Betrieb trägt die gesamten Kosten des Lagers. Aus diesem Grund kann er die Lagerflächen nach seinen Bedürfnissen und Vorstellungen gestalten.
Definition Eigen- und Fremdlager
Als Eigenlager werden die Lager verstanden, die den Betrieben gehören.
Von einem Fremdlager ist die Rede, wenn ein z.B. produzierendes Unternehmen, ein anderes gewerbliches Lagerunternehmen, für die Einlagerung der Waren bezahlt.
Eigenlager
Das Eigenlager, ist das Lager, dass den Betrieben gehört. Die Unternehmen haben die Möglichkeit die Lagerflächen nach ihren Bedürfnissen und Vorstellungen zu gestalten.
Dabei ist das Lager in den betrieblichen Ablauf des Unternehmens integriert und es besteht keinerlei Abhängigkeit von Dritten.
Zwar trägt das Unternehmen die gesamten Kosten für das Lager, profitiert dafür aber auch von verschiedenen Vorteilen.
Es kann schnell und flexibel auf die Güter zugegriffen und gegebenenfalls umorganisiert werden. Zudem können jederzeit Qualitätskontrollen stattfinden und diese gesichert werden.
Fremdlager
Von einem Fremdlager wird gesprochen, wenn ein fremdes Unternehmen (= Lagerhalter) von einem anderen Unternehmen (=Einlagerer) beauftragt wird, deren Güter einzulagern.
Ein gewerblicher Lagerhalter, das können unter anderem Lagerhausgesellschaften oder Speditionen sein, übernimmt die Einlagerung der Waren. Services wie Warenpflege oder Warenkontrolle sind dabei häufig inklusive.
Gründe für Fremdlager
Es gibt verschiedene Gründe, aufgrund derer sich Unternehmen für die Nutzung von Fremdlagern entscheiden.
Die Lagerhalter bieten verschiedene Services an, die die Einlagerung attraktiv machen. Beispielsweise können das Bestandskontrollen, Kommissionierung, Verpackung, Preisauszeichung oder auch Lagerbuchführung sein.
Die Bestände sind kurz oder langfristig höher als die eigene Lagerkapazität.
Für bestimmte Waren werden bestimmte Lagereinrichtungen benötigt, die im Eigenlager nicht verfügbar sind.
Die Bestände unterliegen starken saisonalen Schwankungen.
Güter, die an Flughäfen, Bahnhöfen oder Häfen ankommen können oft nicht sofor weiter verteilt werden. Aus diesem Grund werden die Fremdlager von verschiedenen Lieferanten und Unternehmen als Zwischenlager genutzt.
Das Risiko ist bei einem Fremdlager ebenso geringer wie die Kosten.
Formen der Fremdlagerung
- Trennungslager
Jedes Unternehmen, dass in einem Trennungslager seine Waren einlagert, bekommt einen abgetrennten Lagerplatz.
Das einlagernde Unternehmen trägt die Kosten für den Lagerplatz. Dafür steht diesem die angeforderte Lagerkapazität allein zur Verfügung.
- Sammellagerung
Bei der Sammellagerung ( § 469 HGB) teilen sich mehrere Unternehmen eine Lagerfläche.
Hierfür erklären sich die verschiedenen Einlagerer bereit, die Güter, die der gleichen Art und Güte entsprechen, gemeinsam zu lagern. Jedem Einlagerer gehört dann ein gewisser Anteil bzw. das Miteigentum an den gelagerten Güter.
Die Einlagerer können dann, ohne eine zusätzliche Genehmigung der anderen Einlagerer, ihre Waren ausliefern.
Durch die geteilten Lagerflächen sparen sich alle Beteiligten Einlagerer Geld.
- Mietlager
Wird ein gesamter Lagerraum vom Lagerhalter gemietet, so spricht man von einer Mietlagerung. In diesem Fall liegt die Verantwortung für die eingelagerten Güter, das Lager sowie die Warenpflege und Warenkontrolle bei dem Einlagerer.
Kostenvergleich zwischen Eigen- und Fremdlager
Um richtig entscheiden zu können, ob ein Eigen- oder Fremdlager sinnvoller ist, ist es wichtig die verschiedenen Vor- und Nachteile abzuwägen. Häufig werden für diese Entscheidung die verschiedenen Kosten zur Hilfe genommen.
Fixe Kosten |
|
Variable Kosten |
|
Kritische Menge |
|
Beispiel Kostenvergleich Eigen- und Fremdlager
Tabellarische Darstellung
Das Möbelhaus großes M überlegt sich das Lager der Heimtextilien umzustrukturieren. Auf Grundlage der vorliegenden Daten wird eine Tabelle mit den Kosten zur Eigen- und Fremdlagerung erstellt.
Anzahl | Fremdlagerung | Eigenlagerung | ||
---|---|---|---|---|
Gesamtkosten | Fixe Kosten | Variable Kosten | Gesamtkosten | |
0 | 0 € | 18.000 € | 0 € | 18.000 € |
500 | 12.500 € | 18.000 € | 8.000 € | 26.000 € |
1.000 | 25.000 € | 18.000 € | 16.000 € | 34.000 € |
2.000 | 50.000 € | 18.000 € | 32.000 € | 50.000 € |
3.000 | 75.000 € | 18.000 € | 48.000 € | 64.000 € |
4.000 | 100.000 € | 18.000 € | 64.000 € | 82.000 € |
5.000 | 125.000 € | 18.000 € | 80.000 € | 98.000 € |
6.000 | 150.000 € | 18.000 € | 96.000 € | 114.000 € |
Anhand der Tabelle wird deutlich, dass die kritische Menge bei 2.000 Artikeln liegt.
Rechnerische Darstellung
Die Berechnung für die kritische Menge sieht so aus:
Grafische Darstellung
In einer Grafik sieht dies dann so aus:
Zusammenfassung
Eigenlager
Das Eigenlager, ist das Lager, dass den Betrieben gehört. In diesem Fall trägt das Unternehmen alle Kosten, die für die Lagerung anfallen. Allerdings kann das Lager nach den Bedürfnissen und den Vorstellungen der Unternehmen gestaltet werden ohne von Dritten abhängig zu sein. Das Lager ist in den betrieblichen Ablauf des Unternehmens integriert.
Fremdlager
Von einem Fremdlager wird gesprochen, wenn ein fremdes Unternehmen (= Lagerhalter) von einem anderen Unternehmen (=Einlagerer) beauftragt wird, deren Güter einzulagern.
Gewerbliche Lagerhalter sind zum Beispiel Lagerhausgesellschaften oder Speditionen, die die Einlagerung der Waren übernehmen.
Häufig sind bei diesen Anbietern Services wie Warenpflege oder Warenkontrolle inklusive.
Es gibt verschiedene Gründe für Fremdlager.
Fremdlager bieten:
- Verschiedene Services an, die die Einlagerung attraktiv machen.
z.B. Bestandskontrollen, Kommissionierung, Verpackung, Preisauszeichnung oder Lagerbuchführung - Kurz oder langfristig höhere Lagerkapazitäten
- Spezielle Lager für bestimmte Güter
- Ein geringeres Risiko und geringere Kosten
Formen der Fremdlagerungen
Trennungslager
- Für jedes Unternehmen, dass seine Waren einlagert, bekommt einen abgetrennten Lagerplatz
Sammellagerung
- Mehrere Unternehmen teilen sich eine Lagerfläche
- Güter müssen der gleichen Art und Güte entsprechen
Mietlagerung
- Gesamter Lagerraum vom Einlagerer gemietet
- Verantwortung für die eingelagerten Güter, das Lager sowie die Warenpflege und Warenkontrolle beim Lagerhalter