Organisation des Sammelgutverkehrs

Viele Spediteure nutzen oft den Sammelguttransport für die Abwicklung von Sendungen. Doch dieser Sammelgutverkehr ist ziemlich aufwendig und erfordert eine Menge Kenntnisse und Fähigkeiten. Auch ist ein hohes Maß an Organisation notwendig.

simpleclub bietet dir eine ausführliche Erklärung was Sammelgutverkehr ist und wie dieser organisiert wird.

Organisation des Sammelgutverkehrs einfach erklärt

Es gibt verschiedene Beteiligte am Sammelgutverkehr. Dazu gehören:

  • Verlader
  • Versandspediteur
  • Empfangsspediteur
  • Beilader
  • Frachtführer
  • Empfänger
  • Briefspediteur

Während den verschiedenen Phasen des Sammelgutverkehrs kommen diese Beteiligten zum Einsatz und erledigen Aufgaben, oder haben besondere Pflichten. Die einzelnen Phasen nennen sich Vorlauf, Hauptlauf und Nachlauf.

Oft wird für den Sammelgutverkehr ein Netz von regelmäßigen Sammelgütertransporten eingerichtet. In diesem Netz werden bedeutenden Wirtschaftszentren miteinander verbunden. In diesem Zusammenhang wird oft auch von einem Hub-and-Spoke-Netz gesprochen.

Organisation des Sammelgutverkehrs Definition

Unter Sammelgutverkehr versteht man den Transport von Gütern verschiedener Absender und Empfänger in einem Verkehrsmittel, wie zum Beispiel dem Lkw. Dies bietet sich immer dann an, wenn die Sendung eines Absenders alleine nicht den Laderaum des Lkws ausfüllt.


Beteiligte am Sammelgutverkehr Erklärung

Organisation des Sammelgutverkehrs

Zu Beginn erteilt der Auftraggeber dem Spediteur mit einem Auftrag die Abholung einer bestimmten Sendung. Dafür übermittelt er dem Spediteur wichtige Daten über die Sendung und das Abholdatum.

Die Sammelgutabteilung in der Spedition organisiert anschließend eine Abholung beim Auftraggeber. Der Fahrer oder die Fahrerin der Spedition holt anschließend die Ware beim Auftraggeber ab und bringt sie ins Lager. Dort wird die Sendung mit Barcodes beklebt und gescannt. Danach stehen die Sendungsdaten im Sendungsverfolgungssystem.

Nach diesem Prozessschritt wird die Ware an den Hauptlauf übergeben und nochmals gescannt. Die Ladeliste, der Frachtbrief und das Bordero werden erstellt und ausgedruckt. Ebenson werden diese Daten an die Buchhaltung übermittelt.

Nach dem Hauptlauf übernimmt der Empfangsspediteur die Sendung in Empfang und kontrolliert mit dem Bordero die Vollständigkeit der Sendung. Am Ende werden die einzelnen Sendungen an die unterschiedlichen Empfänger zugestellt.

Wer ist am Sammelgutverkehr beteiligt?

Beteiligte am Sammelgutverkehr

Versender

Der Versender ist der Auftraggeber eines Versandspediteurs oder Beladers.

Versandspediteur

Der Versandspediteur organisiert die Vorholung der Einzelsendungen von seinen Versendern bzw. Auftraggebern und stellt dann in seinem Umschlagslager die Sammelladung zusammen. Die Grundlage dafür stellen die jeweiligen Speditionsverträge dar.

Beilader

Es handelt sich dabei um einen Spediteuer, der einem Versandspediteur Teilsendungen für eine Verkehrsrichtung übergibt. Das liegt daran, dass sein eigenes Ladeaufkommen für diese Relation zu gering ist.

Frachtführer

Der Frachtführer führt den tatsächlichen Transport im Vor-, Haupt- und Nachlauf durch.

Empfänger

Die Güter, die versendet werden sind letztlich für den Empfänger bestimmt. Dieser ist ebenfalls Kaufvertragspartner des Versenders und das finale Ziel des Transports.

Briefspediteur

Teilsendungen werden am Bestimmungsort nicht immer unmittelbar an einen Empfänger weitergeleitet. In manchen Fällen werden sie auch gemäß einer besonderen Anweisung des Versenders, des Beladers oder des Empfängers zunächst vom Empfangsspediteur an einen weiteren Zwischenspediteur überwiesen, dem Briefspediteur. Er stellt dann am Ende die Sendung an dem Empfänger zu.

Direktverkehr und Begegnungsverkehr

Direktverkehr

Der Begriff Direktverkehr (Auch: Haus-zu-Haus-Verkehr) bezieht sich auf eine Art des Waren- oder Gütertransports, bei dem ein Produkt oder eine Lieferung direkt an den Endverbraucher geliefert wird. Es ist eine wichtige Strategie in der Logistik, die es Unternehmen ermöglicht, Kosten zu senken und eine schnellere Auslieferung zu ermöglichen. Dieses Verfahren ermöglicht es einem Unternehmen, den Warenverkehr direkt an den Endverbraucher zu liefern, ohne eine Verzögerung durch einen Lieferanten. Der Direktverkehr ermöglicht es einem Unternehmen auch, den Warenverkehr zu steuern, indem es die Route und die Verteilung zentralisiert, was zu einer effizienteren Lieferkette führt. Vom Start bis zur Zieladresse muss also auch das Transportmittel nicht gewechselt werden.

Begegnungsverkehr

Im Begegnungsverkehr erfolgt ein Tausch der Ladeeinheit wie bspw. Auflieger oder Container an einem zuvor festgelegten Platz. An diesem Platz begegnen sich die Lkw. Dieser Ort liegt auf der Strecke von jeweils zwei verschiedenen Touren, beide Lkw fahren danach in unterschiedliche Richtungen weiter. Oftmals geschieht dieser Tausch auf Autobahnrastplätzen, Parkplätzen oder auf dem Gelände eines Kunden. Er eignet sich vor allem für Speditionen mit täglich wiederkehrenden Regeltransporten, und kooperierende Logistikunternehmen.

Eine gängige Variante für den Begegnungsverkehr liegt im LKW-Transport. Bei den anderen Verkehrsmitteln wie Schiff, Flugzeug oder Zug sind diese Austauschpunkte auch Binnenhäfen, Flughäfen oder Bahnhöfe.

Hub and Spoke System

Viele Spediteure besitzen ein dichtes Netz an regelmäßigen Spediteursammelguttransporten in Deutschland und Europa. In diesem Netz sind alle großen Wirtschaftszentren und Verkehrsknotenpunkte miteinander verbunden. Dieses System wird mit Linienverkehr bedient.

In diesem Netz gibt es sogenannte Hauptumschlagsbasis-Einrichtungen. Eine solche Hauptumschlagsbasis wird oft einfach mit HUB abgekürzt. Aus einem großen Einzugsgebiet werden dabei einzelne Sendungen der Auftraggeber abgeholt und an einen zentralen HUB geliefert.

An diesem HUB werden die Sendungen gebündelt und an den HUB im Zielgebiet des Empfängers befördert. Dieses System nennt sich Hub-and-Spoke-System. Übersetzt werden können diese Begriffe mit Nabe und Speiche.

Das Hub and Spoke System gliedert sich immer in 2 Hauptumschlagsbasen. Beide bilden einen bestimmten Großraum ab. Davon gehen dann die Orte aus, die sich in der Nähe befinden. Die Ware wird von diesen Orten aus zum Hub transportiert und umgekehrt. Des Weiteren findet auch der Transport zwischen beiden Hubs statt.

Einblick in die Praxis

Kooperationen von Sammelgutspediteuren

In der Praxis gibt es häufig Kooperationen von Sammelgutspediteuren. Diese Spediteure schließen sich zusammen und führen gemeinsam Transporte durch oder verteilen ihre Ladung auf Fahrzeuge. In Deutschland gibt es verschiedene Anbieter, die eine Kooperation haben.

Der Sammelgüterverkehr greift mit verschiedenen Hauptumschlagsbasen ineinander. Europaweit gibt es mehrere Standorte, die durch den Transport der Ware miteinander vernetzt sind.
Die Hauptumschlagbasis der simplelogistics GmbH ist ein großer Sammelplatz für jegliche Güter. Von hier wird die Ware an die Auftraggeber versendet.

Cargoline

Cargoline mit Sitz in Parderborn führt standardisierte Stückgutverkehre durch und bietet Beschaffungs- und Logistiklösungen an. Zudem gehört Cargoline zu den größten Stückgutnetzwerken in Deutschland. Rund 80 Speditions- und Logistikunternehmen in mehr als 40 Ländern bilden gemeinsam ein flächendeckendes Netzwerk. Cargoline hat somit eine gute Reichweite in Deutschland und Europa. Sendungen werden innerhalb von 24 bis 96 Stunden zugestellt. Das ist abhängig von der zurückzulegenden Strecke.

24plus

24plus ist ebenfalls eine Stückgutkooperation in Deutschland und Europa. Zusammen bilden die Partner ein europaweit flächendeckendes Stückgutnetz mit Direktverkehr und Hubverkehr. Die Partner von 24plus sind Spediteure mit dem Schwerpunkt Stückguttransport. Zu den Leistungen gehört auch der Transport von Gefahrgut.

IDS Logistik

IDS Logistik ist aktuell die größte und älteste Stückgutkooperation in Deutschland. Mittelständische Speditionsgruppen, Konzerne und Franchisepartner sind Partner der Gruppe. Die Kooperation hat ein flächendeckendes Netz in Deutschland und bietet knapp 2.000 Direktverkehre jeden Tag an. Neben B2B-Kunden können auch Privatpersonen Güter versenden.

Beispiel für ein Hub-and-Spoke-Netz in Deutschland

Das Hub and Spoke System gliedert sich immer in 2 Hauptumschlagsbasen. Beide bilden einen bestimmten Großraum ab. In diesem Fall handelt es sich um Köln und Frankfurt. Vom jeweiligen Hub gehen dann die Orte aus, die sich in der Nähe befinden. Im Großraum Köln befinden sich beispielsweise Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Duisburg und Solingen. In Frakfurt sind die nächst gelegenen Orte Koblenz, Wiesbaden, Mainz, Darmstadt, Mannheim und Hanau. Die Ware wird von diesen Orten aus zum Hub transportiert und umgekehrt. Des Weiteren findet auch der Transport zwischen beiden Hubs statt.

Zusammenfassung Organisation des Sammelgutverkehrs

Unter Sammelgutverkehr versteht man den Transport von Gütern verschiedener Absender und Empfänger in einem Verkehrsmittel, wie zum Beispiel dem Lkw. Dies bietet sich immer dann an, wenn die Sendung eines Absenders alleine nicht den Laderaum des Lkws ausfüllt.

Beteiligte am Sammelgutverkehr:

  • Verlader
  • Versandspediteur
  • Empfangsspediteur
  • Beilader
  • Frachtführer
  • Empfänger
  • Briefspediteur

HUB ist die Abkürzung für Hauptumschlagsbasis. Diese Orte verbinden wichtige Verkehrspunkte und besitzen eine zentrale Lage. Dieser Ort kann an einem kostengünstigen Ort liegen oder in einem Ballungszentrum.

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