Du hast bestimmt schon mal etwas aus einer Glasflasche, einer Getränkedose oder einer Kunststoff-Trinkflasche getrunken, oder? Dann bist du indirekt auch schon mit verschiedenen Packstoffen in Verbindung gekommen, aus denen Packmittel wie Flaschen oder Dosen hergestellt werden.
Aber welche Eigenschaften haben die Packstoffe Glas, Metall und Kunststoff? Wie unterscheiden sie sich voneinander? Und woraus besteht Kunststoff eigentlich?
simpleclub hilft dir dabei, das Thema zu verstehen und all diese Fragen zu klären!
Glas, Metall und Kunststoff als Packstoffe einfach erklärt
Packstoffe dienen dazu, Packmittel wie Kisten, Kartons, Flaschen, Gläser oder Dosen herzustellen. Auch Packhilfsmittel wie Füllmaterial werden aus Packstoffen hergestellt. Grundsätzlich kannst du dabei eine Vielzahl verschiedener Packstoffe unterscheiden:
Hier geht es speziell um die Packstoffe Glas, Metall und Kunststoff:
- Glas ist äußerst dicht und undurchlässig, unempfindlich gegenüber Temperaturen und eignet sich super für den Mehrwegeinsatz. Glas lässt sich zudem sehr gut einschmelzen.
- Metall ist sehr fest und dicht, lässt sich gleichzeitig aber auch gut verformen und ist recht leicht. Genau wie Glas lässt sich Metall sehr gut einschmelzen.
- Kunststoff ist sehr robust, dicht, leicht und formbar. Außerdem kann er wieder zu Kunststoffgranulat eingeschmolzen werden.
Packstoffe Definition
Packstoffe stellen das Material dar, aus dem Packmittel und Packhilfsmittel hergestellt werden. Jeder Packstoff hat dabei spezifische Eigenschaften, Vorteile und Nachteile.
Eigenschaften und Vorteile der Packstoffe
Glas als Packstoff
Glas wird in der Praxis häufig als Behälter genutzt und ist hervorragend für den Mehrwegeinsatz geeignet. Dabei hat Glas vielfältige Eigenschaften:
- Nachhaltigkeit: Die Produktion von Glas verbraucht hohe Mengen an Energie, da die Schmelzwanne in der Regel mehr als 1.400 °C heiß sein muss, damit die Rohstoffe schmelzen. Auch beim Einschmelzen von Glas werden diese hohen Temperaturen benötigt. Demgegenüber steht jedoch die Möglichkeit, dass Glas sehr gut als Mehrwegprodukt genutzt werden kann, wodurch sich die Energiebilanz wieder verbessert.
- Stabilität: Wie du aus dem Alltag sicher weißt, ist Glas grundsätzlich sehr zerbrechlich, wobei es hier aber auch auf die Dicke des Glases ankommt.
- Gewicht und Flexibilität: Glas hat ein recht hohes Gewicht und ist unflexibel.
- Kosten: Glas ist nicht der günstigste Packstoff, die Kosten können aber durch die Möglichkeit zum Mehrwegeinsatz auf mehrere Verkäufe verteilt werden.
- Wiederverwendung und Wiederverwertung: Glas wird in der Praxis oft wiederverwendet (Mehrwegsystem). Außerdem besteht die Möglichkeit, es durch Einschmelzen zu recyclen. Dabei ist eine sortenreine Trennung nach der Glasfarbe sehr wichtig.
- Empfindlichkeit: Wie bereits angesprochen, besteht bei Glas immer die Möglichkeit, dass es durch Fall-, Stoß- oder Druckbelastungen bricht. Andererseits ist Glas aber auch sehr unempfindlich gegenüber Temperaturen und wird daher oft für die sterile Verpackung von Gütern eingesetzt. Zudem ist Glas undurchlässig gegenüber Feuchtigkeit, Aromen, Fett, Gas, Öl und Wasser.
Metall als Packstoff
Metall wird in der Praxis vor allem für die Herstellung von Dosen, Flaschen, Tuben, Eimern und Fässern eingesetzt. Aber warum ist Metall so beliebt? Dazu lohnt sich ein Blick auf seine Eigenschaften:
- Nachhaltigkeit: Die Produktion von Metall verbraucht hohe Mengen an Energie und sorgt für einen beträchtlichen CO2-Ausstoß. Durch innovative Produktionsverfahren kann hier aber schon eine Verbesserung erzielt werden. Dem hohen Energieverbrauch und der Abgaserzeugung steht jedoch die Möglichkeit gegenüber, dass Metalle auch als Mehrwegprodukte genutzt werden können.
- Stabilität: Metall ist sehr fest und stabil.
- Gewicht und Flexibilität: Das Gewicht von Metall hängt stark von der Metallart ab. So ist Vollstahl deutlich schwerer als Aluminium, welches sehr leicht ist. Die Flexibilität richtet sich vor allem nach der Dicke des Metalls. Dünn gewalzte Bleche sind beispielsweise deutlich flexibler als dickere Bleche.
- Kosten: Da Metalle auch in anderen Branchen wie z. B. der Baubranche zum Einsatz kommen, ist Metall sehr gefragt. Das macht sich auch in einem recht hohen Preis bemerkbar. Zudem sind auch manche Produktionsverfahren (z. B. Elektrolyseverfahren für Aluminium) recht kostenintensiv.
- Wiederverwendung und Wiederverwertung: Metalle werden in der Praxis oft in Form von Eimern, Fässern und speziellen Dosen wiederverwendet (Mehrwegsystem). Vor allem besteht aber die Möglichkeit, Metalle durch Einschmelzen zu recyclen. Dabei ist eine sortenreine Trennung durch Sortiermaschinen sehr wichtig.
- Empfindlichkeit: Metalle sind sehr unempfindlich gegenüber Temperaturen und undurchlässig gegenüber Feuchtigkeit, Aromen, Fett, Gas, Öl und Wasser. Auf der anderen Seite können Metalle aber auch rosten. Dies kann jedoch zum Beispiel durch Verzinkung oder Galvanisierung verhindert werden.
Kunststoffe als Packstoff
Kunststoffe sind das Chamäleon unter den Packstoffen, da sie in Abhängigkeit von den Anforderungen an das Packmittel oder Packhilfsmittel sehr variabel sind. Schauen wir uns auch hier mal die wichtigsten Eigenschaften an:
- Nachhaltigkeit: Die Nachhaltigkeit von Kunststoffen wird unter anderem davon beeinflusst, aus welchem Rohstoff sie produziert werden. So gibt es neben Kunststoffen aus nicht nachwachsenden Rohstoffen wie Erdöl, Erdgas und Kohle auch Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Stärke und Zucker. Werden Kunststoffe verbrannt, fallen zudem viele Schadstoffe an, die optimalerweise durch Schadstofffilter aufgefangen werden können. Dem Ressourcenverbrauch und der Schadstofferzeugung steht jedoch die Möglichkeit gegenüber, dass Kunststoffe gut als Mehrwegprodukte genutzt werden können.
- Stabilität: Kunststoffe sind grundsätzlich recht stabil, letztlich ist die Stabilität aber auch abhängig vom Packmittel oder Packhilfsmittel, das aus den Kunststoffen hergestellt werden soll. Während dünne Beutel leicht reißen können, sind zum Beispiel Getränkekisten sehr stabil.
- Gewicht und Flexibilität: Kunststoffe sind im Vergleich zu Glas und Metall sehr leicht. Die Flexibilität hängt von zwei Faktoren ab. Der erste Faktor ist das Packmittel oder Packhilfsmittel, das aus den Kunststoffen hergestellt werden soll. Hier verhält es sich wie mit der Stabilität: Wo dünne Plastiktüten sehr flexibel sind, ist eine Getränkekiste sehr starr. Der zweite Faktor ist das Material. Während Thermoplast unter dem Einfluss von Hitze beliebig oft geformt werden kann, ist Duroplast unter Hitzeeinfluss formstabil. Schau dir das doch direkt mal in der folgenden Animation an.
- Kosten: Kunststoffe sind genau wie Glas und Metall nicht die günstigsten Packstoffe. Der Preis hängt dabei vor allem vom verwendeten Rohstoff und seinem Weltmarktpreis ab.
- Wiederverwendung und Wiederverwertung: Kunststoffe können sehr gut wiederverwendet und wiederverwertet werden. Ein klassisches Beispiel für die Wiederverwendung sind Getränkekisten. Bei der Wiederverwertung kannst du zwischen Recycling und energetischer Wiederverwertung trennen. Beim Recycling werden die Kunststoffe zunächst sortiert und anschließend eingeschmolzen. Am Ende entsteht ein Kunststoffgranulat, welches als Recyclingmaterial jedoch nur im Non-Food-Bereich eingesetzt werden darf. Bei der energetischen Wiederverwertung werden die Kunststoffe verbrannt. Hierbei fallen allerdings eine Menge an Abgasen an, die bestmöglich gefiltert werden müssen.
- Empfindlichkeit: Kunststoffe sind grundsätzlich recht unempfindlich. Die Empfindlichkeit ist aber auch abhängig von dem Packmittel oder Packhilfsmittel, das aus den Kunststoffen hergestellt werden soll. Der große Vorteil von Kunststoffen ist, dass sie auch gegen Oxidation, Witterungseinflüsse und viele Chemikalien beständig sind.
Glas, Metall und Kunststoff als Packstoffe in der Praxis
Ein Hersteller von Bio-Getränken ist auf der Suche nach geeigneten Packstoffen für seine neuen Flaschen. Die Flaschen sollen so nachhaltig wie möglich sein, wertig aussehen und in Kisten gepackt werden können. Für die Flaschen kommen Glas, Metall und Kunststoff als Optionen infrage.
- Metallflaschen scheiden für den Hersteller aus, da sie im Lebensmittelbereich in Form von Einweg-Flaschen oder -Dosen nur einmal verwendet werden können, bevor sie recycelt werden, was nicht die nachhaltigste Alternative ist.
- Mehrwegflaschen aus Kunststoff sind da schon eine bessere Alternative, denn sie können vielfach wiederverwendet werden. Allerdings entscheidet sich der Hersteller bei den Flaschen gegen Kunststoff, da er nicht so wertig aussieht.
- Also ruft der Hersteller seinen Glas-Lieferanten an und beauftragt die Flaschen bei ihm. Mehrweg-Glasflaschen können genau wie Kunststoff vielfach wiederverwendet werden. Gehen sie kaputt, können sie einfach wieder eingeschmolzen werden - aus alt mach neu. Und vor allem kann der Hersteller seinen Firmennamen als Schriftzug in die Flasche pressen lassen. Das sieht sehr wertig aus.
Und auch der Kunststoff-Lieferant braucht nicht traurig sein. Er bekommt den Auftrag für die stabilen und dennoch leichten Kisten, in denen die Flaschen zukünftig transportiert und verkauft werden können.
Zusammenfassung Glas, Metall und Kunststoff als Packstoffe
Packstoffe stellen das Material dar, aus dem Packmittel und Packhilfsmittel hergestellt werden. Jeder Packstoff hat dabei spezifische Eigenschaften, Vorteile und Nachteile.
Glas | Glas ist äußerst dicht und undurchlässig, unempfindlich gegenüber Temperaturen und eignet sich super für den Mehrwegeinsatz. Glas lässt sich zudem sehr gut einschmelzen. |
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Metall | Metall ist sehr fest und dicht, lässt sich gleichzeitig aber auch gut verformen und ist recht leicht. Genau wie Glas lässt sich Metall sehr gut einschmelzen. |
Kunststoff | Kunststoff ist sehr robust, dicht, leicht und formbar. Außerdem kann er wieder zu Kunststoffgranulat eingeschmolzen werden. |