Bereitstellung von Gütern

Du warst bestimmt schon mal im Supermarkt einkaufen und hast gesehen, wie die Regale befüllt wurden, oder? Sehr cool, denn dann kennst du schon ein perfektes Alltagsbeispiel für die Bereitstellung von Gütern.

Aber was steckt alles dahinter? Welche Formen der Bereitstellung gibt es? Und was sind in diesem Kontext die logistischen Einheiten?

simpleclub hilft dir dabei, das Thema zu verstehen und all diese Fragen zu klären!

Bereitstellung von Gütern einfach erklärt

Damit du als Kommissionierer oder Kommissioniererin einen Auftrag kommissionieren kannst, gibt es eine grundlegende Voraussetzung: Die zu kommissionierenden Güter müssen zur Kommission bereitstehen. Denn ohne Güter kannst du auch nichts kommissionieren - logisch. Bei der Bereitstellung von Gütern wird zwischen zwei verschiedenen Formen unterschieden: Der statischen und der dynamischen Bereitstellung. Der Unterschied ist einfach erklärt. Bei der statischen Bereitstellung kommst du zur Ware und bei der dynamischen Bereitstellung kommt die Ware zu dir.

Du kannst dir bestimmt vorstellen, dass die Güter auf ihrem Weg vom Lager über die Kommissionierung bis hin zum Versand selten gleich aussehen und oft in verschiedenen Einheiten vorkommen. Mal stehen sie beispielsweise in Kartons im Lager, mal werden mehrere Kartons auf einer Palette transportiert und ein anderes Mal liegen einzelne Packungen aus einem Karton im Kommissionierbehälter. Jede dieser Erscheinungsformen beschreibt eine andere logistische Einheit. Dabei werden sieben verschiedene logistische Einheiten unterschieden: Hierzu zählen die Lagereinheit, die Transporteinheit, die Beschickungseinheit und die Bereitstellungseinheit genauso wie die Entnahmeeinheit, die Sammeleinheit und die Versandeinheit.

Bereitstellung von Gütern Definition

Bei der Bereitstellung von Gütern geht es um die Art und Weise, wie der Kommissionierer oder die Kommissioniererin mit den zu kommissionierenden Gütern versorgt wird, um diese möglichst schnell und mit wenig Aufwand greifen zu können.


Bereitstellung von Gütern Erklärung

Logistische Einheiten

Güter kommen auf ihrem Weg vom Lager über die Kommissionierung bis hin zum Versand oft in verschiedenen Einheiten vor, die als logistische Einheiten bezeichnet werden. Dabei werden sieben verschiedene logistische Einheiten unterschieden:

  • Lagereinheit: Die Lagereinheit beschreibt die Einheit, in der die Artikel eingelagert werden. Die Einlagerung erfolgt dabei meist artikelrein.

  • Transporteinheit: Als Lagereinheit wird die Einheit beschrieben, in der die Lagereinheiten transportiert werden. Dabei kommt häufig auch ein Transporthilfsmittel wie beispielsweise eine Palette zum Einsatz.

  • Beschickungseinheit: Damit die Artikel in der Kommissionierzone kommissioniert werden können, muss der Bereitstellungsort regelmäßig wieder aufgefüllt werden. Die Beschickungseinheit bezeichnet dabei die Einheit, in der die Güter nachgefüllt werden.

  • Bereitstellungseinheit: Die Bereitstellungeinheit beschreibt die Einheit, die dir als Kommissionierer oder Kommissionierrerin zur Entnahme angeboten wird. Sie ist häufig identisch mit der Beschickungseinheit.

  • Entnahmeeinheit: Die Entnahmeeinheit beschreibt die Einheit, die du als Kommissionierer oder Kommissioniererin mit einem Zugriff entnehmen kannst. Sie wird auch Greifeinheit oder Pick genannt.

  • Sammeleinheit: Die Sammeleinheit ist die Summe aller kommissionierten Entnahmeeinheiten, die in einem Kommissionierbehälter liegen. Sie wird auch als Kommissioniereinheit bezeichnet. Kommissionierst du verschiedene Aufträge zusammen, umfasst die Sammeleinheit die Güter dieser verschiedenen Aufträge.

  • Versandeinheit: Die Versandeinheit beschreibt die Menge an Gütern, die an den Kunden versandt wird. Eine kleine Versandeinheit wäre beispielsweise ein Karton, eine größere Versandeinheit sechs Paletten.

Wichtig: Die verschiedenen logistischen Einheiten können auch identisch sein. Im Extremfall sind sogar alle logistischen Einheiten identisch. Stell dir dazu mal vor, dass ein Kunde einen großen Kühlschrank bestellt. Dieser wird auf einer Palette gelagert (Lagereinheit). Zur Befüllung der Kommissionierzone (Beschickungseinheit) wird der Kühlschrank samt Palette mit einem Gabelstapler transportiert (Transporteinheit). Der Kühlschrank wird dem Kommissionier-Team nun auf einer Palette zur Entnahme in der Kommissionierzone angeboten (Bereitstellungseinheit). Kaum steht der Kühlschrank samt Palette bereit, wird er von einer Kommissioniererin mit einem Hubwagen entnommen (Entnahmeeinheit) und gemeinsam mit einem Ersatzgriff auf dem Hubwagen (Sammeleinheit) zur Versandstelle transportiert. An der Versandstelle werden der Kühlschrank und der Ersatzgriff gemeinsam mit einer Schutzfolie umwickelt und samt Palette zur Abholung durch einen Spediteur bereitgestellt.

Statische und dynamische Bereitstellung

Bei der Bereitstellung von Gütern wird zwischen zwei verschiedenen Formen unterschieden: Der statischen und der dynamischen Bereitstellung. Bei der statischen Bereitstellung lautet das Prinzip “Mann/Frau zur Ware”. Hierbei liegen die Güter statisch an ihrem Lagerort. Um die Güter zu entnehmen, muss sich der Kommissionierer oder die Kommissioniererin dann zu den entsprechenden Lagerorten bewegen. Aus dem Alltag kennst du das beispielsweise vom Einkaufen im Supermarkt. Bei der dynamischen Bereitstellung dreht sich das Ganze. Hierbei lautete das Prinzip “Ware zu Mann/Frau”. Dabei werden die Güter als Bereitstelleinheit mithilfe automatisierter Fördertechniken wie beispielsweise Regalbediengeräten zum gewünschten Kommissionierplatz befördert. Hier kann der Kommissionierer oder die Kommissioniererin dann die benötigte Menge an Entnahmeeinheit entnehmen und den Auftrag kommissionieren. Bleiben dabei Restmengen übrig, werden diese ebenso automatisch wieder eingelagert. Im Alltag hast du die dynamische Bereitstellung möglicherweise schon in einer Apotheke erlebt.

Jede dieser beiden Bereitstellungsformen hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Die statische Bereitstellung ist in Bezug auf die Anschaffungskosten deutlich günstiger, da keine komplexe Fördertechnik gekauft werden muss. Außerdem ist sie unabhängig von technischen Problemen und erlaubt eine spontane sowie flexible Kommissionierung, da die Kommissionierer und Kommissioniererinnen jederzeit auf die Güter zugreifen können. Die dynamische Bereitstellung verursacht durch Kauf der benötigten Fördertechnik zunächst zwar hohe Anschaffungskosten, führt jedoch auch zu einer geringeren körperlichen Belastung für das Kommissionierpersonal. Vor allem verkürzt sie aber die Kommissionierzeit deutlich, was sich positiv auf die Kommissionierkosten auswirkt. Außerdem ist die Fehlerquote bei der dynamischen Bereitstellung geringer als bei der statischen Bereitstellung, da menschliche Fehler von vornherein ausgeschlossen sind.


Bereitstellung von Gütern Beispiel

Um die logistischen Einheiten und die Bereitstellung von Gütern tiefer zu verstehen, versetz dich mal in die Lage, dass Jan der Kommissionierer eines Mate-Händlers ist. Ein Kunde hat je vier Flaschen von vier verschiedenen Sorten bestellt und möchte diese nach Hause geliefert bekommen. In der Lagerzone des Mate-Händlers werden 8 Mate-Kisten auf einer Palette im Regal gelagert - das ist die Lagereinheit.

Die vier Kisten, die auf diesem Bild zu sehen sind stellen die Lagereinheit dar.

Um den Kundenauftrag zu kommissionieren, transportiert Jan nun vier verschiedene Kisten auf einer Palette mit einem Hubwagen zur Kommissionierzone. Die Palette mit den vier Kisten stellt die Transporteinheit dar. Hierbei ist die Palette das Ladehilfsmittel und die Kisten sind das Transport- bzw. Fördergut. Hätte Jan nur eine Kiste per Sackkarre zur Kommissionierzone befördert, wäre die Kiste die Transporteinheit gewesen.

Du siehst drei verschiedene Transporteinheiten. Oben ist nur eine Kiste Mate mitsamt der enthaltenen Flaschen zu sehen. In diesem Fall ist das Fördergut also gleichzusetzen mit der Transporteinheit. In der Mitte siehst du vier Mate-Kisten die auf einer Palette stehen. Die Kisten mit den Flaschen sind wieder das Fördergut, die Palette ist das Ladehilfsmittel. Zusammen bilden sie die Transporteinheit. Unten siehst du eine sehr große Palette, auf der in zwei offenen Behältern jeweils mehrere Kisten gestapelt sind. Die Kisten mit den Flaschen sind wieder das Fördergut, die beiden offenen Behälter sind das erste Ladehilfsmittel und die Palette ist das zweite Ladehilfsmittel. Zusammen bilden sie die Transporteinheit.

An der Kommissionierzone angekommen, stellt Jan die einzelnen Kisten ins Kommissionierregal und sorgt somit für Nachschub. Jede einzelne Kiste ist dabei eine Beschickungseinheit.

Jan nimmt eine Mate-Kiste von einer Palette und stellt sie in das Kommissionierregal.

In jeder Kiste sind wiederum vier Sixpacks, die Jan als Kommissionierer zur Entnahme angeboten werden. Jedes Sixpack stellt somit eine Bereitstellungseinheit dar.

3 Mate-Kisten, in denen jeweils Sixpacks mit Mate-Flaschen zu finden sind, stehen in einem Regal.

Jan kann die einzelnen Sixpacks nun aufreißen und entnimmt die Menge an Flaschen, die er für den Kunden kommissionieren soll. Mit jedem Zugriff kann er vier Flaschen entnehmen. Diese vier Flaschen sind die Entnahmeeinheit. Übrigens: Hätte Jan größere Hände und könnte sechs Flaschen pro Zugriff entnehmen, wären die sechs Flaschen die Enhnahmeeinheit.

Jan hält strahlend eine Flasche Mate in der Hand. Er trägt einen Sicherheitshelm und eine Warnweste.

Nach jedem Zugriff packt Jan die Flaschen in eine leere Kiste. Die leere Kiste stellt den Kommissionierbehälter dar und gemeinsam mit jeweils vier Flaschen von vier verschiedenen Sorten ist sie die Sammeleinheit.

Jan steht vor einer Palette, auf der zwei leere Mate-Kisten stehen und packt eine Mate-Flasche in eine der Kisten.

Abschließend packt Jan die insgesamt 16 Flaschen in einen Karton, polstert diesen gut aus und klebt ihn zu. Der Karton, der zum Kunden geschickt wird, ist nun die Versandeinheit.

Jan steht zwischen einer Palette, auf der Mate-Kisten mit Flaschen stehen, und einem Karton, aus dem Polstermaterial herausragt. Jan packt eine Mate-Flasche in den gepolsterten Karton.

Da die Güter in diesem Beispiel an einem fixen Lagerort liegen und Jan sich als Kommissionierer zu den Gütern bewegen muss, handelt es sich um die statische Bereitstellung. Beim Hersteller der Mate sieht das ganz anders aus. Dort werden die Mate-Kisten mittels eines Regalbediengerätes zur Kommissionierung zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich also um die dynamische Bereitstellung.

Bereitstellung von Gütern Zusammenfassung

Damit du als Kommissionierer oder Kommissioniererin einen Auftrag kommissionieren kannst, müssen die entsprechenden Güter natürlich auch zur Verfügung stehen. Bei der Bereitstellung von Gütern wird zwischen zwei verschiedenen Formen unterschieden: Der statischen und der dynamischen Bereitstellung. Bei der statischen Bereitstellung lautet das Prinzip “Mann/Frau zur Ware”. Hierbei liegen die Güter statisch an ihrem Lagerort. Um die Güter zu entnehmen, muss sich der Kommissionierer oder die Kommissioniererin dann zu den entsprechenden Lagerorten bewegen. Bei der dynamischen Bereitstellung läuft es umgekehrt, hier lautete das Prinzip “Ware zu Mann/Frau”. Dabei werden die Güter mithilfe automatisierter Fördertechniken zum gewünschten Kommissionierplatz befördert.

Auf ihrem Weg vom Lager über die Kommissionierung bis hin zum Versand kommen die Güter oft in verschiedenen logistischen Einheiten vor. Dabei werden sieben verschiedene logistische Einheiten unterschieden: Hierzu zählen die Lagereinheit, die Transporteinheit, die Beschickungseinheit und die Bereitstellungseinheit genauso wie die Entnahmeeinheit, die Sammeleinheit und die Versandeinheit.

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