Bestimmt hast du schon mal ein Geschenk verpackt. Das war doch gar nicht so schwer. Einfach ein schönes Geschenkpapier heraussuchen und das Geschenk einpacken.
Bei einem Logistikunternehmen ist das schon ein bisschen komplizierter.
Hier stolpert man über Begriffe wie Packhilfsmittel oder Packgut. Außerdem gibt es einen bestimmten Ablauf der eingehalten werden muss, damit alle Pakete beim Kunden unbeschädigt ankommen.
Doch was ist denn ein Packhilfsmittel? Wie ist der Ablauf beim Verpacken? simpleclub erklärt es dir und fängt dabei erstmal mit den Grundlagen der Verpackung an.
Die Grundbegriffe der Verpackung und des Verpackungsvorgangs einfach erklärt
Das Verpacken verbindet das Packgut, das Gut welches verpackt werden soll mit dem Packmittel.
Wenn du zum Beispiel eine Flasche verpacken sollst, ist das Packgut die Flasche und die Kiste das Packmittel. Für einen zusätzlichen Schutz wird das Packmittel noch mit dem Packhilfsmittel zum Beispiel Papier oder Holzwolle ausgekleidet. Als Umverpackung kommt zum Beispiel eine Schnur zum besseren Tragen um die Kiste herum. Wenn du mehrere Kisten mit Flaschen zusammenfasst, nennt man dies Packstück.
Der Verpackungsvorgang wird in drei Schritte geteilt:
- Bei dem Vorbereiten wird der Kundenauftrag angenommen und alle wichtigen Informationen und Materialien gesammelt.
- Bei dem Verpacken wird die Packung zusammengestellt und verschlossen.
- Bei dem Versenden werden alle wichtigen Dokumente an die Packstücke angebracht und in den Versand gegeben.
Defintion des Verpackens
Bei dem Verpacken wird das Packgut mit dem Packmittel und Packhilfsmittel verbunden, um so eine Packung zu erhalten.
Grundbegriffe bei der Verpackung
Das Verpacken kann an zwei Stellen im Unternehmen stattfinden.
Im Wareneingang werden die Waren aus der Transportverpackung entnommen und kontrolliert. Anschließend werden sie eingelagert. Hierfür werden sie oft in eine neue sinnvolle Verpackung umgepackt.
Die zweite Stelle im Unternehmen ist der Warenausgang. Hier bekommen die Waren die Verpackung, in der sie zum Kunden geschickt werden.
In der DIN 55405 werden die grundlegenden Fachbegriffe des Verpackens genannt.
Teile der Verpackung
Wichtig ist die Unterscheidung der verschiedenen Teile einer Verpackung. Eine Packung besteht aus einem Packgut, einem Packmittel und häufig einem Packhilfsmittel.
- Das Packgut ist die Ware die verpackt werden soll. Das sind die Artikel, die der Kunde explizit bestellt und im Kundenauftrag zu finden sind. Vor dem Verpacken müssen diese aus dem Lager geholt werden, bzw. Kommissioniert werden.
Mehr dazu findest du in unseren Erklärungen zum Kommissionieren - Das Packmittel umschließt das Packgut und schützt es so vor Beschädigung. Häufig werden hier Kartons, Kisten und Schachteln verwendet.
- Das Packhilfsmittel verbindet häufig das Packgut und das Packmittel. Es bietet zusätzlichen Schutz oder hilft bei der Kennzeichnung des Packguts.
Die Umverpackung ist eine zusätzliche Verpackung, die die eigentliche Verkaufsverpackung, oder das Packmittel umschließt. Sie ist nicht nötig für den Schutz des Packguts. Sie enthält häufig Informationen für den Kunden und kann auch für das Marketing relevant sein. Außerdem kann sie zusätzliche Funktionen wie eine besser Tragefähigkeit erfüllen.
Der Packstoff bezeichnet das Material, aus dem das Packmittel besteht. Häufig verwendet werden Plastik, Glas, Holz oder Pappe.
Mehrere Packungen werden zu einem Packstück zusammengefasst. Dies ist sinnvoll, da so die Lagerung erleichtert wird. Häufig werden die Packstücke in Kartons oder Kisten gelagert und dann auf Paletten gestapelt.
Ablauf des Verpackungsvorgangs
Der Verpackungsvorgang hat meist einen geregelten Ablauf, damit nichts vergessen wird und die Kommunikation zwischen Mitarbeitern vereinfacht wird. Um den Ablauf einfach darzustellen, teilen wir ihn in 3 Schritte auf: Das Vorbereiten, Verpacken und den Versenden.
Vorbereiten
Das Vorbereiten startet mit der Entgegennahme des Auftrags durch einen Mitarbeiter.
Dieser muss nun die bestellten Artikel aus dem Lager übernehmen. Häufig werden die passenden Artikel bereits durch einen weiteren Mitarbeiter kommissioniert und bereitgestellt. Die Kommission muss mit dem Auftrag abgeglichen werden.
Die Packgüter müssen jetzt gemessen und gewogen werden. Dies ist wichtig, um die Packmittel zu planen. Hierbei sollte auch die Beschaffenheit und Empfindlichkeit der Ware erkannt werden.
Als Nächstes sollten die Empfängerdaten und Versandvorschriften des Kunden geprüft werden.
Daraufhin kann dann die Versandart festgelegt werden.
Verpacken
Für das Verpacken muss zunächst das geeignete Packmittel ausgewählt werden. Dies richtet sich sowohl nach den vorherigen Abmessungen, als auch den Anforderungen des Packguts.
Mehr dazu in unseren Inhalten zur Wahl der Verpackung und den Packmitteln.
Zusätzlich muss nun auch das Packhilfsmittel ausgewählt werden, um das Packgut zusätzlich zu schützen.
Als Nächstes wird das Packgut verpackt und die Packung verschlossen.
Als letzten Schritt muss die Packung noch gekennzeichnet werden. Hier sollte von Außen sichtbar sein, um welches Packet es sich handelt. Die Position der Kennzeichnung ist in der Regel standartisiert.
Versenden
Vor dem Versenden der Packung muss diese noch einmal gewogen werden. Da nun Packmittel und Packhilfsmittel hinzugekommen ist, ist die Packung schwerer. Das Gewicht ist entscheidend, wenn das Paket über eine Logistikfirma versandt wird, da die Lieferkosten oft vom Brutto-Gewicht abhängig ist.
Außerdem muss das Lieferdokument erstellt und dem Paket hinzugefügt werden. Die Dokumente können zum Beispiel Lieferschein, Zollpapiere und Packlisten sein. Sie werden in eine Begleitpapiertasche gesteckt und an der Packung bzw. dem Packstück von außen sichtbar angebracht.
Die Packungen werden zu einem Packstück zusammengefasst zum Beispiel durch Schichtung auf Paletten oder Postwägen.
Anschließend werden die Packstücke für den Versand bereitgestellt.
Verpacken in der Praxis
Manuelles Verpacken
Bei dem manuellen Verpacken werden die Packungen durch einen Mitarbeitenden zusammengesetzt und verschlossen. Hierfür ist ein ergonomisch eingerichteter Packtisch notwendig. Dadurch soll die Gesundheit der Mitarbeitenden gewahrt werden. Entscheidend sind hierbei die Arbeitshaltung, die aufzubringende Körperkraft und der Bewegungsablauf. Der Mitarbeitenden sollte schwere Sachen nur schonend heben und die Arbeitshaltung sollte nicht dauerhaft gebückt sein.
An dem Packtisch müssen außerdem alle notwendigen Werkzeuge wie Cuttermesser, Klebeband, Scanner und Schere bereitliegen. Zudem sollten alle notwendigen Materialien und Packhilfsmittel in Reichweite liegen, wie Papier zum Einwickeln und Füllmaterial.
Sollten für die Kennzeichnungen Labels verwendet werden, ist auch häufig ein Computer mit einem Drucker am Packtisch aufzufinden.
Automatisches Verpacken
Bei dem automatischen Verpacken wird das Verpacken von einer Maschine übernommen. Mit sogenannten Kartonverschließmaschinen können Schachteln automatisch verschlossen werden. Dies geschieht durch Klebeband oder Schmelzkleber (auch Hotmelt-Kleber genannt).
Zusammenfassung zu den Grundbegriffen der Verpackung
Das Verpacken beschreibt den Vorgang, bei dem eine Packung erstellt wird. Eine Packung besteht aus mehreren Teilen. Folgende Begriffe sind dabei wichtig:
- Das Packgut ist die Ware, die verpackt werden soll.
- Das Packmittel, umschließt das Packgut.
- Das Packhilfsmittel, bietet zusätzlichen Schutz.
- Die Umverpackung umschließt das Packmittel.
- Ein Packstück umfasst mehrere Packungen.
Man unterscheidet zwischen zwei Arten des Verpackens.
- Bei dem automatische Verpacken kommen Maschinen zum Einsatz.
- Bei dem manuellen Verpacken, wird die Packung durch einen Mitarbeiter an einem Packtisch erstellt.
Der Verpackungsvorgang gliedert sich in drei Teile.
- Das Vorbereiten soll den Kundenauftrag analysieren und alle wichtigen Elemente vorbereiten und wiegen.
- Das Verpacken beschreibt das zusammenstellen der Packung und das Verschließen
- Das Versenden macht die Packstücke durch hinzufügen der Lieferdokumente für den Versand fertig.