Bodenlagerung

Die Bodenlagerung ist eine einfache aber wichtige Form der Lagerung. Bestimmt hattest du beim Waschen deiner Klamotten auch schon mal einen großen Haufen auf dem Boden gemacht, um diese zu sortieren. So ähnlich funktioniert das bei einer Firma auch mit der Bodenlagerung.
Doch wie funktioniert das bei großen Mengen? Wie nutzt die Firma ihren Platz optimal aus? Und welche Vorschriften müssen beachtet werden?
simpleclub erklärt es dir Schritt für Schritt!

Bodenlagerung einfach erklärt

Bei der Bodenlagerung handelt es sich um eine regallose Lagerung. Die zu lagernden Güter werden auf dem Boden gelagert. Dies kann mit Lagergeräten wie Paletten oder Gitterboxen stattfinden.
Man kann sich die Bodenlagerung also vorstellen, wie das Sortieren der Wäsche auf dem Boden. Es werden verschiedene Haufen gebildet. Die Haufen sollten möglichst sortenrein sein, sonst kann es beim Befüllen der Waschmaschine passieren, dass ein buntes Shirt auf die weißen Sachen abfärbt. Nutzt man einen Wäschekorb für die Haufen, wäre dies ein Lagergerät.
Man kann zwischen der Blocklagerung oder der Zeilen- bzw. Reihenlagerung unterscheiden. Bei der Blocklagerung gibt es keine Zwischengänge. Im Gegensatz sind bei der Zeilen- bzw. Reihenlagerung alle Lagereinheiten durch Gänge erreichbar.

Defintion

Die Bodenlagerung ist eine Lagerungsform, bei denen die Güter mit oder ohne Lagergeräten wie Paletten auf dem Boden gelagert werden.


Grundlagen der Bodenlagerung

Bei der Bodenlagerung handelt es sich um eine regallose Lagerung. Die zu lagernden Güter werden auf dem Boden gelagert.
Dies kann mit Lagergeräten wie Paletten oder Gitterboxen stattfinden. Paletten sind meist genormt und eignen sich besonders für stapelbare Güter. Zum Beispiel könnte man Getränkekisten auf Paletten stapeln. Gitterboxen werden auch häufig auf Paletten gebaut, allerdings haben sie an der Seite Wände, die Waren vor dem Herausfallen schützen. Denkt hier an einen Bällewagen, den ihr bestimmt aus der Turnhalle kennt. Wichtig ist, dass die gelagerten Güter auch für eine Bodenlagerung geeignet sind. Sollten sie nicht in einer Halle stehen, sondern im Freien, müssen sie gegen die Witterung geschützt sein.
In der Industrie nutzt man diese Lagerart häufig für große und schwere Güter oder Schüttgut. Schüttgut ist zum Beispiel Kies, Müll oder alte Autoreifen, denn diese Güter werden häufig von Baggern auf große Haufen geschüttet.

Blocklagerung

Die Blocklagerung erkennt man daran, dass es keine Zwischengänge gibt. Die Güter können gestapelt, oder ungestapelt in Blöcken hintereinander gelagert werden. Die Höhe kann dabei unterschiedlich sein. Vorteil der Blocklagerung ist, dass sie sehr kostengünstig den Raum optimal ausnutzt und dabei technisch unkompliziert ist. Allerdings haben die Mitarbeiter keinen Zugriff auf jede Lagereinheit, da die hinteren/ unteren Einheiten verdeckt werden. Sie eignet sich also eher für sortenreine Güter in hoher Stückzahl. Sortenrein bedeutet, dass alle Lagereinheiten dieselbe Sorte an Waren enthält, wodurch es egal ist welche Lagereinheit man ausliefert, da alle Waren gleich sind. Es herrscht also das Lifo- Prinzip, bei dem die zu Letzt eingelagerten Güter als erstes ausgelagert werden. Aus diesem Grund ist die Blocklagerung nur für nicht verderbliche Waren geeignet.

gestapelt
ungestapelt

Zeilen- bzw. Reihenlagerung

Bei der Zeilenlagerung (auch Reihenlagerung) werden die Güter so gelagert, dass die Mitarbeiter über Gänge jederzeit an jede Lagereinheit kommen. Häufig wird deshalb in zwei Reihen in die Tiefe gelagert, damit auf jeder Seite des Ganges eine Lagereinheit zugänglich ist. Dies geschieht ebenfalls gestapelt oder ungestapelt. Sollten die Waren gestapelt werden, ist darauf zu achten, dass diese unter Druck gelagert werden. Das bedeutet, dass die Waren direkt aufeinander liegen. Die unteren Waren können dabei gequetscht und dadurch beschädigt werden.
Die Fifo-Methode kann hierbei angewandt werden, wobei die zuerst eingelagerten Waren auch als erstes ausgelagert werden können. Dadurch eignet sich diese Form der Lagerung auch für verderbliche Waren.
Es ist zu beachten, dass die Gänge breit genug sind um problemlos mit einem Flurförderfahrzeug hinein zu kommen.
Die Höhe der Lagerung kann durch die Deckenhöhe des Lagers, die Tragfähigkeit des Bodens und den verfügbaren Fördermitteln abhängig sein.

gestapelt
ungestapelt

Vorteile der Bodenlagerung

Durch die Lagerung auf dem Boden entfallen die Kosten zur Beschaffung von Lagereinrichtungen wie Regale und EDV-Systeme. Bei manchen Waren entfallen sogar die Kosten für ein Lagergebäude, wenn die Waren im Freien gelagert werden können. Ist eine Blocklagerung möglich, erhört sich die Auslastung der Flächen noch weiter. Die Lagerflächen können sehr flexibel genutzt werden und wenn nötig auch erweitert werden. Durch diese einfache Organisation ist auch der Personalbedarf niedrig.

Sicherheitsvorschriften bei der Bodenlagerung

Die Sicherheitsvorschriften richten sich nach den Berufsgenossenschaftlichen Regeln für Lagereinrichtungen und Lagergerät (BGR234). Sie weisen insbesondere auf die Tragfähigkeit des Fußbodens und von Lagergeräten wie Paletten, Gitterboxen und Verpackungen hin.

  • Paletten dürfen hierbei nur mit höchstens 1.500 kg belastet werden. Auf der untersten Palette darf nur maximal das vierfache also 6.000 kg lasten.
  • Gitterboxen dürfen höchstens 1.000 kg tragen und dürfen maximal 5 Mal gestapelt werden.

Die Stapel müssen lotrecht sein. Das bedeutet, dass sie gerade aufeinander stehen. Sie dürfen nur eine Neigung von maximal 2 % aufweisen. Damit die Stapel nicht kippen ist außerdem darauf zu achten, dass die schweren Güter weiter unten stehen und die Schlankheit beachtet wird. Schlankheit von Stapeln bedeutet, dass die Höhe zur Grundfläche das Verhältnis 6:1 nicht überschreiten. Das Lagergut sollte nicht stoßartig abgesetzt werden und sollten nicht in Verkehrswege hinein gelegt werden. Zudem darf man an Stapeln keine Leiter anbringen.

Stapel Schlankheit

Zusammenfassung zur Bodenlagerung

Bei der Bodenlagerung werden Güter auf dem Boden gelagert. Dabei können Lagergeräte zur Hilfe genommen werden. Man nutzt diese Art der Lagerung vor allem für große und schwere Güter, sowie Schuttgüter. Dabei unterscheidet man in Blocklagerung und Zeilenlagerung (auch Reihenlagerung genannt). Bei der Blocklagerung werden die Güter aufeinander und nebeneinander gelagert ohne einen Zwischengang. Bei der Zeilenlagerung werden Zwischengänge benutzt um die Erreichbarkeit zu den Lagereinheiten zu garantieren. Die Blocklagerung funktioniert nach der Lifo-Methode die Zeilenlagerung nach der Fifo-Methode.
Generelle Vorteile der Bodenlagerung sind die niedrigen Kosten, die gute Auslastung der Lagerfläche sowie die Möglichkeit das Lager jederzeit zu erweitern. Dies führt zu einer unkomplizierten Organisation und geringen Personal- und technischen Aufwand.
Jedoch sollte man die Sicherheitsvorschriften beachten. Die Traglast der Lagergeräte sowie des Lagerbodens sind beschränkt. Bei der Stapelung von Lagereinheiten ist auf die Schlankheit, die Anordnung und die Lotrechtigkeit zu achten.

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