Nach der antiken Rhetoriklehre durchläuft man beim Verfassen einer Rede fünf Produktionsschritte: inventio, dispositio, elocutio, memoria und actio.
1. Inventio
= lat. Erfindung
- Themenfindung
- Gedanken- und Ideensammlung
- z.B. Erstellung einer Mindmap
2. Dispositio
= lat. Aufbau
- Gliederung und Ordnung der Ideen und Argumente
- Aufbau: Einleitung - Hauptteil - Schluss
- Stärkstes Argument zuletzt
3. Elocutio
= lat. Ausdruck
Ideen und Argumente müssen sprachlich gut wiedergegeben werden!
- Anpassung von Sprache und Wortwahl an Publikum
- Verwendung von Stilmitteln
- Richtige und klare Sprache
- Genauigkeit, Kürze und Einfachheit (keine unnötigen Fremdwörter)
4. Memoria
= lat. Erinnerung
- Einprägen der Rede
- Ablesen macht einen unseriösen Eindruck
- Rede muss frei klingen und darf nicht auswendig gelernt wirken
- Merktechnik: Loci-Methode
- Verknüpfung von Lerninhalten mit Räumen
- Beispiel: Einleitung der Rede (Schlafzimmer), 1. Argument (Badezimmer), 2. Argument (Küche), usw.
- Gedankliches Abgehen der einzelnen Räume → Wiedergabe der Lerninhalte in richtiger Reihenfolge
5. Actio
= lat. Ausführung
- Vortrag der Rede
- Angemessene Sprechgeschwindigkeit
- Einsatz von Mimik & Gestik
- Blickkontakt zum Publikum
- Sicheres Auftreten und gute Körperhaltung