Mutter Courage und ihre Kinder Inhalt

Das Drama handelt von der Geschichte der Anna Fierling (Mutter Courage), die jahrelang als Händlerin im Dreißigjährigen Krieg durch das Land zieht. Sie versucht ihren Lebensunterhalt für sich und ihre drei Kinder zu verdienen. Das Drama zeigt, wie ihr der Krieg als Einkommensquelle dient, er gleichzeitig aber das Leben ihrer Kinder fordert.


1. Szene

Frühjahr 1624 - Dalarne / Schweden

Auf einer Landstraße in Stadtnähe unterhalten sich ein Feldwebel und ein Werber. Der Werber soll Soldaten für den Polenfeldzug beschaffen, beschwert sich aber, dass es unmöglich sei, noch Freiwillige aufzutreiben. Der Feldwebel stimmt zu, er beklagt die fehlende Disziplin der Bevölkerung:

Man merkts, hier ist zu lang kein Krieg gewesen. Wo soll da Moral herkommen, frag ich? [...] erst der Krieg schafft Ordnung.

Plötzlich kommt ein Planwagen herangefahren, es ist Anna Fierling, genannt Mutter Courage. Sie sitzt mit ihrer stummen Tochter Kattrin auf dem Kutschbock, während das Gefährt von ihren Söhnen Eilif und Schweizerkas gezogen wird. Diese wollen der Feldwebel und der Weber natürlich stoppen, indem sie die Courage nach ihrer Geschäftslizenz fragen. Mit einem Lied stellt sie sich den beiden Soldaten als fahrende Händlerin vor, die auf den Schlachtfeldern ihr Geld verdient:

*Courage heißt sie "mitten durchs Gefechtsfeuer gefahren ist, nur um 50 Brotlaibe zu verkaufen". Die Soldaten interessieren sich aber hauptsächlich für ihre Kinder, insbesondere Eilif scheint für das Kriegshandwerk geeignet.*

Als sie sich aufgrund fehlender Papiere nicht ausweisen kann, wollen der Feldwebel und der Werber die Söhne für den Kriegsdienst verpflichten. Mutter Courage ist strengstens dagegen, dass ihre Söhne Soldaten werden und sagt dem Feldwebel und ihren Kindern den Tod voraus. Mutter Courage lebt zwar vom Krieg, will aber ihre Kinder nicht an ihm verlieren. Als sie aber von dem Feldwebel in ein Geschäft verwickelt wird, gelingt es dem Werber Eilif für sich zu gewinnen und zieht mit ihm davon.

Mutter Courage ist mit ihren drei Kindern und dem Planwagen unterwegs.

2. Szene

In den Jahren 1625 und 1626 ziehen sie weiter nach Polen.

Zwei Jahre später - Vor der Festung Wallhof / Polen

Mutter Courage möchte einen Kapaun (Vogel) an den Koch verkaufen, dieser findet den Preis allerdings viel zu teuer. Erst als im Zelt nebenan der Feldhauptmann lautstark ein gutes Essen fordert, sieht der Koch ein, dass er den Kapaun kaufen muss, denn es gibt sonst nirgends mehr Fleisch zu kaufen. Bei dem Feldhauptmann ist auch Mutter Courages verlorener Sohn Eilif. Eilif erzählt im Zelt von seiner Begegnung mit den Bauern, wie er ihnen 20 Rinder abgenommen hat. Er hat erst einen Handel vorgetäuscht, doch dann die Bauern alle erschlagen. Der Feldhauptmann ist begeistert von seinem Mut. Mutter Courage ist aber der Meinung, dass er kein guter Feldhauptmann sein kann: Er brauche nur mutige Soldaten, weil er eine schlechte Strategie habe, erklärt sie dem Koch.

Eilif fängt an zu singen und Mutter Courage stimmt ein. Die beiden fallen sich in die Arme – dann gibt sie ihrem Sohn eine kräftige Ohrfeige, weil er sich bei seinem Abenteuer mit den Bauern in Gefahr begeben hat.

3. Szene

Weitere drei Jahre später - Feldlager eines finnischen Regiments

Drei Jahre später ist Mutter Courage mit ihrem Handel in einem finnischen Regiment. Ihr Sohn Schweizerkas ist aufgrund seiner Redlichkeit zum Zahlmeister (= Person, die berufsmäßig Zahlungen vornimmt und Gelder verwaltet) ernannt worden, auch die stumme Tochter Kattrin ist weiterhin bei ihr.

Mutter Courage unterhält sich mit Yvette Pottier, einer traurigen Hure mit roten Stöckelschuhen. Yvette singt „Das Lied vom Fraternisieren“. Ihr ist es ergangen wie vielen Frauen im Krieg: Sie hat sich in einen Soldatenkoch verliebt und der hat sie sitzen lassen als das Heer weiterzog.

Der Koch und der Feldprediger erscheinen und unterhalten sich mit Mutter Courage über politische Themen. Plötzlich ertönen Kanonendonner und Schüsse ... Die Katholiken überfallen das schwedische Lager. Im Durcheinander versucht Courage, ihre Kinder zu retten. Sie beschmiert Kattrin das Gesicht mit Asche, um sie unattraktiv zu machen, rät Schweizerkas, die Kasse wegzuwerfen, und gewährt dem Feldprediger Unterschlupf. In letzter Minute nimmt sie die Regimentsfahne vom Wagen. Doch Schweizerkas will die Regimentskasse retten und versteckt sie.

Als Schweizerkas versucht die Regimentskasse zu verstecken, wird er von den Gegnern als Zahlmeister erkannt und gefasst. Er wird fortgebracht und soll hingerichtet werden. Mutter Courage schickt die Hure Yvette, um über dessen Freilassung zu verhandeln. Schweizerkas wird jedoch verurteilt und hingerichtet. Während Knechte den toten Sohn zu seiner Mutter bringen, leugnet sie, ihn zu kennen. Schweizerkas gibt sein Leben bei dem Versuch die Regimentskasse für seine Mutter zu verstecken.

Schweizerkas versucht die Regimentskasse zu verstecken.

4. Szene

Auf der Suche nach der Regimentskasse wurde der Wagen der Mutter Courage demoliert. Diese will sich nun im Offizierzelt beim Rittermeister beschweren. Da tritt ein verärgerter Soldat auf, welchem eine ausstehende Belohnung verweigert wurde. Um ihn zu beschwichtigen, singt Mutter Courage das „Lied von der großen Kapitulation“. Sie besinnt sich darauf, dass es schlauer sei, sich nicht beim Rittermeister zu beschweren.

5. Szene

1631 - Dorf bei Magdeburg

Mutter Courage und Kattrin bedienen zwei Soldaten mit Schnaps. Plötzlich erscheint der Feldprediger und verlangt Leinen für die verwundete Bauernfamilie. Mutter Courage hat jedoch keine Binden mehr und will ihre wertvollen Offiziershemden nicht zerreißen und hergeben. Selbst als die Verletzten herbeigetragen werden, bleibt sie hart und rührt sich nicht. Kattrin ist daraufhin so entsetzt von der Gefühlslosigkeit ihrer Mutter, dass sie sie mit einem Stück Holz bedroht. Der Feldprediger nimmt sich, ohne weiter zu zögern, die Hemden und reißt sie in Stücke. Während Mutter Courage einen Soldaten beschimpft, der eine Flasche Schnaps klauen will, rettet Kattrin unter Lebensgefahr einen Säugling aus einem brennenden Haus. Mutter Courage schimpft daraufhin über ihre große Unvernunft.

Kattrin rettet ein Baby aus einem brennenden Haus.

6. Szene

1632 - Ingolstadt - Begräbnis des gefallenen kaiserlichen Feldhauptmanns Tilly

Mutter Courage ist sehr besorgt, dass der Krieg bald zu Ende gehen könnte und ebenso ihre Geschäfte: "[...] weil ich mir überleg, ob ich Vorrät einkaufen soll, was grad billig zu haben sind, aber wenn der Krieg ausgeht, kann ich sie dann wegschmeißen". Der Feldprediger beruhigt sie und glaubt, dass der Krieg ewig weitergehe. Auf die Meinung von dem Schreiber, dass [man nicht ohne Frieden leben] kann, antwortet der Feldprediger, dass es den Frieden auch im Krieg gebe, denn „er hat seine friedlichen Stelln“.

Aus diesem Grund schickt Mutter Courage ihre Tochter Kattrin in die Stadt, um den Vorrat aufzufüllen. Als sie zurückkommt, hat sie eine Wunde auf der Stirn. Sie ist auf dem Rückweg überfallen worden. Mutter Courage hat nun Angst, dass Kattrin durch die Narbe keinen Mann bekommt. Sie verflucht den Krieg, da Kattrin auch durch den Krieg stumm geworden ist.

7. Szene

1632 - Landstraße

Als das Geschäft der Mutter Courage gut läuft, singt sie ein Loblied über den Krieg. Sie verdankt dem Krieg ihre Lebensgrundlage: „der Krieg nährt seine Leute besser.“

8. Szene

1632 - Feldlager - der schwedische König Gustav Adolf ebenfalls stirbt

Mutter Courage ist über den Tod von Gustav Adolf entsetzt, da nun ihr Geschäft ruiniert ist. Das Läuten der Glocken ist ein Zeichen dafür, dass Frieden eingekehrt ist. Der Koch kommt aus dem schwedischen Heerlager herüber und legt sich mit dem Feldprediger an. Sie konkurrieren um die Mutter Courage. Yvette, gealtert, aber als verwitwete Obristin Starhemberg wohlhabend geworden, erscheint wieder und erkennt, dass der Koch der ehemalige Liebhaber ist, welcher sie ins Unglück stürzte:

„Daß mich so ein Mensch einmal vom graden Weg hat abbringen können!“.

In der Zwischenzeit soll Eilif hingerichtet werden, da er in ein Bauernhaus eingebrochen ist und das Vieh nehmen wollte. Er fleht, er habe doch nur das getan, was er auch im Krieg ständig machte. Er wird fortgebracht und seiner Mutter wird nichts von seinem Schicksal berichtet. Es stellt sich heraus, dass der Frieden wieder beendet ist. Die Mutter und die Tochter ziehen erneut mit ihrem Wagen los und der Koch begleitet sie.

9. Szene

Januar 1634 - Fichtelgebirge, vor einem Pfarrhaus

Es ist ein sehr kalter Winter. Mutter Courage ist mit ihrer Tochter Kattrin und dem Koch im Fichtelgebirge. Sie sind in Hungersnot, da die Geschäfte sehr schlecht laufen. Durch ein Lied am Pfarrhaus wollen sie sich Essen erbetteln. Plötzlich erhält der Koch einen Brief aus seiner Heimat. Er wird darüber informiert, dass er ein Wirtshaus in Utrecht geerbt habe. Dort will er natürlich schnellstmöglich mit der Mutter Courage hin, aber er will Kattrin zurückgelassen, da für sie kein Platz in der Wirtschaft sei. Als Kattrin das Gespräch zwischen Mutter Courage und dem Koch belauscht, möchte sie weglaufen. Diese wird jedoch noch von Mutter Courage aufgehalten. Sie entscheidet sich gegen das Angebot des Kochs und die beiden ziehen alleine weiter.

Mutter Courage, Kattrin und der Koch singen vor dem Pfarrhaus ein Lied, um sich Essen zu erbetteln.

10. Szene

Januar 1636

Mutter Courage und Kattrin ziehen den Planwagen und kommen an einem Bauernhaus vorbei, aus dem eine Stimme singt. Sie bleiben stehen und hören der Stimme zu. Es ist ein Lied über das Glück ein Dach über dem Kopf zu haben. Dann ziehen sie weiter.

11. Szene

Januar 1636 - Vor der Stadt Halle

Mutter Courage und Kattrin haben ihr Lager vor der evangelischen Stadt Halle aufgeschlagen. Als Mutter Courage in der Stadt einkaufen geht, überfallen plötzlich katholische Soldaten das Bauernhaus. Die Soldaten zwingen die Bauernfamilie, ihnen den Weg zur Stadt zu zeigen. Diese widersetzen sich zunächst, kooperieren aber, als die Soldaten mit der Tötung des Viehs drohen. Um die Bewohner der Stadt zu warnen, klettert Kattrin mit einer Trommel auf das Dach des Hauses. Sie wird von den Soldaten mit einem Schuss getötet. Dennoch konnte ihre Warnung von der Stadt gehört werden. Kattrin hat mit ihrem Leben die Stadt gerettet.

12. Szene

Vor der Stadt Halle

Mutter Courage verabschiedet sich mit einem Lied von ihrer toten Tochter. Sie glaubt nach wie vor, dass ihr Sohn Eilif lebt. Von den Bauersleuten zur Arbreise getrieben, gibt sie ihnen Geld für die Bestattung von Kattrin. Sie will weiter im Krieg Geschäft machen, spannt sich alleine vor den Wagen und zieht los.

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