Kritik

Die Kritik ist eine wertende Beurteilung über ein kulturelles Angebot.

Erklärung

Merkmale

• Die Kritik ist eine subjektiv gefärbte, wohlwollende oder problematisierende Beurteilung einer Veranstaltung.
• Sie ist in erster Linie darauf ausgerichtet, den Leser mit dem neuen Werk bekannt zu machen und ihn zur weiteren Auseinandersetzung damit anzuregen.
• Ein Kritiker der Zeitung schaut sich beispielsweise ein Theaterstück, ein Konzert oder eine Ausstellung an und gibt anschließend seinen Eindruck und seine Meinung dazu wieder.
• Diese Meinung wird gerne zugespitzt formuliert, sie muss aber trotzdem stichhaltig begründet werden.

Sprache:

• teilweise mit zahlreichen rhetorischen Stilmitteln zugespitzt formuliert
• relativ einfacher Sprachstil → für jeden verständlich

Zeitform: Präsens

Aufbau (einer Rezension)

Da es für die Kritik keinen einheitlichen Aufbau gibt, fokussieren wir uns hier auf die Rezension. :)

Einleitung:

• AutorIn
• Buchttitel
• Textsorte
• Erscheinungjahr
• Thema

→ soll Neugier des Leser wecken, aber noch nicht zu viele Informationen geben

Hauptteil:

Inhalt

• Worum geht es in dem Buch?

  • Du musst immer davon ausgehen, dass die LeserInnen das jeweilige Buch nicht kennen
  • Erläutere deshalb genau, worum es geht → aber auch nicht zu ausführlich und nicht (unangekündigt) spoilern

Bewertung

• Welche Dinge haben dir am Buch gefallen? Welche besonders? Und warum?
• Welche Dinge haben dir am Buch weniger gefallen? Und warum?

Schluss

• Du beendest deine Rezension mit einem persönlichen Fazit.
• Wem würdest du das Buch empfehlen und warum?

Beispiel

„Mojsche und Rejsele“ - Karijn Stoffels

Einleitung

Der Roman „Mojsche und Rejsele“ von der niederländischen Autorin Karijn Stoffels aus dem Jahre 1996 erzählt eine Liebesgeschichte, die aufgrund der Umstände, denn es herrschen Krieg und Verfolgung, kaum eine Chance hat.

Hauptteil

Inhalt:

Die beiden Jugendlichen Mojsche und Rejsele treffen sich 1939 in Warschau, in Polen in einem Waisenhaus. Mojsche verliebt sich in Rejsele, vermasselt jedoch jeden Flirt mit ihr. Es ist die Zeit des Zweiten Weltkriegs und das Waisenhaus muss, da es ein jüdisches ist, ins Ghetto umziehen. Dabei setzt Mojsche sich ab, um in der polnischen Untergrundbewegung mitzuarbeiten. Als er die Noten des Liebesliedes „Rejsele“ entdeckt, besucht er das Waisenhaus und Rejsele noch einmal. Viele Jahre später wird Mojsche, der inzwischen in Israel lebt, mit seinen Erlebnissen jener Zeit konfrontiert: Er ist in eine Radiosendung eingeladen, in der über das Waisenhaus und seinen berühmten Leiter gesprochen wird.

Bewertung:

„Mojsche und Rejsele“ ist aufgrund seiner historischen Hintergründe kein leichtes Buch. Das Thema ist schwer verdaulich, aber die Autorin schafft es, die Geschichte ohne Rührseligkeit zu erzählen. Es ist schön, dass das Buch ein gutes Ende hat, obwohl wir wissen, dass die Realität anders aussah. Schwierig wird es für die Leserin auch deshalb, weil die Autorin Realität und Fiktion mischt: Während die Geschichte von Mojsche und Rejsele ausgedacht ist, hat es das Waisenhaus und Janusz Korczak wirklich gegeben. Diese Mischung macht das Buch sehr anspruchsvoll. Trotzdem macht es auch Spaß, dieses Buch zu lesen. Es ist amüsant, wenn Mojsche sich seiner Angebeteten nähern will. Als Mädchen kann man hier erfahren, was Jungs sich so denken – was sehr interessant ist! In jedem Fall ist „Mojsche und Rejsele“ ein wichtiges Buch, weil Jugendliche hier viel lernen können. Zum einen lernt man etwas über die Geschichte, ohne dass es wie in der Schule zugeht. Zum anderen kann man etwas über andere Jugendliche erfahren, die sich trotz der anderen Umstände gar nicht so sehr von uns heute unterscheiden. „Mojsche und Rejsele“ ist ein wunderschönes Buch, weil es so echt wirkt ohne albern oder lehrermäßig zu sein!

Schluss

Zusammenfassend kann man sagen, dass „Mojsche und Rejsele“ zwar ein anspruchsvolles aber extrem lehrreiches Buch ist. Für alle, die sich auch nur annähernd für die Geschichte interessieren und Spaß haben neue Dinge zu lernen, ist es ein absolutes Muss!