Schreibplan erstellen

Was ist ein Schreibplan? Wie erstelle ich sinnvoll einen Schreibplan? Warum ist es überhaupt sinnvoll, einen Schreibplan zu erstellen? Was ist das Ziel eines Schreibplans? Wie kann ich meine bisherige Herangehensweise an das Erstellen eines Schreibplans verbessern?

Auf diese und viele weitere Fragen liefert simpleclub dir eine Antwort!

Schreibplan erstellen einfach erklärt

Mit einem Schreibplan ist es dir möglich, jede Form und Sorte von Text, die du schreiben möchtest, stichpunktartig zu planen. In der Regel nimmst du dir dafür einen Extrazettel und notierst auf diesem alle deine Gedanken zu der Aufgabenstellung oder dem Textprodukt, das du am Ende erstellt haben möchtest.

Mithilfe eines Schreibplans fällt es dir viel leichter, deine Gedanken zu ordnen und dadurch sicherzustellen, dass dein Text einen roten Faden hat. Das heißt, dass nicht nur dir das Schreiben des Textes leichter von der Hand geht, sondern dass auch Lesende deines Textes deinen Gedanken besser folgen können.

Übrigens: Du kannst einen Schreibplan auch dafür benutzen, Fremdtexte besser zu verstehen! Mithilfe eines Schreibplans kannst du Texte von anderen Autoren nämlich sehr genau untersuchen und alle deine Beobachtungen/Untersuchungsergebnisse mit Textverweisen (z.B. Zeilenangaben) auf diesem Plan festhalten.

Schreibplan Definition

Ein Schreibplan ist eine stichpunktartige Schreibhilfe. Schreibpläne erleichtern dir das Arbeiten am eigenen und an fremden Texten, da du deine Vorgehensweise und Ergebnisse auf Schreibplänen besser notieren und ordnen kannst. Eine solche Ordnung und Planung erleichtert es dir, einen roten Faden in deinen Texten zu haben, sodass jeder Lesende deinen Gedanken und Worten folgen kann.


Warum sind Schreibpläne sinnvoll?

Schreibpläne sind super hilfreich, um deine eigenen Texte verschriftlichen zu können; sie sind also eine Planungshilfe und erleichtern es dir, dass du mit deinem Text deine geplanten Ziele erreichst.

Schreibpläne sind keineswegs nur in der Schule und für bestimmte Aufgaben sinnvoll! Du kannst Schreibpläne erstellen, wenn du eine eigene Geschichte schreiben willst und dir überlegen möchtest, wie du langsam aber sicher Spannung aufbaust. Du kannst dir aber auch einen Schreibplan erstellen, wenn du wichtige Briefe oder E-Mails verschicken möchtest und den Inhalt richtig vermitteln willst. Auch das Schreiben einer Argumentation kann dir mit einem Schreibplan erleichtert werden, da du Argumente sammeln und ihrer Stärke nach ordnen kannst.

Schreibpläne helfen dir allerdings auch dann, wenn du dich in deinem Text auf fremde Texte beziehen möchtest – du kannst deinen Schreibplan also auch dafür nutzen, interessante oder wichtige Textstellen aufzuschreiben und um Beobachtungen und Auffälligkeiten aus Texten herauszuarbeiten (z.B. Stilmittel, besondere sprachliche Merkmale usw.).

Schreibplan Vorarbeit

Deinen eigenen Text gliederst du in Einleitung, Hauptteil und Schluss. Wenn du diese Gliederung im Schreibplan schon beachtest, wird dein fertiger Text auch einen klaren roten Faden haben. Überlege dir also vor dem Schreiben, was das Ziel deines Textes ist und mit welchen Inhalten du dieses Ziel erreichen möchtest. Notiere Stichpunkte für alle Abschnitte auf einem weiteren Zettel.

Tipp: Du kannst dir auch einige wichtige Notizen machen, die nur für dich selbst bestimmt sind; sozusagen kleine Erinnerungen (etwa was du bei bestimmten Textsorten bedenken musst).

Schreibplan Einleitung

Die Einleitung ist der erste Teil eines jeden Textes – und somit auch deines Schreibplans. In der Einleitung gibst du den Lesenden deines Textes eine knappe Einführung in das Thema.

Insbesondere dann, wenn du einen eigenen Text ohne weitere Textgrundlage schreibst, stellst du schon in der Einleitung alle wichtigen Informationen dar, die die Lesenden deines Textes brauchen, um den Text zu verstehen. Die W-Fragen sind dafür eine gute Orientierung (Was?, Wer?, Wo?, Wann?, Wie? und Warum?)

Achtung: Wenn du dich in deinem Text auf einen anderen Text beziehen willst, dann musst du sehr genau mit diesem Fremdtext arbeiten und wichtige Aspekte herausschreiben. Wie das geht, findest du weiter unten erklärt!

Schreibplan Hauptteil

Der Hauptteil ist der wichtigste Teil deines Textes. In diesem Teil musst du dein Schreibziel verfolgen und durch eine sinnvolle Sammlung und Anordnung von Aspekten dafür sorgen, dass dein Text durchgehend gut lesbar ist (= roter Faden).

Pia with red rope

Wenn du zum Beispiel eine Geschichte schreibst, kannst du dir mithilfe eines Schreibplans überlegen, wie sich die Spannung in deinem Text langsam aufbauen könnte, bis sie ihren Höhepunkt erreicht.

Wenn du eine Argumentation schreiben sollst, dann kannst du auf deinem Schreibplan deine Argumente sammeln und sie dann ihrer Stärke nach anordnen – dann fällt es dir wesentlich leichter, die Reihenfolge der Darstellung deiner Argumente im Text festzulegen.

Übrigens: Verwende auch im Schreibplan immer die Zeitform, die du auch im Text verwenden möchtest.

Die meisten Aufsätze schreibst du im Präsens (Gegenwart) und nur bei Vorzeitigkeit im Perfekt (abgeschlossene Gegenwart). Geschichten schreibst du aber häufig im Perfekt (Vergangenheit) und benutzt dann bei Vorzeitigkeit das Plusquamperfekt (Vorvergangenheit).

Zeitstrahl

Wichtig: Wenn du dich in deinem Text auf einen Fremdtext beziehst, ist es sehr wichtig, dass du das im Hauptteil kenntlich machst. Wie du deinen Hauptteil so vorstrukturierst, dass deine und die Gedanken eines fremden Autors voneinander unterscheidbar gemacht werden, wird dir ebenfalls weiter unten ausführlich erklärt.

Schreibplan Schluss

Der Schluss rundet deinen Text ab. Sammle schon vor dem Schreiben eines jeden Textes Ideen dazu, wie du einen Text enden lassen musst/möchtest. Das Erstellen eines Schreibplans hilft dir dabei, wichtige Aspekte zu bedenken, denn: jeder Schluss unterscheidet sich in Abhängigkeit von der Textsorte und den Inhalten.

In einigen Texten stellst du zum Schluss nochmal knapp dar, worum es in deinem Text geht. In anderen Texten sollst du wiederum deine eigene und abschließende Meinung zum Thema aufschreiben. Je nach Textsorte ist es dir auch möglich, dich nochmal auf die Einleitung zu beziehen.

Schreibplan Vorarbeit mit fremden Texten

Wenn du einen Schreibplan für einen Text erstellst, in dem du dich wiederum auf einen anderen Text beziehst, sind die zuvor genannten Aspekte weiterhin zu beachten: Unterteile daher deinen Plan, genauso wie deinen Text später auch, in Einleitung, Hauptteil und Schluss.

Sofern du dich aber noch auf einen fremden Text beziehen möchtest, helfen dir folgende Schritte dabei, sinnvolle Stichpunkte aus den Texten herauszuarbeiten:

Schreibplan

Im Folgenden siehst du noch einmal genauer, was sich hinter jedem dieser Arbeitsschritte verbirgt.

Überfliegen von Texten

Beim Überfliegen von Texten liest du den Text tatsächlich noch gar nicht so genau durch. Du fliegst mit deinen Augen einfach zügig über den Text, um einige grundlegende Informationen zu sammeln wie:

  • Wie heißt der Text?
  • Wer hat den Text verfasst?
  • Welche Textsorte könnte es sein?
  • Was ist das Thema des Textes?
  • Wann ist der Text erschienen?

Die Formel „TATTE“ kann dir dabei sehr gut behilflich sein. „TATTE“ steht für:

  • Titel
  • Autor
  • Textsorte
  • Thema
  • Erscheinungsjahr

Ein genauerer Blick in den Text ist erst einmal nicht nötig. Wichtig ist, dass du zu Beginn diese oben genannten Fragen beantworten kannst!

Markieren von Texten

Bevor du dich an das Schreiben eines Aufsatzes machst, in welchem du dich auf (mindestens) einen weiteren Text beziehst, ist eines sehr wichtig: Du musst den Text, auf den du dich in deinem Aufsatz beziehen möchtest, sehr genau gelesen und verstanden haben! Daher ist es im zweiten Schritt wichtig, den Text jetzt sehr ausführlich vorzubereiten.

Wenn du dir den Text nun ausführlich durchliest, hilft es dir, wenn du dir wichtige Aspekte markierst und Notizen an den Rand schreibst.

Tipp: Markiere wirklich nur wichtige Schlagwörter und nicht den ganzen Text – zu viele Markierungen machen es dir schwer, deinen Text auf das Wesentliche zu reduzieren.

Zusammenfassen von Texten

Versuche ganz zum Schluss, den Text gedanklich in eigenen Worten wiedergeben zu können. Fällt dir das nach wie vor schwer, solltest du noch einmal in den Text schauen!

Wichtig ist dabei, dass deine Zusammenfassung kürzer ist als der Text – sonst ist es keine Zusammenfassung.

Im Anschluss schreibst du wichtige Aspekte und Gedanken auf deinen Schreibplan. Wenn du einen Text untersuchen möchtest, dann ist es sehr hilfreich, wenn du wichtige Textstellen und deine Gedanken/Ideen dazu direkt stichpunktartig (oder auch in ganzen Sätzen) herausschreibst. Das nennt man dann auch „Exzerpieren“. Wichtig ist dafür, dass du weißt, wie du zitierst.

So machst du Zitate kenntlich:

  • Anführungszeichen oben und unten
  • Zwischen den Anführungszeichen kommt ein kurzerAuszug des Fremdtextes 1:1 abgeschrieben
  • Kurzer Verweis, dass der Autor das Geschriebene verfasst hat
  • Zeilenangabe

Beispiel:

Jan Simpler schreibt, dass das Schreiben textgebundener Aufsätze **„**gar nicht so schwer**“** (Z. 1) ist.

Wenn du ein Zitat verändern musst, damit es besser in deinen Satz passt, dann machst du das mit eckigen Klammern kenntlich. Wenn du etwas mitten aus dem Satz des Zitates auslassen möchtest, dann setzt du in das Zitat eckige Klammern und drei Punkte.

Beispiel:

Der Autor betont außerdem, dass **„**der rote Faden alles **[**ist**]**, was **[...]** zählt**“** (Z. 2).

Schreibpläne als Formulierungshilfen

Dein Schreibplan kann dir dabei helfen, sinnvolle Sätze vorzuschreiben und sinnvoll auszuformulieren. Diese Sätze kannst du auf diese Weise dann an sinnvollen Stellen (etwa Übergängen oder Einleitungen neuer Aspekte) verwenden.

Hier findest du eine Liste mit einigen sinnvollen Wörtern und Phrasen, die dir das Vorschreiben und Vorstrukturieren deines Textes erleichtern.

Sachliche, strukturschaffende Satzanfänge

Spannende Satzanfänge

Verben für Redewiedergaben

  • Als Erstes
  • Als Nächstes
  • Erstens.../Zweitens.../...
  • Zunächst
  • Zugleich
  • Außerdem
  • Zuletzt
  • Des Weiteren
  • Darüber hinaus
  • Nachfolgend
  • Anschließend
  • Abschließend
  • Zum Beispiel
  • ...
  • Am Anfang
  • Am Ende
  • Plötzlich
  • Daraufhin
  • Danach
  • Kurz darauf
  • Etwas später
  • Auf einmal
  • Wie aus dem Nichts
  • Dann
  • Bevor
  • Zu guter Letzt
  • Zum Schluss
  • sagen (XY sagt, ...)
  • behaupten (XY behauptet, ...)
  • berichten (XY berichtet, ...)
  • melden (XY meldet, ...)
  • mitteilen (XY teilt mit, ...)
  • hervorheben (XY hebt hervor, ...)
  • betonen (XY betont, ...)
  • darstellen (XY stellt dar, ...)
  • feststellen (XY stellt fest, ...)
  • appellieren (XY appelliert, ...)
  • schreiben (XY schreibt, ...)
  • ...

Beispiel

Das nachfolgende Beispiel ist ein Schreibplan für eine Geschichte. Bedenke, dass du zu jeder Textsorte einen Schreibplan erstellen kannst!

Schreibplan für eine Geschichte

Was muss ich bei Geschichten bedenken?

  • Zeitformen (Präteritum, Plusquamperfekt)
  • Spannung aufbauen (Spannungskurve)

Überschrift: Eine gefährliche Schatzsuche

Einleitung: W-Fragen!

  • Wer? → Pia, ihre Crew und ein Riesenmonster
  • Wo? → Auf dem offenen Meer, auf dem Weg zu einer Insel
  • Wann? → Vor langer Zeit (Zeit nicht ganz genau bekannt)
  • Was? → Schatzsuche und gefährliche Schifffahrt; Kampf mit Unterwasserungeheuer
  • Wie? → Schwert und gekonntes Ausweichen; harter Kampf
  • Warum? → Kapitänin Pia wollte großen Schatz; er wäre sehr, sehr wertvoll gewesen

Hauptteil: Spannungskurve beachten

Spannungskurve

→ Fahrt über See mit Schatzkarte

→ Dem Schatz entgegensteuern

→ Unwetter zieht auf

Plötzlich (= guter Satzanfang) taucht Ungeheuer mit Tentakeln auf

→ Langer, spannender Kampf (Höhepunkt); Crewmitglieder haben Angst, nur Pia kämpft

→ Pia gewinnt

→ Weiterfahrt zum Schatz

→ Schatz wird gefunden

Schluss: Nachdem der Schatz gefunden wurde, das Ende offen lassen! („Was dann passiert ist, weiß keiner“)

Schreibplan Zusammenfassung

Ein Schreibplan ist eine sinnvolle Strukturierungshilfe für jede Art von Text. Nicht nur ermöglicht dir ein Schreibplan, deine Gedanken besser zu ordnen und Ideen festzuhalten, er hilft dir auch dabei, Fremdtexte besser untersuchen zu können. Ein Schreibplan ist in der Regel stichpunktartig und sollte die Merkmale und Ziele des Textes, den du im weiteren Verlauf schreiben möchtest, schon aufgreifen.

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