Vergleich Sachtext

Einen Sachtext kannst du entweder mit einem weiteren Sachtext vergleichen oder auch mit einem literarischen Text.


Aufbau

Wichtiger Hinweis: Das ist kein allgemeingültiger Aufbau für eine vergleichende Textanalyse!

Je nachdem welche Textsorten du miteinander vergleichst und um welches Aufgabenformat es sich handelt, verändert sich auch der Aufbau.

Tipp: Lies dir die Aufgabenstellung ganz genau durch und passe die Gliederung dann dementsprechend an!

Im Folgenden siehst du den Aufbau für eine Analyse nach der diachronen Methode:

1. Einleitung

Das gehört in die Einleitung:

  • Titel
  • Autor:in
  • Fundstelle
  • Datum
  • Textsorte
  • Thema

2. Hauptteil

Das gehört in den Hauptteil:

2.1 Aufbau & Inhalt

  • Geordnete Wiedergabe des Inhalts
  • Struktur: Gibt es einen Kernsatz, der im Mittelpunkt steht? Gibt es eine Argumentationsstruktur? Werden Tatsachen formuliert, Fragen gestellt, Thesen aufgestellt?

2.2 Sprachlich-stilistische Gestaltung

  • Sprachstil: sachlich, nüchtern, unterhaltsam, wissenschaftlich, provokativ...
  • Wortwahl
  • Rhetorische Stilmittel

2.3 Textintention

  • Wirkung / Absicht des Textes
  • Adressaten (An wen richtet sich der Text?)

2.4 Vergleich

Du vergleichst die Texte anhand von einem oder mehreren Vergleichsaspekten. So ein Vergleichsaspekt ist entweder in der Aufgabenstellung vorgegeben oder du musst dir selbst einen suchen.

Als Vergleichsaspekt eignet sich:

  • der Inhalt / die Informationen der Texte
  • die Textintention, also die Absicht und Sichtweise des Autors / der Autorin (Gibt es eine persönliche Bewertung? Subjektive Erfahrungen?)
  • die sprachlich-stilistische Gestaltung (Werden ähnliche / unterschiedliche rhetorische Mittel verwendet? Wie unterscheidet sich der Sprachstil?)

3. Schluss

Das gehört in den Schluss:

  • Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen
  • Reflektierte Auswertung des Vergleichs (Haben sich durch den Vergleich neue Erkenntnisse oder Fragen ergeben?)

Beispiel

Analysiere den Text Wozu überhaupt Interpretation? von Hans-Dieter Gelfert.

Vergleiche ihn anschließend mit dem Text Nie wieder Versfüßchen von Iris Radisch im Hinblick auf die Position, welche die beiden Texte zu der Frage einnehmen, wie und warum man sich mit Lyrik beschäftigen soll.

Bei dieser Aufgabenstellung ist der Vergleichsaspekt schon vorgegeben: Du sollst die Positionen der Texte zu einer konkreten Frage vergleichen.

Im Folgenden geht's nur um den Vergleich der beiden Texte.

Wie du eine Sachtextanalyse schreibst, findest du unter Sachtextanalyse.

Vergleich

Gemeinsamkeiten

  • Bei den Texten handelt es sich um Kommentare, d. h. die Autor:innen legen beide ihre eigene Meinung dar.
  • Der Sprachstil ist subjektiv, wertend, kritisch und appellierend.
  • Beide berichten außerdem von persönlichen Erfahrungen und Beispielen.

Unterschiede

Wie und warum sollte man sich mit Lyrik beschäftigen?

Wozu überhaupt Interpretation? - Gelfert

Nie wieder Versfüßchen - Radisch

  • Lyrik ist ein wichtiges Kunstwerk der Gesellschaft ("Dies [keine Lyrik mehr] wäre für die literarische Kultur einer Gesellschaft ein unersetzlicher Verlust")
  • Gedichtinterpretation fördert die ästhetische Sensibilität, darum sollte man das Ganze für die Schüler:innen ansprechender gestalten ("... sollte man lieber versuchen, das Bad für das Kind etwas lustvoller zu gestalten")
  • Der Mensch begreift die Welt, indem er sie versprachlicht → Gedichtinterpretation ist „über ein Gedicht sprechen“ → Gewinn an "differenzierter Wahrnehmung"
  • Lyrik ist ein Mittel, um Gefühle auszudrücken und auf aktuelle Probleme hinzuweisen ("[Die Dichter der Gegenwart wollen] der Hauptwelt einen höheren Sinn, eine tiefere Bedeutung unterlegen")
  • Aber: Die Beschäftigung mit Lyrik ist schwierig, weil viele Menschen sie nicht verstehen ("Sie [Lyrik] lässt sich so ungeheuer schwer ins Verständliche übersetzen")

Lyrik und deren Interpretation ist wichtig für die Gesellschaft und sollte deshalb im Deutschunterricht behandelt werden. Allerdings muss man die Sache für die Schüler:innen spaßiger gestalten.

Lyrik (vor allem ältere Dichtung) ist für "normale Leute" oft sehr unverständlich und schwer zu verstehen. Wenn die Verständlichkeit also nur für den Künstler selbst besteht, gibt es keinen Grund, sich mit Lyrik zu beschäftigen.

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