Pia hat ewig an ihrem Bild gemalt. Jetzt ist sie endlich fertig und kann ihr Werk stolz betrachten! Da steckt richtig viel Arbeit drin. Pia ist so glücklich darüber, dass sie ihrer ganzen Familie und allen Freunden davon erzählen will. Aber welche Zeitform verwendet sie dafür im Deutschen?
Um auszudrücken, dass etwas in der Vergangenheit abgeschlossen wurde, so wie Pias Gemälde, aber noch eine Auswirkung auf die Gegenwart hat, nämlich das fertige Bild, brauchst du eine spezielle Zeitform: das Perfekt!
Wie du das genau bildest und wann du es genau verwendest, lernst du jetzt.
simpleclub hilft dir weiter!
Perfekt einfach erklärt
Das Perfekt ist eine Zeitform des Deutschen, mit der du die Vergangenheit ausdrücken kannst. Du verwendest es hauptsächlich für Handlungen, die zum Zeitpunkt des Sprechens schon abgeschlossen sind, aber trotzdem noch eine Auswirkung auf die Gegenwart haben. Zum Beispiel, wenn Pia fertig mit Malen ist, denn dann kann sie als Resultat ihr Gemälde in den Händen halten. Du kannst es auch für Ereignisse verwenden, die erst in der Zukunft zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeschlossen sein werden. Zum Beispiel, wenn du ein Versprechen machst, was du bis Freitag erledigen willst.
Du verwendest das Perfekt hauptsächlich beim Sprechen im Alltag, wenn du zum Beispiel deinen Freunden erzählst, was du in der Vergangenheit erlebt hast. Beim Schreiben verwendest du eher das Präteritum.
Bei der Bildung musst du ein paar Besonderheiten beachten. Um das Perfekt zu bilden, brauchst du immer zwei Teile: das konjugierte **Hilfsverb** *sein* oder *haben* im Präsens und das **Partizip II** des Verbs. Bei Bewegungsverben oder Verben, die eine Zustandsänderung beschreiben, verwendest du *sein*. In den meisten anderen Fällen verwendest du *haben*. Achte hier auf die richtige Konjugation im Präsens.
Um das **Partizip II** zu bilden, musst du in der Regel ***ge-*** vor den Verbstamm hängen. Bei regelmäßigen Verben hängst du an das Ende ***-/e)t*** an und bei unregelmäßigen Verben hängst du ***-en*** an. Teilweise kann sich auch der Verbstamm ändern.
Perfekt Definition
Das Perfekt, auch „vollendete Gegenwart“ genannt, ist eine Zeitform des Deutschen, mit welcher du die Vergangenheit ausdrückst. Du kannst damit Ereignisse beschreiben, die vor kurzem stattgefunden haben, abgeschlossen sind, aber noch eine Auswirkung auf die Gegenwart haben.
Verwendung des Perfekts
Du verwendest das Perfekt hauptsächlich beim Sprechen im Alltag, wenn du zum Beispiel deinen Freunden erzählst, was du in der Vergangenheit erlebt hast.
Beim Schreiben verwendest du eher das Präteritum.
Bildung des Perfekts
Um das Perfekt im Deutschen zu bilden, brauchst du zwei Teile:
Konjugiertes Hilfsverb *sein* oder *haben* im Präsens
Partizip II des Verbs
konjugierte Form von *sein/haben* + Partizip II
haben oder sein?
Je nach **Vollverb** musst du ein anderes **Hilfsverb** verwenden. Entweder *sein* oder *haben*. Aber welches brauchst du wann?
Das Hilfsverb sein verwendest du bei folgenden Verbtypen:
Bewegungsverben: Diese Verben beschreiben die Fortbewegung von einem Ort zu einem anderen.
\rarr Beispiele: laufen, gehen, schwimmen, fahren, fliegen, springen, krabbeln, flüchten, ...Verben der Zustandsänderung: Diese Verben beschreiben die Veränderung von einem Zustand in einen anderen.
\rarr Beispiele: sterben, wachsen, trocknen, gefrieren, verblühen, ...
Das Hilfsverb ***haben*** ist der Normalfall. Du verwendest es bei allen anderen Verben.
Konjugation sein und haben
Das Hilfsverb *sein* oder *haben* musst du konjugieren, also an das Subjekt deines Satzes anpassen.
sein | haben | |
---|---|---|
| bin | habe |
| bist | hast |
| ist | hat |
| sind | haben |
| seid | habt |
| sind | haben |
Partizip II
Wie du das **Partizip II** bildest, hängt davon ab, ob das Vollverb des Satzes regelmäßig oder unregelmäßig ist.
|
Die unregelmäßigen Verben können ihren Verbstamm im Partizip II ändern, sie müssen es aber nicht.
Bei Mischverben ändert sich der Verbstamm immer.
Besonderheiten Bildung Partizip II
Bei der Bildung des Partizips II gibt es die ein oder andere Besonderheit, die du beachten musst:
Bei Verben, die auf -ieren enden, fällt das *ge-* meist weg
\rarr Beispiele: probieren/probiert; spazieren/ spaziert
Manche Verben haben einen trennbaren Verbzusatz. Beim Konjugieren kann dieser Zusatz vom restlichen Verb abgetrennt werden. Dazu gehören: vor-, an–, ab–, hin–, her–.
Bei der Bildung des Partizip II hängst du diesen trennbaren Zusatz **vor** die Partizipform.
\rarr Beispiele: vortragen/vorgetragen, anziehen/angezogen
Es gibt auch Verben mit nicht-trennbarem Verbzusatz. Dazu gehören Verben, die mit diesen Präfixen anfangen: be-, emp(f)-, ent-, er-, ge-, miss-, ver-, zer-.
Bei der Bildung des Partizip II lässt du das *ge-*einfach weg.
\rarr Beispiele: erklären/erklärt, empfinden/ empfunden
Beispielsätze im Perfekt
Ich habe mein Buch gestern fertig gelesen.
Jan ist hingefallen und blutet jetzt.
Seid ihr gestern zur Party gegangen?
Der Luftballon ist geplatzt.
Die Hose ist in der Sonne schnell getrocknet.
Das Wasser im See ist endlich gefroren!
Wir sind gestern in den Urlaub gefahren.
Zusammenfassung Perfekt
Das Perfekt, auch „vollendete Gegenwart“ genannt, ist eine Zeitform des Deutschen, mit welcher du die Vergangenheit ausdrückst. In folgenden Situationen verwendest du es:
Um das Perfekt im Deutschen zu bilden, brauchst du zwei Teile:
Konjugiertes Hilfsverb *sein* oder *haben* im Präsens
\rarr sein verwendest du bei Bewegungsverben und Verben, die eine Zustandsveränderung ausdrückenPartizip II des Verbs
\rarr Achte hier gut auf die Besonderheiten bei der Bildung!
Du verwendest das Perfekt im Deutschen hauptsächlich beim Sprechen! Beim Schreiben greifst du meist eher zum Präteritum!