Relativsatz

Du willst einen Gegenstand oder eine Tätigkeit näher beschreiben? Du willst in deinem sprachlichen Ausdruck gekonnt mehr Vielfalt haben? Du hast in der Schule schon etwas über Relativsätze gehört und willst dein Wissen erweitern? Du willst nachlesen, wie du einen Relativsatz bildest und richtig verstehst?

Relativsätze sind eine Nebensatzart des Deutschen, die uns hilft, Gegenstände und Tätigkeit näher zu beschreiben - genauer gesagt, kannst du Relativsätze attributiv verwenden.

simpleclub hilft dir dabei, Relativsätze zu verstehen und bilden zu können!

Relativsätze einfach erklärt

Der **Relativsatz** ist eine Nebensatzart. Der Relativsatz ergänzt/erweitert/konkretisiert die Informationen aus dem Hauptsatz; genauer gesagt bezieht sich der Relativsatz in den meisten Fällen auf ein Nomen oder Pronomen aus dem Hauptsatz. Dieses Nomen oder Pronomen ist dann das jeweilige **Bezugswort** des Relativsatzes. Aufgrund dieser Eigenschaft werden Relativsätze manchmal auch Attributsätze genannt.

Der Relativsatz hilft dir, das Nomen oder Pronomen (= das Bezugswort) genauer zu beschreiben, ohne dass du einen komplett neuen Satz schreiben musst. Der Relativsatz hilft dir also, flüssige, zusammenhängende Sätze mit rotem Faden zu verfassen. Merke dir aber: Haupt- und Nebensatz werden immer mit **Komma** voneinander getrennt, daher muss auch der Relativsatz mit Komma vom Hauptsatz abgetrennt werden. Um Haupt- und Relativsatz gekonnt voneinander abzutrennen, brauchst du ein Wort, das den **Relativsatz** einleitet. Dafür eignen sich **Relativpronomen** (z. B. der, die, das, welcher, welche, welches), ein **Relativpronomen** in Verbindung mit einer ***Präposition*** (z. B. in dem, unter der, ...) oder ein **Relativadverb** (was, wenn, wo, wohin, womit, …). Einige besondere Fälle zum Einleiten von Relativsätzen gibt es jedoch auch!

Definition Relativsatz

Der Relativsatz ist eine Art des Nebensatzes im Deutschen. Kennzeichnendes Merkmal dieser Nebensatzart ist, dass es ein bestimmtes Nomen oder Pronomen (= Bezugswort) näher beschreibt. Der Relativsatz wird aus genau diesem Grund fachsprachlich auch Attributsatz genannt. Eingeleitet wird ein solcher Nebensatz durch ein sogenanntes Relativpronomen (mit Präposition) oder Relativadverb.


Bildung Relativsätze

Ein Relativsatz ist eine Nebensatzart, die drei Dinge benötigt:

  • Ein **Komma**, das den Relativsatz vom Hauptsatz abtrennt
  • Ein einleitendes Wort (Relativpronomen (mit *Präposition*) oder Relativadverb)
  • Ein **Bezugswort** im Hauptsatz

Das Komma im Relativsatz

Da der Relativsatz eine besondere Art des Nebensatzes ist, muss auch dieser - wie alle anderen Nebensätze - mit einem Komma vom Hauptsatz abgetrennt werden.

Das Komma dient dazu anzuzeigen, dass zwei Teilsätze zusammengehören und gemeinsam einen längeren Satz bilden. Ein Nebensatz ist einem Hauptsatz konsequent untergeordnet, da er nicht allein stehen kann. Diese „Unterordnung" kann und wird durch ein Komma angezeigt.

Achtung: Das Komma im Deutschen hat noch weitaus mehr Funktionen und kann auch in anderen Zusammenhängen auftauchen!

Einleitende Wörter

So kannst du einen Relativsatz einleiten:

  • mit Relativpronomen (z.B. der, die, das, welcher, welches, ...)

    Beispiel: Das ist das Haus, das ich so unglaublich schön finde.

  • mit einer *Präposition* vor dem Relativpronomen (in dem, unter der, ...)

    Beispiel: Das ist das Kino, *in* dem ich gestern war.

  • mit einem Relativadverb (wo, wer, woher, ...)

    Beispiel: Ich möchte in das Hotel, wo du letztes Jahr auch warst.

Es gibt jedoch auch noch die besondere Möglichkeit das Wort was als Relativpronomen zu nutzen - dazu weiter unten mehr!

Relativpronomen

Wir unterscheiden im Deutschen eine Vielzahl von Relativpronomen. Das liegt daran, dass du diese auch deklinieren bzw. beugen kannst!

Wenn du ein Wort deklinieren kannst, änderst du die Form des Relativpronomens in Abhängigkeit vom Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ), Numerus (Singular, Plural) und Genus (maskulin, feminin, neutral).

In welcher Form das Relativpronomen genutzt werden muss, hängt von Anzahl und (grammatischem) Geschlecht des Bezugsworts aus dem Hauptsatz an. Der Fall des Relativpronomens hängt davon ab, ob und welches Satzglied es im Satz ersetzt (als Nominativ beim Subjekt oder den entsprechenden Fall bei Genitiv-, Dativ- sowie Akkusativobjekten).

Fall (Kasus)

Genus (maskulin, feminin, neutral) im Singular

Pluralformen (unabhängig vom Genus des Bezugsworts)

Nominativ

  • maskulin: der/welcher
  • feminin: die/welche
  • neutral: das/welches
  • die/welche

Genitiv

  • maskulin: dessen/ -
  • feminin: deren/ -
  • neutral: dessen/ -
  • deren/ -

Dativ

  • maskulin: dem/welchem
  • feminin: der/welcher
  • neutral: dem/welchem
  • denen/welchen

Akkusativ

  • maskulin: den/welchen
  • feminin: die/welche
  • neutral: das/welches
  • die/welche

Beispielsätze pro Kasus (= Fall):

Nominativ:

  • Singular: Das Haus, das/welches am Ende der Straße steht, ist groß.

  • Plural: Die Häuser, die/welche am Ende der Straße stehen, sind groß.

Genitiv:

  • Singular: Das ist der Lehrer, dessen Unterricht ich so interessant finde!

  • Plural: Das sind die Lehrer, deren Unterricht ich so interessant finde.

Dativ:

  • Singular: Pia, der/welcher das Lernen mit der simpleclub-App Spaß macht, schreibt nur noch gute Noten!

  • Plural: Pia und Jan, denen/welchen das Lernen mit der simpleclub-App Spaß macht, schreiben nur noch gute Noten!

Akkusativ:

  • Singular: Ich werde heute den Film schauen, den/welchen du mir empfohlen hast!

  • Plural: Ich werde heute die Filme schauen, die/welche du mir empfohlen hast!

Wichtig ist, dass du dir folgende zwei Dinge noch merkst:

  • welcher, welche und welches ist ein Relativpronomen, welches keinen Genitiv hat
  • die Pluralform ist unabhängig vom grammatischen Geschlecht des Bezugswortes immer gleich

Relativsätze mit was

Mit dem Relativpronomen „was“ kannst du in der Regel Bezüge zu sogenannten Indefinitpronomen, einer Unterkategorie der Pronomen, herstellen. Ist dein Bezugswort im Hauptsatz ein Indefinitpronomen, dann kennzeichnet dieses eine unbestimmte Mengenangabe eines Gegenstandes, einer Sache oder einer Person. Dieses betreffende Relativpronomen kannst du nicht deklinieren!

Beispiele:

  • Manches, was ich gelernt habe, wurde nicht abgefragt.

  • Meine Freundin hat vieles, was sie lernen sollte, nicht gelernt.

Ein Relativsatz mit „was“ kann sich auch auf einen ganzen Hauptsatz beziehen und die ihm enthaltene Information/Tatsache:

Beispiel:

  • Letzte Woche hat Jan sein Fußballspiel gewonnen, was mich sehr freute.

Relativpronomen mit Präposition

In den Fällen, in denen hinter dem Relativpronomen des Nebensatzes eine Präposition steht, bestimmt die Präposition Kasus (Genitiv, Dativ, Akkusativ) des Relativpronomens.

Beispiele:

  • Das ist das Haus, *in* dem ich gerne wohnen möchte.

  • Mein Bruder, *mit* dem ich morgen Fahrrad fahren werde, schläft noch.

Relativadverbien

Relativadverbien stellen eine weitere Möglichkeit dar, Relativsätze einzuleiten. Sie zählen zu der Gruppe der sogenannten „Umstandswörter“. Auch Relativadverbien beziehen sich auf ein Bezugswort im Hauptsatz.

Relativadverbien in Relativsätzen können nähere Angaben...

  • zum Ort (Lokaladverbiale),
  • zum Grund (Kausaladverbiale)
  • oder zur Art und Weise (Modaladverbiale) machen.

Auch die Relativadverbien kannst und brauchst du nicht deklinieren bzw. beugen!

Ort: wo, woher, wohin, wozwischen, woran, …

Beispiel:

  • Lasst uns in die erste Reihe setzen, **wo** wir am meisten mitbekommen!

Grund: warum, weshalb, weswegen, wieso, …

  • Es gibt einen sinnvollen Grund, **weshalb** du Relativsätze kennen solltest!

Art und Weise: wie

  • Ich finde es interessant, **wie** ich mit simpleclub lernen kann!

Relativsätze Satzbau

Ein Relativsatz kann, genau wie jeder andere Nebensatz, verschieden in den Satz eingebunden werden. So kann ein Relativsatz dem Hauptsatz sowohl vorangestellt als auch nachgestellt sein. Ein Relativsatz kann aber auch eingeschoben sein und einen Hauptsatz in zwei Teile trennen.

  • vorangestelltes Beispiel: Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.

  • nachgestelltes Beispiel: Ich mag das Buch, das du mir gestern geliehen hast.

  • eingeschobenes Beispiel: Der Kinofilm, den wir letzte Woche geschaut haben, war gruselig.

Achtung:

Bei eingeschobenen Relativsätzen brauchst du **zwei Kommas**, um den Nebensatz deutlich von den zwei Teilen des Hauptsatzes abzugrenzen!

Relativsätze verstehen

Bei den Relativsätzen ist es wichtig, dass du verstehst, worauf sich der Relativsatz bezieht. Dafür solltest du immer den Hauptsatz in den Blick nehmen und überprüfen, welche grammatischen Eigenschaften sowohl beim Relativpronomen als auch beim Bezugswort identisch sind. Achte, wie zuvor erwähnt, insbesondere auf...

  • Genus (= grammatisches Geschlecht, also *maskulin, feminin, neutrum)
  • Kasus (= Fall, also Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ)
  • Numerus (= Anzahl, also Singular bzw. Einzahl und Plural bzw. Mehrzahl)

Weitere Beispielsätze

  • Ich mag den Pullover, den du heute trägst.

  • Ich bin heute mit dem Bus gekommen, der zehn Minuten verspätet war.

  • Ich mochte den Badesee, wo wir gestern badeten.

  • Der Schrank, der in deinem Zimmer steht, ist riesig.

  • Der Löwe, dessen Mähne lang ist, ist groß.

  • Ich möchte wissen, wohin ich kommen soll.

  • ...

Zusammenfassung Relativsätze

**Relativsätze** sind zusammenfassend eine besondere Art des Nebensatzes, die es dir ermöglichen, Gegenstände/Sachen näher zu beschreiben, ohne dabei einen gänzlich neuen Satz formulieren zu müssen. Wichtig ist, dass du den Relativsatz immer mit einem (oder zwei) Kommas vom Hauptsatz abtrennst sowie mit einem einleitenden Wort (Relativpronomen (mit Präposition) oder Relativadverb) kennzeichnest.

Ungeachtet dessen, ob du selbst einen Relativsatz verfasst oder liest, ist es wichtig, dass du das Bezugswort erkennst - dafür musst du den Satz (unter Berücksichtigung von Kasus, Numerus und Genus) manchmal näher untersuchen.

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