Kommentar

Kommentar

Der Kommentar ist ein subjektiv wertender Meinungsbeitrag zu einem aktuellen bzw. allgemein bekannten Thema.


In dieser Grafik schreibt Jan unter einem Katzenvideo auf YouTube den Kommentar "Wie süß die sind!".

Erklärung

Beim Kommentar steht die Meinung des Verfassers im Vordergrund.

Merkmale

  • Bei dem Kommentar wird die Meinung des Verfassers zu einem bestimmten Thema dargelegt. → subjektiv & wertend
  • Er soll zum Nachdenken animieren, kritisieren, zweifeln, aufrütteln oder appellieren.
  • Damit es möglichst wirkungsvoll ist, werden häufig sprachliche Mittel wie Vergleiche, Bilder, Ausrufe, Ironie, Sarkasmus & teilweise sogar ein leicht aggressiver Sprachstil verwendet.
  • Der Verfasser versucht den Leser mit Argumenten von seiner Meinung zu überzeugen.

Sprache:

  • viele sprachliche Bilder & Adjektive → anschaulicher, überzeugender & einprägsamer
  • kurze Sätze (Parataxen) → der Kommentar soll für jeden verständlich sein

Zeitform: Präsens

Arten von Kommentaren

Leitartikel: Kommentar, der zu einem zentralen Thema an zentraler Stelle steht.

Glosse: als witzig-ironischer und überspitzter Kommentar.

Feuilleton: hier werden häufig scheinbar nebensächliche Sachverhalte durch überraschende Betrachtungsweisen erhellt.

Tageskommentar: der auf ein aktuelles Thema bezogen weniger polemisch verfasst ist.

Aufbau

Einleitung:

→ soll zum Lesen motivieren

  • Wirkungsvolle Überschrift
  • Provokante These

Hauptteil:

  • Zusammenfassung der Nachricht oder des Sachverhaltes auf den sich der Kommentar bezieht
  • Argumentation für die Sichtweise des Autors & Unterstützung durch Beispiele
  • Widerlegung gegnerischer Argumente

Schluss:

  • Zusammenfassung der These
  • Nennung von Folgerungen, Forderungen oder Mahnungen, die sich aus der Argumentation ergeben haben

Unter einem Kommentar ist immer der Name des Autors, häufig auch ein Foto, abgebildet. So ist der Kommentar klar als persönliche und subjektive Meinungsäußerung erkennbar.


Beispiel

Auf diesem Bil werden Kinder in einer Schuluniform dargestellt.

1) Eine Schuluniform zerstört die Individualität

Einleitung:

„Der Uniform sind wir durchaus abgeneigt; sie verdeckt den Charakter und entzieht die Eigenheiten der Kinder, mehr als jede andere Verstellung, der Blicke der Vorgesetzten.“- Quelle: Wilhelm Meisters Wanderjahre II

Dieses Zitat von Goethe vertreten viele Leute, denn es bringt zum Ausdruck, dass Schuluniformen zur Verstellung des Charakters führen. Generell werden Schuluniformen im Moment wieder stark diskutiert, so auch am GFB. Doch sind Schuluniformen tatsächlich ein Allheilmittel gegen Mobbing?

Hauptteil:

Wir sind nicht dafür, dass Schuluniformen an allen Schulen erlaubt werden sollten, da das Grundrecht auf persönliche Entfaltung der Schüler durch diese Regel mehr als verletzt wird. Dies geschieht, indem Schüler ihre Kleidung nicht mehr selbst wählen können und sie sich dadurch nicht mehr ausdrücken können.

Außerdem haben die Schüler keine Möglichkeit mehr, sich durch Individualität auszuprobieren. Viele Schüler legen Wert auf ihren Style, in dem sie sich auch wohlfühlen und ändern diesen auch regelmäßig. Diese Möglichkeit wird durch die Einführung von Schuluniform eingeschränkt.

Auch die Kosten der Schulkleidung würden es in sich haben. Laut Angaben der MIS (Metropolitan International School) würden diese 240 bis 255 Euro kosten und schließlich kann sich nicht jede Familie jedes Schuljahr neue Kleidung leisten.

Mobbing geschieht auch mit Schulkleidung, zum Beispiel das sexuelle Mobbing, dieses bezieht sich auf das Geschlecht und nicht auf die Kleidung der Schüler, weshalb eine Schuluniform die Gemeinschaft nicht stärkt, beziehungsweise verbessert. Die Einführung von Schuluniform könnte zu Konkurrenz wie auch Konflikten zwischen verschiedenen Schulen führen, denn wenn Schüler mit Schuluniform auf das Gelände anderer Schulen gehen, könnte das zu Streitigkeiten zwischen den Schülern führen.

Schluss:

Unsere Meinung ist, dass Schuluniformen nicht eingeführt werden sollten. Schließlich wird so das Kind in seiner Individualität in der Schule eingeschränkt und kann seinen Kleidungsstil nicht ausleben.

2) Ein Verbot schränkt die Freiheit ein

Einleitung:

Gestern wurde es amtlich gemacht: Ab kommendem Jahr werden Kopfhörer im Straßenverkehr nicht mehr erlaubt sein. Und nun glaubt man, dass alle Probleme gelöst wären. Ach, wenn doch alles nur so einfach wäre. Ein Verbot von Kopfhörer für Fußgänger oder Radfahrer im Straßenverkehr ist nicht nur sinnlos, sondern schränkt auch die Freiheit der Bürger ein. Das Verbot von Kopfhörern wird keine der Probleme lösen, die es im Straßenverkehr heutzutage gibt.

Hauptteil:

Zum einen ist es nicht bewiesen, dass das Hören von Musik im Straßenverkehr für steigende Unfallzahlen sorgt. Zum anderen ist das von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer angeführte Argument, dass Menschen, die auf der Straße mit Kopfhörer Musik hören, durch den Verkehr „schlafwandeln“, nicht haltbar.

Denn mit dem gleichen Argument könnte es auch verboten werden, als Radfahrer oder Fußgänger müde, gestresst oder einfach nur in Gedanken zu sein. Dass „Unaufmerksamkeit“, die Ramsauer als Unfallrisiko bezeichnet, für viele, wenn nicht gar die meisten Unfälle verantwortlich ist, stimmt zwar, dennoch löst Musikhören in den meisten Fällen nicht, oder zumindest nicht allein die Unaufmerksamkeit aus. So sind zum Beispiel unausgeschlafene Verkehrsteilnehmer weit unaufmerksamer und „in ihre eigene Welt versunken“ als Menschen, die Kopfhörer tragen.

Hinzu kommt, dass mit einem Verbot von Kopfhörer im Straßenverkehr die Freiheit der Bürger stark eingeschränkt würde. Musik kann nicht nur als Zeitvertreib auf langen Wegen genutzt werden, sondern kann auch motivierend sein oder einfach nur Spaß machen. Wer gern Musik hört, sollte das dürfen – mit Hilfe von Kopfhörer, und somit nur für sich selbst hörbar und ohne andere durch Lärm zu stören, sogar noch viel eher als beispielsweise mit einem lauten Radio.

Politiker, die jetzt ein Verbot von Kopfhörer durchsetzen, machen auch den Weg frei, um andere Dinge im Straßenverkehr zu verbieten. So könnte von der Musik, über Unterhaltungen bis hin zum Essen und Trinken, bald alles verboten sein, was den Bürger im Straßenverkehr angeblich ablenkt.

Schluss:

Und so wird das Verbot von Kopfhörern nichts von den Problem lösen, die es im Straßenverkehr heutzutage gibt.

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