Erfahrungsberichte

Ein Erfahrungsbericht ist ein ganz persönlicher Bericht einer Person über ein bestimmtes Thema, zu dem der Berichtende schon eigene Erfahrungen gesammelt hat.

Aufbau

Ein Bericht, egal welche Art von Bericht, besteht aus **Einleitung**, **Hauptteil** und **Schluss**!

Um den Text sinnvoll strukturieren zu können, schauen wir uns an, welche W-Fragen an welcher Stelle im Text beantwortet werden müssen:

Es ist wichtig, dass du alle diese W-Fragen in deinem Bericht beantwortest - unabhängig davon, ob es ein Erlebnisbericht, ein Reisebericht oder ein Praktikumsbericht ist.

Merkmale eines Berichts

Überschrift

Finde deine passende Überschrift, die kurz, sachlich und informativ ist!

Beispiele:

\color{lightgreen} \large \checkmark$\color{lightgreen} \large \checkmark$ Die erfolgreiche Urlaubsreise

\color{red} \large \times$\color{red} \large \times$ Die unfassbar nice Urlaubsreise, die sogar unfassbar erfolgreich endete

Sprache

• Du schreibst deinen Bericht objektiv und neutral; das bedeutet, dass deine eigene Meinung in einem Bericht nicht auftauchen darf

Beispiele:

\color{lightgreen} \large \checkmark$\color{lightgreen} \large \checkmark$ Ich ging an den Strand und las ein Buch.

\color{red} \large \times$\color{red} \large \times$ Ich ging an den richtig nicen Strand und las, meiner Meinung nach, ein voll hefitges Buch.

Zeitform (Tempus)

• Du schreibst deinen Bericht im **Präteritum**, bei Vorzeitigkeit weichst du ins **Plusquamperfekt** aus

Hier ein Beispiel: Ich **hatte** am Strand mein Buch **gelesen**, **nachdem** ich zu Mittag **aß**.

Umfang

• Der Bericht muss so kurz wie möglich, aber so ausführlich wie nötig sein (vermeide Details, lasse aber nichts Wichtiges aus)

Arten und Inhalte

Wie am Anfang schon festgehalten wurde, unterscheiden wir (hier) drei Arten von Erfahrungsberichten:

1. Erlebnisbericht
2. Reisebericht

Es gibt aber nicht nur diese zwei Arten von Erlebnisberichten, das hier sind nur zwei Beispiele.

Erlebnisbericht

Bei einem Erlebnisbericht schreibst du, wie der Name schon sagt, über ein ganz besonderes Erlebnis. Dabei ist wichtig, dass du Folgendes beachtest:

• Wähle das Erlebnis aus, über das du schreiben möchtest
• Erstelle einen Schreibplan (Notiere die W-Fragen und beantworte sie für dich selbst)
• Erzähle es ausführlich, vermeide aber unwichtige Details
• Bleib bei der Wahrheit und sei auch sachlich
• Schreibe im Präteritum (bzw. Plusquamperfekt)
• Vermeide wörtliche Rede

Typische Themen in einem Erlebnisbericht sind dann häufig lustige/traurige/einprägsame Situationen mit Tieren, Freunden, in der Schule, auf dem Spielplatz, ...!

Reisebericht

Bei einem Reisebericht schreibst du, wie auch hier der Name schon sagt, über eine Reise! Auch hier gilt:

• Erstelle einen Schreibplan (Notiere die W-Fragen und beantworte sie für dich selbst)
• Schreibe kurz, sachlich und wahrheitsgemäß
• Beachte die richtige zeitliche Reihenfolge
• Vermeide wörtliche Rede, du darfst sie aber benutzen
• Schreibe im Präteritum und bei Vorzeitigkeit im Plusquamperfekt
• Vermeide unwichtige Details

Bei einem Reisebericht kannst du z.B. darauf eingehen, wie dein Hotel war, wo du essen warst, was du während der Reise erlebt hast usw.

Vorgehensweise beim Schreiben

Deinen Bericht vorbereiten

Erstelle auf jeden Fall einen Schreibplan! Auf diesem Schreibplan notierst du deine Antworten auf alle wichtigen W-Fragen. Orientiere dich dabei unbedingt am Aufbau und schau, welche W-Fragen in der Einleitung, dem Hauptteil und dem Schluss beantwortet werden müssen.

Hier hast du noch einmal alle W-Fragen ausführlich und auf einen Blick:

• Wer war am Geschehen beteiligt?
• Wo hat sich das Geschehen ereignet?
• Wann ist die Handlung geschehen?
• Was ist passiert?
• Wie ist alles abgelaufen?
• Warum ist es zu dem Ereignis gekommen?
• Welche Folgen hatte das Ereignis?

Jetzt, wo du weißt, wie ein Bericht am besten aussehen soll, schauen wir uns an, wie du am besten an das Schreiben eines Berichtes herangehen kannst!

Deinen Bericht schreiben

Nachdem du deinen Text vorbereitet hast, schreibst du ihn. Beachte hierbei, dass du deinen Text optisch in Absätze gliederst und die Merkmale von Berichten beachtest, dazu zählen:

• Sprache = nüchtern, sachlich und ohne deine eigene Meinung
• Zeitform = Präteritum (= Vergangenheit), und bei Vorzeitigkeit das Plusquamperfekt (= Vorvergangenheit)
• Angemessener Umfang (nicht zu lang, nicht zu kurz)

Deinen Bericht überarbeiten

Bevor du deinen Text abgibst, lies ihn noch einmal durch. Checke dabei Folgendes:

\color{lightgreen} \large \checkmark$\color{lightgreen} \large \checkmark$ Passende Überschrift

\color{lightgreen} \large \checkmark$\color{lightgreen} \large \checkmark$ Alle W-Fragen sind beantwortet und keine unnötigen Details

\color{lightgreen} \large \checkmark$\color{lightgreen} \large \checkmark$ Alle Merkmale des Berichts sind beachtet worden (Inhalt, Sprache, Umfang, Zeitform)

\color{lightgreen} \large \checkmark$\color{lightgreen} \large \checkmark$ Der Text ist optisch gut und inhaltlich nachvollziehbar gegliedert

\color{lightgreen} \large \checkmark$\color{lightgreen} \large \checkmark$ Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik sind in Ordnung

Stimmt etwas nicht, dann korrigiere die Unstimmigkeiten!

Beispiel

Das hier gezeigte Beispiel ist ein Beispiel eines Reiseberichts.

Ein schmerzhaft schöner Urlaub

Letztes Jahr im Sommer fuhren meine Eltern mit mir in den Urlaub. Unsere Reise führte uns nach Italien. Wir wohnten in einem schönen Hotel, das nahe am Meer lag.

Eines Tages gingen wir alle gemeinsam an den Strand. Ich wollte eine Sandburg bauen. Darum nahm ich mein Sandspielzeug und ging Richtung Wasser.

Plötzlich spürte ich einen schrecklichen Schmerz in meinem Fuß! Ich rief: „Aua! Mama, komm her!“ Sofort kam meine Mutter so schnell sie konnte zu mir und sah sich meinen Fuß an. „Du bist in eine Scherbe getreten“, sagte sie. Es tat schrecklich weh. Papa trug mich ins Hotel und ein Arzt versorgte meine Wunde.

Glücklicherweise war der Schnitt nicht tief. Aber trotzdem durfte ich an diesem Tag nicht mehr ins Wasser, weswegen ich sehr traurig war. Zum Trost bekam ich nach dem Abendessen ein großes Eis.