Schweizer Landleute
Wilhelm Tell - Protagonist des Dramas
- lebt zusammen mit seiner Frau Hedwig und seinen beiden Söhnen Wilhelm und Walter ziemlich abgeschieden in den Bergen (in Bürglen im Schweizer Kanton Uri)
- ist Alpenjäger → ziemlich guter Schütze, trägt seine Armbrust immer bei sich
- lebt naturverbunden, zurückgezogen und einzelgängerisch, aber wenn es darauf ankommt, dann zögert er nicht lange, zu handeln → Mann der Tat, nicht der Worte
- ist stark, mutig, hilfsbereit und selbstlos → heldenhaft
- wird von den Schweizern sehr geschätzt und ist allseits beliebt
- leistet durch die Tötung von Landvogt Gessler einen entscheidenden Beitrag bei dem Aufstand der Schweizer und wird anschließend von dem Volk als Erretter gefeiert
Walter Fürst
- ist einer der drei ursprünglichen Eidgenossen
- lebt als greiser und geschätzter Mann in Altdorf (Uri)
- ist der Schwiegervater von Wilhelm Tell (Vater von Hedwig Tell)
- ist ruhig und weise → handelt vorsichtig und besonnen
- bietet als Verfechter der Freiheit Hilfsbedürftigen Schutz an (z.B. Arnold von Melchtal)
Werner Stauffacher
- ist einer der drei ursprünglichen Eidgenossen
- wohnt als Großbauer mittleren Alters in Schwyz
- einerseits: handelt genau wie Fürst ruhig und besonnen und muss sogar zunächst von seiner Frau Gertrud zum Handeln bewegt werden
- andererseits: handelt wie Melchtal entschlossen und fokussiert
- wird zur zentralen Person des Bündnisses → guter Redner und kennt sich bestens mit der Geschichte und der Verfassung der Schweiz aus
Arnold von Melchtal
- ist einer der drei ursprünglichen Eidgenossen
- kommt aus Unterwalden, ist jedoch auf der Flucht vor dem dortigen Landvogt
- ist ein junger Mann
- handelt jugendlich impulsiv und teilweise etwas schnell und unüberlegt
- schwört sofortige Rache, als er erfährt, dass seinem Vater von den Männern des Landvogts aus Unterwalden die Augen ausgestochen wurden
- schafft es durch Zureden von Fürst und Stauffacher, seine Rachegelüste herunterzuschlucken und ein wichtiger Teil des Teams zu werden
Adlige auf der Seite der Schweizer Landleute
Freiherr Werner von Attinghausen
- ist 85 Jahre alt
- lebt in Uri
- ist edel und ehrwürdig → behandelt seine Untergebenen sehr positiv
- fühlt sich mit dem einfachen Schweizer Volk verbunden und kann ihre Sorgen und Nöte verstehen
- beobachtet mit Erschrecken, wie viele andere Schweizer Adlige sich der österreichischen Sache verschreiben → blickt hoffnungslos in die Zukunft
- stirbt vor der positiven Wendung des Dramas mit den mahnenden Worten: "Seid einig - einig - einig"
Ulrich von Rudenz
- ist der Neffe des Freiherrn von Attinghausen
- unternimmt im Drama eine große Wandlung
- zunächst: auf der Seite der Österreicher → sehnt sich nach einer höheren Stellung am Hof des Kaisers, möchte seine große Liebe Berta von Bruneck beeindrucken
- dann: Berta schafft es, ihn umzustimmen → kommt auf die Seite der Schweizer, wird zum Anführer des Aufstandes
Berta von Bruneck
- ist ein österreichisches Burgfräulein
- ist eine reiche Erbin mit Gütern in der Schweiz
- sympathisiert mit dem Schweizer Volk, obwohl sie selbst Österreicherin ist
- überzeugt Rudenz, für die Schweizer zu kämpfen
- möchte zum Ende des Dramas eine Schweizerin werden und gibt ihre Heirat mit Rudenz bekannt
Die österreichische Seite
Kaiser Albrecht von Habsburg
- erscheint nicht direkt im Drama
- beherrscht die Schweiz und sendet Landvögte aus, damit sie hier an seiner statt für Recht und Ordnung sorgen
- wird von seinem Neffen Johann von Schwaben ermordet
Hermann Gessler
- ist Landvogt von Uri
- nutzt seine Macht als Gesandter des österreichischen Kaisers schonungslos aus und unterdrückt die einfache Bevölkerung
- vereint in sich alles, wogegen die Schweizer ankämpfen wollen
- handelt skrupellos, grausam und willkürlich
- hasst das Schweizer Volk, wichtig ist ihm allein seine Stellung gegenüber dem Kaiser
- wird von Wilhelm Tell in der hohlen Gasse bei Küssnacht erschossen
Johann von Schwaben
- auch Johann Parricida (lat. für Vater- oder Verwandtenmörder)
- ist der Neffe von Kaiser Albrecht von Habsburg
- ermordet seinen Onkel, weil er unzufrieden mit seinem Erbe war
- ist fortan als Geächteter auf der Flucht und verkleidet sich als Mönch
- bittet Wilhelm Tell um Hilfe, schließlich habe Tell ja auch Hermann Gessler ermordet
- wird von Tell wutentbrannt fortgeschickt
- begibt sich auf Raten von Tell zum Papst, um für die Vergebung seiner Sünden zu bitten