"Wilhelm Tell" ist ein positiver Gegenentwurf zur Französischen Revolution, problematisiert das Thema des Tyrannenmords und thematisiert die Rolle der Frau.
Positiver Gegenentwurf zur Französischen Revolution
Drama erschien 5 Jahre nach der Revolution → mit "Wilhelm Tell" legt Schiller seine Meinung da
Den Grundgedanken einer Revolution des Volkes findet Schiller gut → Recht auf Widerstand, Recht auf Freiheit
Französische Revolution war jedoch sehr blutig und gewalttätig
Aufstand der Schweizer war vergleichsweise friedlich und demokratisch → so hätte es auch bei der Französischen Revolution ablaufen können/sollen
Rechtfertigung des Tyrannenmords
Mord ist Mord?!
Zur Thematisierung dieser Frage nutzt Schiller ein Gegenbeispiel: Johann von Schwaben
Johann von Schwaben: Ermordet seinen Onkel Kaiser Albrecht von Habsburg, weil er unzufrieden mit seinem Erbe ist → egoistisch, habgierig, maßlos
Wilhelm Tell: Ermordet Landvogt Gessler, weil dieser das Land unterdrückt und seine Familie gefährdet → heroisch, will Land und Familie schützen
Mord ist nicht gleich Mord = Ein sogenannter Tyrannenmord ist im Falle Tells zulässig → Tell wird am Ende als Held gefeiert, Johann von Schwaben ist als Geächteter auf der Flucht
Rolle der Frau
Frauen nehmen in dem Drama eine aktive und für die Handlung wichtige Rolle ein.
Beispiele
Gertrud Stauffacher | Berta von Bruneck |
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Sie überzeugt ihren Mann Werner, etwas gegen die Unterdrückung der Schweizer zu unternehmen. Ohne sie wäre Werner gar nicht auf die Idee gekommen ("Frau, welchen Sturm gefährlicher Gedanken weckst du mir in der stillen Brust!") | Sie überredet Ulrich von Rudenz, fortan auf der Seite der Schweizer zu kämpfen. Ohne sie wäre Rudenz wohl nie zum Anführer des Aufstands geworden und das ganze wäre vermutlich nicht so positiv ausgegangen. |
Für den eigentlichen Aufstand sind jedoch ausschließlich die Männer zuständig → Frauen kämpfen nicht aktiv
Überredende Funktion im Drama, damit die Männer dann schließlich handeln