Das Drama handelt von den beiden zerstrittenen Königinnen Elisabeth I. und Maria Stuart.
Ausgangslage
Maria Stuart, die Königin von Schottland, muss aus ihrem Land fliehen, da sie beschuldigt wird, am Tod ihres Mannes beteiligt gewesen zu sein. Sie flüchtet zu Elisabeth, der Königin von England, und erhofft sich Schutz bei ihr. Elisabeth fürchtet aber, dass Maria ihr den Thron wegschnappen will und lässt sie inhaftieren.
1. Akt
Sir Paulet, der für die Bewachung von Maria Stuart zuständig ist, durchsucht ihr Zimmer nach möglichen Hinweisen darauf, dass sie eine Flucht plant. Maria lässt das über sich ergehen und gibt ihm einen Brief für Elisabeth mit, in dem sie um ein Treffen bittet. Als sie mit ihrer Amme Hanna Kennedy wieder allein ist, macht sie sich selbst Vorwürfe wegen der Ermordung ihres Mannes. Das Gespräch wird durch Mortimer, den Neffen von Sir Paulet, unterbrochen. Er erklärt Maria, dass er ihr Verbündeter ist und sie befreien will. Außerdem erzählt er, dass das Todesurteil über Maria ausgesprochen wurde und Elisabeth es nur noch unterschreiben muss. Maria gibt Mortimer einen Brief für den Graf von Leicester, dem er sich anvertrauen soll.
Baron von Burleigh kommt zu Maria und verkündet ihr das Todesurteil. Daraufhin fängt Maria eine Diskussion darüber an, wie ungerecht das Gerichtsverfahren abgelaufen ist.
2. Akt
Der französische Thronfolger will Elisabeth heiraten und schickt Gesandte, die die Nachricht überbringen. Obwohl Elisabeth nicht viel von der Ehe hält, will sie die Verbindung aus politischen Gründen eingehen.
Elisabeth diskutiert mit Baron von Burleigh, Graf von Shrewsbury und Graf von Leicester über Marias Urteil. Burleigh ist dafür, Maria hinrichten zu lassen, weil sie eine Gefahr für England darstellt. Shrewsbury nimmt Maria in Schutz und meint, dass sie am Leben bleiben soll. Er räumt auch ein, dass ihr Gerichtsverfahren nicht ganz so korrekt ablief. Leicester sagt, dass Maria zwar schuldig ist, sie aber statt der Hinrichtung lieber nur lebenslang in Haft sein soll.
Sir Paulet taucht auf und übergibt Elisabeth den Brief von Maria. Sie ist scheinbar gerührt und denkt über ein Treffen nach. Dann nimmt sie sich Mortimer zur Seite und gesteht ihm, dass sie Marias Tod will, gleichzeitig aber nicht dafür verantwortlich sein will. Sie beauftragt darum Mortimer mit der Ermordung. Er tut so, als würde er annehmen und auf Elisabeths Seite stehen, um mehr Zeit für die Befreiung von Maria zu gewinnen.
Mortimer vertraut sich Leicester als Marias Verbündeter an. Der erklärt, dass er eigentlich in Maria Stuart verliebt ist. Er hat allerdings gehofft, Elisabeth zu heiraten, damit er König von England wird. Nachdem das jetzt vergeblich erscheint, beschließt er, Elisabeth vom Treffen mit Maria zu überzeugen. So will er doch noch eine Begnadigung für seine geliebte Maria erwirken.
3. Akt
Elisabeth und Maria treffen aufeinander, wobei Elisabeth versucht, Maria zu provozieren. Maria erinnert sich anfangs noch an den Rat von Shrewsbury und verhält sich möglichst demütig. Aber als Elisabeth nicht damit aufhört, sich über sie lustig zu machen, verliert Maria die Beherrschung. Sie wirft Elisabeth vor, zu unrecht Königin von England zu sein und beleidigt sie extrem.
Mortimer, der das Gespräch mitbekommen hat, meint, dass Maria jetzt keine Chance mehr auf eine Begnadigung habe und der einzige Ausweg eine Befreiung sei. Maria lehnt eine gewaltsame Befreiung ab. Währenddessen versucht ein Gefolgsmann von Mortimer, einen Mordanschlag auf Elisabeth zu begehen, der jedoch scheitert.
4. Akt
Da sich rausstellt, dass der Mordanschlag von einem Franzosen verübt wurde, wird die Verbindung zwischen Elisabeth und dem französischen Thronfolger aufgelöst.
Burleigh findet heraus, dass Leicester zweigleisig fährt und konfrontiert ihn damit, dass er zu Maria hält. Leicester wehrt sich gegen die Vorwürfe und beschuldigt stattdessen Mortimer, ein Verbündeter Marias zu sein. Noch bevor Mortimer fesgenommen werden kann, bringt er sich selbst um.
Damit Elisabeth ihm wieder vertraut, stimmt Leicester nun auch für die Hinrichtung von Maria. Elisabeth beauftragt ihn und Burleigh, die Hinrichtung durchzuführen.
Elisabeth hadert damit, Marias Todesurteil zu unterschreiben. Sie fühlt sich von dem Willen des Volks eingeengt und unfrei. Sie erinnert sich auch an das Treffen mit Maria und wie sie dabei gedemütigt wurde. Wütend unterschreibt sie das Todesurteil dann doch und drückt es dem Staatssekretär Davison in die Hand. Er fragt sie, was er mit dem Todesurteil machen soll, aber Elisabeth gibt ihm keine Antwort und schiebt ihm die Verantwortung zu.
Davison fragt Burleigh, was er tun soll. Der nimmt ihm die Entscheidung ab, nimmt ihm das Urteil weg und will die Hinrichtung vollstrecken.
5. Akt
Inzwischen schwört die Frau von Marias Sekretär, wegen dessen Aussage Maria verurteilt wurde, dass er eine Falschaussage gemacht hat und Maria unschuldig ist.
Maria nimmt die Nachricht von ihrer Hinrichtung mit Fassung auf, betet und verabschiedet sich dann von ihren Vertrauten und Dienern. Sie sieht ihren Tod als Befreiung und Erlösung.
Leicester und Burleigh kommen, um Maria zur Hinrichtung abzuholen. Maria gesteht Leicester, dass sie ihn geliebt hat und er versagt hat. Er ist am Boden zerstört und bricht zusammen, als er die Hinrichtugn hört.
Shrewsbury berichtet Elisabeth von der Falschaussage des Sekretärs. Elisabeth gibt sich unschuldig und tut so, als wolle sie den Fall nochmal neu verhandeln, obwohl sie schon genau weiß, dass Maria bereits hingerichtet wurde. Sie lässt Davison kommen und fordert das Todesurteil zurück. Der erklärt ihr verzweifelt, dass Burleigh es genommen hat, nachdem Elisabeth ihm nicht gesagt hat, was er damit tun soll. Elisabeth verbannt Burleigh, da er das Urteil einfach so vollstreckt hat, und verhaftet Davison. Shrewsbury durchschaut Elisabeth und legt sein Amt nieder. Auch Leicester hat das Land verlassen und Elisabeth stellt fest, dass sie alleine zurückbleibt.