Lieutenant Gustl - Inhaltsangabe

Lieutenant Gustl Inhalt

Die Novelle handelt von Lieutenant Gustl, der seine Ehre verliert und verzweifelt durch das nächtliche Wien irrt.


Im Konzertsaal

Lieutenant Gustl sitzt im Konzertsaal und findet nur ein Wort für das, was ihm da geboten wird: Langweilig! Er fühlt sich bei dieser kulturellen Darbietung – einem Oratorium – deplatziert. Brav klatscht er, wenn alle klatschen, aber die jungen Damen in den Logen interessieren ihn eigentlich viel mehr. Er überlegt, ob er noch ins Kaffeehaus gehen soll. Aber er hat erst gestern 160 Gulden verspielt und kann es sich eigentlich nicht leisten, sein ganzes Geld auf den Kopf zu hauen.

Ein ungeheuerlicher Zwischenfall

Gustl denkt an sein Duell, das morgen ansteht. Ein Doktor, offenbar ein Jurist, hat ihm gegenüber eine Bemerkung fallen lassen, mit der er das gesamte Militär beleidigt hat. Gustl hat ihn daraufhin zum Duell gefordert.

Endlich ist das Konzert beendet. Gustl will so schnell wie möglich raus und drängelt an die Garderobe. Doch ein breiter Mann versperrt ihm den Weg. Die beiden rempeln sich gegenseitig an und Gustl verliert die Beherrschung. Der Mann dreht sich um und entpuppt sich als ein ihm bekannter Bäckermeister. Ohne Vorwarnung greift er einfach nach dem Säbel des Lieutenants und droht, ihn zu zerbrechen, wenn Gustl sich nicht beruhige. Außerdem bezeichnet er den Lieutenant als „dummen Bub“.

Verpasste Gelegenheit

Gustl ist wütend und mit der Situation total überfordert. Er wusste überhaupt nicht, wie er reagieren sollte und hofft, dass niemand den Zwischenfall mitbekommen hat. Diese Schande kann er nicht ertragen: Er, ein Offizier, von einem gewöhnlichen Bäcker gedemütigt. Und das, ohne ihn sofort niedergestreckt zu haben! Er müsste sich auf der Stelle erschießen, um dem Spott zu entgehen. Aber so weit darf es nicht kommen. Der Bäckermeister muss sterben, auf der Stelle. Doch das geht jetzt nicht mehr. Es ist zu spät. Er ist weg und es wäre unehrenhaft, ihn von hinten oder erst morgen zu erschlagen. Gustl weiß, dass er seine Ehre verloren hat und so nicht weiterleben kann. Er läuft wie in Trance durch Wien.

Unterwegs in Wien

Gustl malt sich aus, wie seine Mutter oder seine Freundin Steffi um ihn trauern würden, wenn er sich umbringen würde und bemitleidet sich selbst. Er denkt darüber nach, sich zu erschießen. Inzwischen ist er tatsächlich schon beim Prater angelangt, wo er in der Dunkelheit dahinspaziert. Müde setzt er sich auf eine Parkbank. Gustl denkt darüber nach, wie er es morgen anstellen will: Sieben Uhr wäre eine gute Zeit, sich totzuschießen.

Ihm ist langsam einfach alles zu viel: die Geldnot, das bevorstehende Duell mit dem Doktor, die Schwierigkeiten mit seiner Freundin Steffi... Er wischt diese Gedanken beiseite: Auswandern kommt für ihn nicht infrage, Flucht ebenso nicht. Die Familie wird über seinen Tod schon hinwegkommen. Eigentlich will Gustl nach Hause, aber er schläft auf einmal auf der Parkbank ein.

Als Gustl wieder aufwacht, weiß er erst gar nicht, wo er ist. Dann fällt ihm alles wieder ein: Beleidigung, Ehre, Selbstmord.

Er denkt ans Kaffeehaus und daran, wie der Bäckermeister die Nachricht von seinem Tod aufnehmen wird. Es macht ihn wütend, sich vorzustellen, dass er sich umbringen muss, während dieser Zivilist einfach so weiterleben kann, als wäre nichts gewesen. Langsam aber sicher beklemmen ihn die innere Unruhe und Angst. Doch er ermahnt sich zum Durchhalten: Nach Hause gehen, die Pistole aus der Nachttischschublade holen und abdrücken. Easy.

Gustl möchte am liebsten im Kaffeehaus einkehren und erstmal frühstücken. Den Erschießungstermin verschiebt er um eine Stunde: auf acht Uhr.

Das Leben geht weiter

Im Kaffeehaus gehört Gustl zu den ersten Gästen des Morgens. Er bestellt eine Melange und macht sich über die Zeitungen her. Als ihm der Ober seine Bestellung bringt, erzählt er dem Lieutenant, dass der Bäckermeister gestorben ist. Um halb fünf Uhr morgens hat ihn der Schlag getroffen. Lieutenant Gustl kann sein Glück kaum fassen, will sich aber nichts anmerken lassen und fragt deshalb möglichst unauffällig nach den genauen Umständen. Am Ende triumphiert Gustl: Die Gefahr ist abgewendet, der Bäckermeister ist tot und Gustl darf leben.

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