Erzählverhalten

Das Erzählverhalten beschreibt die Perspektive, die der Erzähler einnimmt. Man unterscheidet in auktoriales, personales und neutrales Erzählverhalten.

Erklärung

Auktoriales Erzählverhalten

Ein auktorialer Erzähler ist ein allwissender Erzähler. Er kennt nicht nur die Gefühle und Gedanken einer Person, sondern weiß über sämtliche Vorgänge und Hintergrundinformationen Bescheid.

Personales Erzählverhalten

Ein personaler Erzähler schildert das Geschehen aus der Sicht einer oder mehrerer Figuren. Dabei schlüpft der personale Erzähler aber nicht in die Figur selbst, was bei einem Ich-Erzähler der Fall wäre, sondern berichtet dem Leser, was der jeweilige Charakter erlebt, sieht oder fühlt.

Neutrales Erzählverhalten

Ein neutraler Erzähler beschreibt sachlich alle äußerlich wahrnehmbaren Vorgänge.

Beispiele

Welches Erzählverhalten ist das?

Text A

Jan lief gut gelaunt durch die Stadt. Er fragte sich, ob seine Lieblingseisdiele wohl schon geöffnet hat. Es war so warm draußen, dass Jan richtig Lust auf ein leckeres Eis hatte.

Lösung

Personales Erzählverhalten, denn es wird aus der Perspektive von Jan erzählt und man erfährt, was er gerade denkt.

Text B

Es war ein sonniger Sommertag und das Schwimmbad war voller Leute. Der Bademeister lief am Beckenrand auf und ab. Im Schwimmbecken spielten vier Kinder Wasserball.

Lösung

Neutrales Erzählverhalten, denn es wird ganz sachlich das Geschehen im Schwimmbad beschrieben.

Text C

Mitten in der Nacht klopfte es plötzlich laut an der Tür und Jan wachte sofort auf. Er bekam Panik und dachte als Erstes daran, dass jemand bei ihm einbrechen will. Er konnte nicht ahnen, dass es nur seine Nachbarin Lisa war.

Lösung

Auktoriales Erzählverhalten, denn der Erzähler kennt nicht nur Jans Gedanken, sondern weiß auch, dass Lisa vor der Tür steht.