Der goldene Topf Inhalt

Das Kunstmärchen handelt von dem Studenten Anselmus, der sich in die Tochter des Zauberers Archivarius Lindhorst verliebt hat und bei diesem geheimnisvolle Schriften abschreibt.

1. Vigilie

In Dresden stolpert der Student Anselmus über die Waren einer alten Marktfrau, dem Äpfelweib. Obwohl er für den Schaden aufkommt, verflucht ihn die Alte mit den Worten: „Ja renne – renne nur zu, Satanskind – ins Kristall bald dein Fall – ins Kristall!“

Anselmus sucht erstmal das Weite und kommt unter einem Holunderbaum zur Ruhe. Da hört er auf einmal Klänge von drei grün-goldenen Schlangen. Eine blauäugige Schlange hypnotisiert ihn so, dass er sich in sie verliebt. Dann verschwindet der Spuk.

2. Vigilie

Anselmus trifft seinen Freund, Konrektor Paulmann und fährt mit ihm, seiner Tochter Veronika und Registrator Heerbrand über die Elbe. Anselmus hält plötzliche Lichtreflexe im Wasser für die drei Schlangen und will wie besessen aus der Gondel ins Wasser springen, was der Bootsmann zum Glück verhindert.

Heerbrand erzählt Anselmus von einem Job als Abschreiber alter Schriften bei dem wunderlichen Archivarius Lindhorst.

Als er am nächsten Tag vor Lindhorsts Haus steht, erkennt er im Türknauf das böse Gesicht vom Äpfelweib. Vor Schreck fällt Anselmus in Ohnmacht und wacht später in seinem Bett auf.

3. Vigilie

Heerbrand organisiert ein Treffen zwischen Anselmus und Lindhorst in einem Kaffeehaus. Dort verkündet Lindhorst, dass er aus dem Wunderland Atlantis stammt. Er ist der Nachfahre einer königlichen Feuerlilie. Niemand im Kaffeehaus glaubt Lindhorst, nur Anselmus ist irgendwie angefixt von der Geschichte. Heerbrand überredet Archivarius Lindhorst, Anselmus die Stelle bei ihm zu geben.

4. Vigilie

Anstatt zur Arbeit zu gehen, chillt Anselmus lieber unter dem Holunderbaum und hofft, die blauäugige Schlange wiederzusehen. Eines Abends trifft er dort Archivarius Lindhorst und erzählt ihm von seinen Erlebnissen. Lindhorst erklärt daraufhin, dass er der Vater der Schlangen ist und die blauäugige Schlange Serpentina heißt. Wenn Anselmus bei ihm arbeite, werde er sie häufig sehen. Damit Anselmus nicht wieder von dem Türknauf und dem Gesicht des Äpfelweibs erschreckt wird, bekommt er von Lindhorst eine mysteriöse Flüssigkeit.

5. Vigilie

Unterdessen hat sich Veronika in Anselmus verliebt, denn Heerbrand sagt ihm eine Karriere als Hofrat voraus. Sie träumt von einer Zukunft als Frau Hofrätin und will wissen, wie ihre Chancen bei Anselmus stehen. Darum sucht sie eine Wahrsagerin auf. Es stellt sich heraus, dass die Wahrsagerin eine Hexe ist und verschiedene Gestalten annehmen kann. Sie ist das Äpfelweib und war früher auch Veronikas Kindermädchen. Veronika bittet die Hexe, ihr mit Anselmus zu helfen.

6. Vigilie

Dank der geheimen Flüssigkeit von Lindhorst kommt Anselmus easy am Türknauf vorbei und will endlich seine Arbeit aufnehmen. Aber es scheint so, als ob ein Spuk über dem Haus liegt. Anselmus nimmt merkwürdige Dinge und Erscheinungen wahr. In einem goldenen Topf entdeckt er Traumbilder und Spiegelungen. Lindhorst verrät ihm, dass dieser Topf Serpentinas Mitgift ist, also das Vermögen, was sie bei ihrer Heirat mit in die Ehe bringt.

Anselmus‘ Aufgabe besteht darin, fremdsprachige Texte abzuschreiben. Er arbeitet wie im Rausch und ist von der Liebe zu Serpentina angespornt. Lindhorst ist zufrieden und rät ihm, Serpentina treu zu bleiben.

7. Vigilie

Um Anselmus für sich zu gewinnen, trifft sich Veronika wieder mit der Hexe. Die Alte veranstaltet ein gespenstisches, nächtliches Hexenritual. Veronika fällt in Ohnmacht und kommt erst in ihrem eigenen Bett wieder zu sich. Bei sich trägt sie jetzt einen Metallspiegel, in dem sie Anselmus sehen und mit ihm reden kann.

8. Vigilie

Anselmus hat sich bei der Arbeit bewährt. Darum unterzieht Lindhorst ihn einer letzten Prüfung: Er soll ein unersetzliches, kostbares Schriftstück abschreiben. Während der Arbeit erscheint Serpentina. Sie offenbart Anselmus, dass ihr Vater ein verzauberter Salamander ist und aus Atlantis verbannt wurde. Er kann nur von dem Bann erlöst werden, wenn jede seiner drei Töchter einen Mann heiratet, der für die Wunderwelt Atlantis offen ist.

9. Vigilie

Anselmus ist zu Gast bei Konrektor Paulmann. Er schaut durch Veronikas Metallspiegel und erkennt plötzlich, dass er nur verzaubert wurde und sich die ganze Serpentina-Geschichte nur eingebildet hat. Er ist erleichtert und sehr verliebt in Veronika.

Anselmus fühlt sich trotzdem total hin- und hergerissen zwischen Realität und Fantasie. Deshalb ist er bei der Arbeit unkonzentriert und macht einen Klecks auf die wertvolle Schrift. Sofort erscheinen Geister, um ihn zu bestrafen. Nach einer Ohnmacht findet sich Anselmus fest eingeschlossen in einer Kristallflasche wieder.

10. Vigilie

Anselmus ist immer noch in der Flasche gefangen, als die Hexe erscheint und ihn darauf hinweist, dass ihr Fluch sich erfüllt hat. Der verwirrte Anselmus fühlt sich schuldig, weil er sich von Serpentina abgewandt hat. Währenddessen hat die Alte den goldnen Topf gestohlen und will damit fliehen. Aber Archivarius Lindhorst erscheint und es kommt zu einem erbitterten Kampf zwischen der Hexe und dem Zauberer. Lindhorst gewinnt, sieht ein, dass Anselmus unter dem Einfluss der Hexe stand und befreit ihn aus der Flasche.

11. Vigilie

Inzwischen ist Heerbrand zum Hofrat ernannt worden und heiratet Veronika. Sie ist glücklich darüber, dass sie endlich Hofrätin wird und will mit der magischen Welt nichts mehr zu tun haben.

12. Vigilie

Anselmus lebt glücklich vereint mit Serpentina auf einem Rittergut in der Wunderwelt Atlantis.