Der junge Reisende Florio wird innerhalb weniger Tage im italienischen Ort Lucca erwachsen und muss dafür ein echtes Gefühlschaos durchleben: Er ist hin- und hergerissen zwischen seinen Träumen und der Realität.
1. Tag
Der junge Mann Florio ist gerade auf dem Weg in die italienische Stadt Lucca. Unterwegs trifft er auf den bekannten Sänger Fortunato, erkennt ihn aber nicht als solchen, sondern hält ihn für einen Fremden. Die beiden gelangen an einen Platz voller Menschen, bunter Zelte und Musik und mischen sich unter die Leute. Florio beobachtet ein Mädchen, Bianka, beim Federballspiel. Als ihm der Federball vor die Füße fällt, hebt er ihn auf und gibt ihn Bianka. Dabei schauen sie sich tief in die Augen und Verliebtheit liegt in der Luft.
Um Fortunato haben sich währenddessen einige Menschen geschart und er singt. Da wird auch Florio klar, dass es sich bei dem Fremden um den bekannten Sänger Fortunato handelt. Er schämt sich ein bisschen, dass er ihn vorhin nicht gleich erkannt hat, schließlich verehrt er ihn und seine Musik. Aber Fortunato ist deshalb nicht verärgert, sondern nimmt Florio mit zu einer Gesellschaft in ein Zelt. Dort ist auch Bianka anwesend und Florio setzt sich neben sie. In der Runde soll jeder ein Lied für seine Geliebte singen, woraufhin Florio ein Lied für Bianka singt und sie küsst. So singt die Gesellschaft weiter Liebeslieder, bis auf einmal ein Fremder ins Zelt hineinplatzt. Dabei handelt es sich um Donati, der zu Florio sagt, er sei ein alter Bekannter von ihm. Florio kann sich aber gar nicht an ihn erinnern.
Da von Donati eine unheimliche Stimmung ausgeht, löst sich die Gesellschaft langsam auf. Später reiten Donati, Fortunato und Florio Richtung Stadt. Vor den Stadttoren bäumt sich Donatis Pferd auf einmal auf, sodass er sich verabschiedet und nicht weiter mit ihnen reitet. Zuvor spricht er Florio aber noch eine Einladung zu seinem Landhaus aus. Fortunato ist froh, dass Donati endlich weg ist und die beiden kommen bei ihrer Herberge an.
Florio hat einen seltsamen Traum, in dem auch Bianka vorkommt, und wacht davon plötzlich auf. Er begibt sich auf einen nächtlichen Spaziergang und singt dabei. Er denkt auch darüber nach, für wen er das Lied singt und kommt zu dem Schluss, dass er es nicht für Bianka singt, da sich ihr Bild in „ein viel schöneres, größeres und herrliches“ gewandelt hat. Nach einer Weile kommt er an einem Weiher an, an dessen Ufer eine Marmorstatue der Göttin Venus steht. Florio betrachtet die Statue und sie kommt ihm vor, wie eine „plötzlich erkannte Geliebte“. Es scheint ihm, als ob die Statue lebendig wird. Glücklich schließt er die Augen, doch als er sie wieder aufmacht, wirkt das Venusbild auf einmal fürchterlich weiß, regungslos und schauerlich. Florio ergreift schnell die Flucht und kehrt in die Herberge zurück.
2. Tag
Beim Frühstück am nächsten Tag mit Fortunato merkt dieser, dass etwas mit Florio nicht stimmt. Er rät ihm, die Melancholie abzuschütteln und den Morgen zu genießen, dann macht er sich auf seinem Pferd davon.
Florio hat das tiefe Verlangen, wieder zum Weiher von letzter Nacht zurückzukehren, aber er findet ihn nicht mehr. Stattdessen landet er in einem prächtigen Garten mit Palast. Dort begegnet er einer schönen Frau, die Laute spielt und singt. Die Frau erinnert ihn an das Venusbild der letzten Nacht. Also folgt er ihr durch den Garten. Aber er findet nicht die schöne Frau wieder, sondern nur den schlafenden Donati, der wie tot aussieht. Florio weckt ihn und fragt ihn nach der schönen Frau. Donati antwortet ihm, dass sie eine reiche Verwandte von ihm ist und verspricht Florio, dass er sie treffen kann.
3. Tag
Am nächsten Tag erscheint Donati verstört und wild in Florios Zimmer. Florio hat schon gehofft, dass sie jetzt die schöne Frau besuchen, aber stattdessen will Donati mit ihm zur Jagd gehen. Florio lehnt ab, weil Sonntag ist und er meint, dass man da nicht zur Jagd gehe. Als die Glocken der Stadt plötzlich zu läuten beginnen, verschwindet Donati ganz erschrocken.
Fortunato kommt und lädt Florio für den nächsten Tag zu einem Fest auf einem Landhaus ein, wo er eine alte Bekannte wieder treffen soll.
4. Tag
Florio und Fortunato reiten zum Landhaus, wo sie vom Hausherrn Pietro begrüßt werden. Ein maskiertes Mädchen in griechischem Gewand tritt an Florio heran, überreicht ihm eine Rose und verschwindet schnell wieder. Florio sucht das Mädchen, findet sie und die beiden tanzen miteinander. Dabei flüstert sie ihm zu: „Du kennst mich“.
Als der Tanz vorbei ist, hat Florio plötzlich den Eindruck, das Mädchen am anderen Ende des Saales noch einmal zu sehen. Das doppelte Mädchen verschwindet aber kurz darauf.
Florio schlendert durch den Garten, als er Gesang hört und diesem folgt. Da gelangt er zu einem Springbrunnen, an dem er erneut die Griechin sieht. Als sie ihn bemerkt, verschwindet sie jedoch schon wieder.
Florio kehrt ins Haus zurück und der Hausherr Pietro fragt ihn über seine Lebenspläne aus.
Danach findet er die Griechin tatsächlich wieder und fragt nach ihrem Namen, aber sie gibt ihm keine Antwort und verhält sich sehr geheimnisvoll. Bevor sie mit ihrem Pferd durch die Nacht davon reitet, offenbart sie ihre Identität. Es handelt sich um die schöne Frau mit der Laute. Aber der Mond fällt so auf ihr Gesicht, dass sie aussieht, wie die Marmorstatue am Weiher und Florio erschrickt.
Fortunato ruft nach Florio und sie gehen wieder ins Haus, wo Fortunato ihm „die alte Bekannte" vorstellt: Bianka. Sie ist die Nichte vom Hausherrn Pietro. Außerdem meint sie, dass Florio sie diesen Abend schon öfter gesehen hat und schaut auf Florios Rose. Florio erinnert sich, dass er das Mädchen im griechischen Gewand doppelt gesehen hat und eine davon Bianka gewesen sein muss. Er ist so voller Eindrücke, dass er Bianka gegenüber eher abweisend und distanziert ist und sich bald verabschiedet. Das hat auch Bianka bemerkt, die sehr traurig ist, weil sie sich schon eine Hochzeit mit Florio ausgemalt hatte.
Mehrere Tage später
Einige Tage später ist Florio in Donatis Landhaus und die schöne Frau reitet vorbei. Sie beschließen, sie in ihrem Palast zu besuchen und verbringen dort den Tag.
Als es Abend wird, nimmt die schöne Frau Florio mit in ein Zimmer ihres Palastes, wo die beiden alleine sind. Sie wirft ihr Gewand verführerisch hin und her und Florio ist davon ziemlich angetan. Doch dann hört Florio plötzlich Fortunatos Stimme. Er singt ein altes Lied, das Florio aus seiner Jugend kennt. Florio schaut sich in dem Zimmer um und erkennt in den Tapeten Bilder aus seiner Kindheit. Er schwelgt in Erinnerungen und mit einem Mal kommt er wieder zu sich, als ob er aus einem Traum erwacht wäre.
Da zieht draußen plötzlich ein Gewitter auf, am Fenstersims erscheint eine Schlange und stürzt in den Abgrund und ein heller Blitz erscheint. Die schöne Frau sieht auf einmal wieder wie eine leblose gruselige Marmorstatue aus. Florio erschrickt, stolpert und mit einem Mal werden alle Bilder plötzlich zum Leben erweckt. Die bleiche Frau, die Schlangen, und die lebendige Wandtapete machen Florio Angst und er beginnt panisch zu fliehen.
Da erscheint ihm wieder der Weiher mit der Venusstatue. Auf dem Weiher sieht er Fortunato singend in einem Kahn fahren. Florio glaubt nicht daran, dass das noch real ist. Er merkt, dass er nicht mehr zwischen Realität und Traum unterscheiden kann.
Er rennt weiter zu Donatis Haus. Allerdings befindet sich dort gar kein Haus mehr, sondern nur noch eine Hütte. Florio fragt einen vorbeikommenden Gärtner nach Donati, aber dieser meint nur, so jemanden kenne er nicht.
Florio verzweifelt an seiner eigenen Wahrnehmung und eilt in die Herberge zurück.
Letzter Tag in Lucca
Florios letzter Tag in Lucca ist gekommen, denn nach den jüngsten Ereignissen hat er beschlossen, die Stadt zu verlassen. Auf dem Weg gesellen sich Fortunato, Pietro und ein Knabe zu ihm und sie reiten gemeinsam weiter.
Nach einer Weile kommen sie an einer alten Ruine, einem Weiher und einer kaputten Marmorstatue vorbei. Florio erkennt, dass er an dieser Stelle die schöne Frau in ihrem Garten getroffen hat. Fortunato singt ein Lied und erklärt, das sei der ehemalige Tempel der Göttin Venus. Außerdem meint er, Venus würde jeden Frühling auferstehen und versuchen, junge Männer zu verführen. Aus diesem Grund habe Fortunato ein altes Lied gesungen, das diesen Spuk bekämpfen solle.
Florio wird klar, dass er ein Opfer der Venus war und ist glücklich, dass das nun vorbei ist. Da erkennt er auch, dass der Knabe in Wahrheit Bianka ist und ihm wird bewusst, wie schön sie ist. Er sagt zu ihr:
„Ich bin wie neu geboren, es ist mir, als würde noch alles gut werden, seit ich Euch wiedergefunden.“
Bianka ist fröhlich, dass Florio wieder der Alte ist und die beiden Verliebten finden schlussendlich doch noch zueinander!