Corpus Delicti Inhalt

Der Roman handelt von einer Gesundheitsdiktatur in der Mitte des 21. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht der Prozess um Mia Holl, die sich immer mehr zur Staatsfeindin bzw. Freiheitskämpferin entwickelt.


Ausgangslage

  • Mitte des 21. Jahrhunderts
  • Gesundheitsdiktatur
  • Menschen haben Chips im Arm -> Kontrolle & Überwachung durch Staat
  • Ungesunde Lebensführung wird bestraft
  • Liebesbeziehung nur noch zwischen Personen mit kompatiblen Immungruppen möglich
  • Staatssystem heißt METHODE
    • METHODE ist perfekt und unfehlbar
    • Methodenschutz (Geheimpolizei) geht gegen Methodenfeinde vor
    • Beispiel für methodenfeindliche Terrorgruppe: R.A.K. – Recht auf Krankheit

„Wir haben eine METHODE entwickelt, die darauf abzielt, jedem Einzelnen ein möglichst langes, störungsfreies, das heißt, gesundes und glückliches Leben zu garantieren. Frei von Schmerz und Leid.“

(Heinrich Kramer über die METHODE)

Rückblende: Der Fall Moritz Holl

Mia und Moritz treffen sich regelmäßig zu verbotenen Spaziergängen in der Natur. Sie gehen zum Beispiel auch in den Wald, der als unhygienisch gilt. Auf einem dieser Spaziergänge erzählt Moritz von Sibylle, mit der er abends ein Date hat. Als Moritz am vereinbarten Treffpunkt ankommt, ist Sibylle allerdings tot. Es stellt sich heraus, dass Sibylle vergewaltigt und ermordet wurde. In ihrem Körper findet man Sperma von Moritz und ein DNA-Test beweist endgültig, dass Moritz der Täter sein muss. Moritz streitet alle Vorwürfe ab und beteuert seine Unschuld. Aber die Beweise scheinen eindeutig und niemand glaubt ihm. Darum wird er verurteilt und landet im Gefängnis.

Bei Mias letztem Besuch im Gefängnis leiht ihr Moritz seine ideale Geliebte, eine imaginäre Person, die er sich ausgedacht hat. Mia steckt ihm beim Gehen heimlich eine Angelschnur zu, um die Moritz sie gebeten hat.

Wenig später bringt sich Moritz damit um, indem er sich erhängt.

Mias Trauer

Mia Holl ist am Boden zerstört und trauert um ihren Bruder. Sie verlässt ihre Wohnung nicht mehr, macht keinen Sport und vernachlässigt ihre Meldepflichten. Das bedeutet, dass sie nicht wie vorgeschrieben Schlaf- und Ernährungsberichte, Blutdruckmessungen und Urintests vorlegt. Das bleibt nicht unbemerkt und ihre Akte landet vor Gericht bei Richterin Sophie. Da Mia ansonsten ein sehr vorbildliches Leben führt, will Sophie sie nicht gleich bestrafen und lädt sie zu einem Klärungsgespräch ein.

Heinrich Kramer hat davon erfahren und besucht Mia. Diese beschimpft Kramer als den Mörder ihres Bruders. Denn Kramer habe eine Kampagne gegen ihren Bruder gefahren und gegen ihn gehetzt. Kramer erwidert, dass die METHODE unfehlbar ist. Aber Mia glaubt weiterhin an Moritz’ Unschuld.

Mia erscheint nicht zum Klärungsgespräch und wird deshalb von Richterin Sophie vorgeladen. Anfangs ist Mia nicht besonders gut auf Sophie zu sprechen, da sie in Moritz Fall verwickelt war. Letztendlich schwört sie aber, dass sie keine Feindin der METHODE ist und sich ab jetzt nichts mehr zuschulden kommen lassen wird. Dafür verlangt sie, in Ruhe trauern zu dürfen. Sophie stimmt zu.

Mia nimmt die Abmachung aber nicht ernst und raucht in ihrer Wohnung. Moritz hat das auch immer gemacht hat und der Geruch erinnert sie an ihn. Rauchen ist aber sehr gesundheitsschädlich und in der Welt der METHODE streng verboten. Darum kommt Mia erneut vor Gericht wegen Missbrauch toxischer Substanzen.

Mia ist vor Gericht.

Sophie fühlt sich verarscht, weil sich Mia nicht an ihre Abmachung gehalten hat und hat jetzt keine Geduld mehr mit ihr. Darum werden auch alle vorherigen Straftaten fällig und Mia bekommt eine Geldstrafe. Außerdem wird ihr der Rechtsanwalt Lutz Rosentreter zugewiesen. Rosentreter überzeugt Mia davon, die Geldstrafe anzufechten, weil sie sich in einer besonders schwierigen Lebenssituation befindet und dafür nicht haftbar gemacht werden kann. Er stellt einen Härtefallantrag. Dieser wird vor Gericht allerdings direkt abgelehnt und Mia zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.

Auch der Methodenschutz wird langsam auf Mia aufmerksam.

Rosentreters Plan

Rosentreter bringt Mia nach der Verhandlung nach Hause. Sie ist total sauer auf Rosentreter, weil er alles nur noch schlimmer gemacht hat. Rosentreter will sie davon überzeugen, dass sie sich wehren muss gegen die Ungerechtigkeit, dass ihr keine Zeit gegeben wird zu trauern und sich zurückzuziehen. Daraufhin fragt Mia Rosentreter, warum er diesen Prozess eigentlich so krampfhaft weiterführen will. Es betrifft ihn ja gar nicht und es könnte ihm egal sein, was mit Mia passiert.

Rosentreter verrät ihr sein Geheimnis: Er führt eine verbotene Liebesbeziehung. Die Immungruppen von ihm und seiner Freundin passen nicht zusammen. Das bedeutet, die beiden können nie eine öffentliche Beziehung führen, zusammen wohnen oder Kinder kriegen. Darum sucht Rosentreter schon lange nach einer Möglichkeit, sich gegen die METHODE zu stellen. Außerdem will er den Fall Moritz Holl nochmal neu aufrollen und seine Unschuld beweisen. Mit diesem Argument kann er Mia letztendlich überzeugen, weiterzumachen.

Auf einmal kommt Kramer unerwartet dazu. Er hat mitbekommen, was im Gericht passiert ist und weiß, dass es jetzt einen Trubel geben wird. Darum will er mehr Infos von Mia zu Moritz. Mia erzählt Kramer und Rosentreter von Moritz: Er liebte die Natur und zog sich oft dahin zurück, weil er sich nicht von seinem Umfeld verstanden fühlte. Außerdem hatte er früher Leukämie. Es wurde aber ein Spender gefunden und Moritz konnte restlos geheilt werden.

Nachdem Mia Kramer einiges erzählt hat, ist es nicht verwunderlich, dass sie bald darauf in der Zeitung Der gesunde Menschenverstand abgebildet ist. Auch Moritz wird in Kramers Artikel erwähnt und mit den Methodenfeinden in Verbindung gebracht.

Als Mia dort spazieren geht, wo sie immer mit Moritz unterwegs war, wird sie plötzlich von Polizisten festgenommen. Deren Begründung lautet:
Sie sind verdächtig der methodenfeindlichen Umtriebe sowie der Führung einer methodenfeindlichen Vereinigung.

Mias Prozess

Mia kommt mal wieder vor Gericht. Dieses Mal ist Rosentreter allerdings gut vorbereitet: Er verlangt Material aus dem Fall Moritz Holl in den Prozess miteinzubeziehen und dem Antrag wird stattgegeben. Er erzählt von Moritz’ Leukämie und dass er durch eine Stammzelltransplantation gerettet wurde. Nach so einer Transplantation besitzt die geheilte Person die Blutgruppe des Spenders und übernimmt auch die DNA des Spenders. Moritz hat also dieselbe DNA wie sein Spender, Walter Hannemann. Das bedeutet, Hannemann kann genauso gut Sibylles Mörder gewesen sein! Damit ist die Fehlbarkeit der METHODE bewiesen und das führt zu einem großen Skandal!

Lutz Rosentreter erklärt vor Gericht, dass Moritz Holl und Walter Hannemann dieselbe DNA besitzen.

Zurück in Mias Wohnung hat Rosentreter allen Grund zum Feiern. Er rät Mia nun zu Rückzug und Ruhe. Aber Mia ist nun kampfbereit und will sich wehren: Ab heute tue ich alles aus Liebe und frei von Furcht.

Sie lädt Kramer ein und zwingt ihn, alles mitzuschreiben, was sie sagt, um es zu veröffentlichen. Dabei entzieht Mia der METHODE ihr Vertrauen.
Die ideale Geliebte erkennt, dass Mia ihre Meinung in Bezug auf die METHODE geändert hat und nunmehr so denkt wie Moritz, weshalb ihre Arbeit getan ist und sie Mia verlässt.

Mia wird kurz darauf vom Methodenschutz festgenommen und wegen angeblicher Suizidgefahr in Isolationshaft gesteckt. Während viele für Mias Freilassung demonstrieren, hat Kramer einen Fernsehauftritt und positioniert sich klar für die METHODE. Er kündigt den Feinden den Kampf an, wobei klar wird, dass er damit auch Mia meint.

Eingesperrt

Mia befindet sich in Isolationshaft in einer Zelle.
Kramer kommt vorbei und bringt ihr Essen in Tuben. Er erfindet eine völlig absurde Geschichte:
Moritz sei der Anführer einer methodenfeindlichen Gruppe namens Die Schnecken. Mia und Moritz hätten die ganze Sache so geplant, dass Moritz als Märtyrer im Kampf gegen die METHODE stirbt. Und Mia habe danach die Leitung der Schnecken übernommen.
Kramer verlangt, dass Mia für diese komplett erfundene Lügengeschichte ein Geständnis unterschreibt – was Mia natürlich nicht macht. Daraufhin nimmt Kramer die Essenstuben mit und verschwindet.

Inzwischen verbreitet sich das Gerücht, dass Die Schnecken unter Mia einen Giftanschlag planen. Darum kommt der neue Richter, Hutschneider, für eine Gegenüberstellung – Richterin Sophie wurde wegen Befangenheit versetzt.
Fernsehmoderator Würmer wird hereingebracht, der offensichtlich von Kramer unter Druck gesetzt wurde und seine Lügengeschichten über Mia bestätigt.

Nun kommt Rosentreter zu Besuch. Er gibt ihr die Schuld dafür, dass alles aus der Bahn geraten ist, weil sie ihre radikale Stellungnahme mit Kramer veröffentlicht hat. Er erzählt, dass der Härtefallantrag endgültig abgelehnt wurde und das Verfahren gegen Mia weitergeht. Außerdem wurden in Mias Wohnung Tuben mit ihren Fingerabdrücken darauf gefunden, in denen gefährliche Bakterien sind, die das halbe Land vernichten könnten! Mia durchschaut, dass Kramer dahinterstecken muss und ihr aus diesem Grund die Nahrungsmitteltuben gegeben hat.
Rosentreter erzählt weiter, dass er und seine Geliebte sich im Streit um Mia getrennt haben, denn die Geliebte hat nicht eingesehen, wie ihm ihre Liebe wichtiger sein kann als der ganze Staat. Bevor Rosentreter geht, gibt er Mia eine lange Nadel, um die sie gebeten hat.

Kramer kommt erneut zu Mia und versucht, sie zu einem Geständnis zu überreden – aber Mia denkt gar nicht daran. Darum wird sie mit Stromschlägen gefoltert. Doch auch das kann nichts an ihrer Überzeugung ändern: Sie will sich selbst und Moritz einfach nicht verraten.
Stattdessen rammt sich Mia die Nadel in den Arm, holt den Chip raus und gibt ihn Kramer.

Einfrierung

Im Gerichtssaal findet der letzte Verhandlungstag in Mias Fall statt. Sie wird zur Höchststrafe verurteilt: Einfrieren auf unbestimmte Zeit.

Einfrieren ist sozusagen die neue Todesstrafe in der Welt der METHODE, denn das menschliche Leben wird so sehr geschätzt, dass Töten keine Möglichkeit ist.

Mia nimmt das Urteil ganz gelassen hin. Doch kaum ist die Kühltruhe geschlossen, stürmt der Staatsanwalt plötzlich herein und stoppt das Ganze:
Der Präsident des Methodenrats entschließt sich auf Antrag der Verteidigung und nach Wunsch von höchster Stelle zu einer Begnadigung der Verurteilten.
Mia wurde begnadigt, denn die METHODE kann nicht zulassen, dass Mia durch das Einfrieren zur Kultfigur für die Methodenfeinde wird. Das würde den Widerstand nur stärken. Mia wehrt sich dagegen und schreit. Für sie ist das eine echte Niederlage. Sie landet stattdessen in der Psychotherapie, um wieder in das System der METHODE eingegliedert zu werden.

Letztendlich gewinnt also die METHODE. Mia kann sich nicht aus ihrer Macht befreien.

Mia ist in der Kühltruhe und wartet auf dei Einfrierung, als diese unterbrochen wird. Der Präsident des Methodenrats hat sich zur Begnadigung entschlossen. Für Mia ist dies eine Niderlage.
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