In der Novelle bricht ein Taugenichts aus seinem Heimatdorf auf, um in der weiten Welt sein Glück zu suchen.
Erstes Kapitel
In einem kleinen Dorf im frühen 19. Jahrhundert macht es sich der Ich-Erzähler gerade in der Sonne gemütlich, als sein Vater – ein Müller – ihn als Taugenichts ausschimpft und fortschickt, damit er lerne, selber sein Brot zu verdienen.
Also denkt der Taugenichts nicht lange nach, nimmt seine Geige und etwas Geld mit und bricht auf aus seinem Heimatdorf – hinaus in die weite Welt.
Kurz nachdem er das Dorf verlassen hat, hält ein Reisewagen neben ihm und zwei schöne Damen bieten an, ihn ein Stückchen mitzunehmen. Die Fahrt endet schließlich bei einem edlen Schloss in der Nähe von Wien, direkt an der Donau.
Als der Taugenichts das Schloss betritt, wird er prompt von der Kammerjungfer gefragt, ob er dem Gärtner des Anwesens bei seiner Arbeit helfen möchte. Ohne groß nachzudenken, nimmt er den Job an.
Die Arbeit als Gärtner gefällt ihm: Zwar gibt es ziemlich viel zu tun, aber er bekommt täglich warmes Essen und mehr Geld als er braucht. Aus der Ferne beobachtet er dabei immer wieder eine der beiden Frauen aus der Kutsche und beginnt sich allmählich in sie zu verlieben.
Zweites Kapitel
Nach einigen Wochen stirbt der Zolleinnehmer des Landguts und der Taugenichts wird zu seinem Nachfolger befördert. Die Arbeit als Zöllner ist deutlich entspannter und der Taugenichts genießt das gemütliche Leben. Er denkt sogar darüber nach, das Reisen aufzugeben und Geld zu sparen, um etwas aus sich zu machen.
Nebenbei legt er ein Blumenbeet hinter dem Zollhaus an und bindet jeden Tag einen Strauß für seine Angebetete – der abends heimlich abgeholt wird.
Schließlich erhält der Taugenichts von der Kammerjungfer den Auftrag für „die gnädige Frau“ anlässlich eines Maskenballs ein paar Blumen bereitzustellen. Die Blumen soll er am Abend zum großen Birnbaum bringen, da würde sie dann auf ihn warten. Der Taugenichts kann sein Glück gar nicht fassen und stellt sofort freudig einen großen Korb zusammen.
Als er am Abend aber zum Birnbaum kommt, muss er feststellen, dass es sich um ein Missverständnis handelt. Der Auftrag kam nämlich gar nicht von seiner Angebeteten, sondern von der anderen Frau damals in der Kutsche. Die Angebetete wiederum erblickt er kurze Zeit später auf dem Balkon des Schlosses – und zwar zusammen mit einem anderen Mann.
Der Taugenichts hat die Nase voll und verlässt das Schloss. Traurig und doch auch wieder frei wie ein Vogel, der aus seinem Käfig ausreißt, bricht er auf in Richtung Italien.
Drittes Kapitel
Da der Taugenichts den Weg nach Rom nicht kennt, nimmt er einfach irgendeine Route. Schließlich führen bekanntlich alle Wege nach Rom.
Als er bei einem kleinen Dorf ein Stück auf seiner Geige vorspielt, flirtet ein Mädchen ziemlich eindeutig mit ihm, weshalb er darüber nachdenkt, einfach bei dem Mädchen im Dorf zu bleiben.
Bevor er sich jedoch entscheiden kann, wird der Taugenichts von zwei Reitern entführt. Sie glauben, dass er sich in der Umgebung auskenne und zwingen ihn, sie zur nächsten Stadt zu geleiten. Als sie schließlich erkennen, dass es sich bei dem Taugenichts um den früheren Zöllner vom Schloss handelt, bieten sie ihm einen Posten als Diener an. Passenderweise sind sie selbst nämlich auch auf der Reise nach Italien. Sie stellen sich als Maler Leonhard und Maler Guido vor.
Eher zufällig erreicht die Reisegruppe schließlich die nächste Stadt.
Viertes Kapitel
In der kleinen Stadt wartet eine prächtige Postkutsche auf sie. Mit der geht es schnell zur italienischen Grenze und dann weiter durch die Lombardei.
Bei einer Pause in einem Wirtshaus ziehen sich die beiden Maler zurück, um Briefe zu schreiben. Der Taugenichts wiederum trifft beim Abendessen auf einen seltsamen, buckligen Mann, der ihn in gebrochenem Deutsch nach seinen Reiseplänen ausfragt. Um dem unangenehmen Gespräch zu entgehen, flieht der Taugenichts nach draußen und schläft schließlich auf einer Bank vor dem Wirtshaus ein.
Am nächsten Morgen muss er feststellen, dass Leonhard und Guido verschwunden sind. Allerdings findet er einen vollen Geldbeutel, der auf ihn adressiert ist. So kann er zumindest die Weiterfahrt mit der Postkutsche bezahlen.
Traurig bricht der Taugenichts ohne die beiden Maler auf.
Fünftes Kapitel
Die Kutsche fährt weiter durch ziemlich karges und unwirtliches Gelände. Der Taugenichts fühlt sich verfolgt – und tatsächlich reitet plötzlich der bucklige Mann aus dem Wirtshaus an der Kutsche vorbei.
Schließlich kommt die Kutsche bei einem großen und alten Schloss mitten in den Bergen an. Der Taugenichts wird herrschaftlich empfangen und in ein prunkvolles Zimmer geführt.
Er versteht nicht ganz, warum er so freundlich behandelt wird, aber ablehnen möchte er natürlich auch nicht. Verständigen kann er sich mit den Bediensteten nicht, denn sie sprechen seine Sprache nicht.
Sechstes Kapitel
Nach einigen Tagen wird dem Taugenichts das gemütliche Leben auf dem Schloss etwas langweilig. Aus seiner Melancholie reißt ihn schließlich ein Brief, der ihm überreicht wird. Darin heißt es:
„Kommen, eilen Sie zurück. Es ist so öde hier und ich kann kaum mehr leben, seit Sie von uns fort sind. Aurelie.“
Der Taugenichts geht davon aus, dass der Brief von seiner Angebeteten vom Wiener Schloss kommt und will sich überglücklich sofort auf den Weg machen.
Kurz vor seinem Aufbruch bekommt er allerdings mit, wie mitten in der Nacht der Schlossverwalter und die Haushälterin mit einem Messer in der Hand zu seiner Tür kommen und dreimal abschließen. Der Taugenichts bekommt es mit der Angst zu tun, klettert aus dem Fenster und verlässt fluchtartig das Schloss.
Siebtes Kapitel
Aufgeregt wandert der Taugenichts weiter in Richtung Rom.
Als er einige Tage später die Stadt erreicht, hört er in einem Garten eine Gitarre spielen und eine Stimme singt das Lied, das seine Angebetete in Wien oft gesungen hatte. Er klettert über eine Mauer in den Garten, doch die Sängerin flüchtet unerkannt in ein Haus. Der Taugenichts beschließt enttäuscht dort zu warten und übernachtet vor dem Haus.
Als am nächsten Morgen allerdings immer noch keine Spur von der Sängerin zu sehen ist, verlässt er das Grundstück wieder.
In der Stadt trifft er auf einen deutschen Landsmann, einen Maler, der ihn zum Frühstück bei sich Zuhause einlädt. Der Maler berichtet, dass eine junge Gräfin aus Deutschland sich hier in Rom nach einem jungen Musikanten mit einer Geige erkundigt habe.
Der Taugenichts glaubt sofort, dass er selbst gemeint sei. In der Annahme, dass seine Angebetete aus Wien sich in unmittelbarer Nähe befinden muss, rennt er überglücklich und aufgeregt aus der Wohnung des Malers.
Achtes Kapitel
Der Taugenichts versucht sofort den Garten wiederzufinden, aus dem er gestern das bekannte Lied vernommen hatte – doch leider findet er den Weg nicht mehr.
Schließlich trifft er wieder auf den deutschen Maler, der ihn zu einer kleinen Party mit anderen Deutschen mitnimmt. Zusammen wird unter freiem Himmel musiziert und getanzt.
Vollkommen erstaunt stellt der Taugenichts fest, dass es sich bei einem der Gäste um die Kammerjungfer vom Wiener Schloss handelt. Diese steckt ihm heimlich einen Zettel zu, auf dem eine Adresse steht – zusammen mit dem Hinweis, dass er dort um 11 Uhr an der kleinen Türe sein solle, denn die junge Gräfin erwarte ihn.
Als er schließlich etwas zu früh an der beschriebenen Adresse ankommt, kommt es zu mehreren Missverständnissen: Der Taugenichts beobachtet, wie eine mit einem Mantel bekleidete Person das Grundstück betritt und gelangt zu der Überzeugung, dass es sich um einen Mörder handeln muss. Schnell rennt er zu der Person und bedroht sie mit einem Ast. Dabei stellt sich aber heraus, dass es einfach die Kammerjungfer ist, der er einen ziemlichen Schreck eingejagt hat.
Durch den entstandenen Tumult kommt nun auch die Gräfin heraus. Hierbei muss der Taugenichts feststellen, dass es gar nicht die richtige Gräfin ist. Vor ihm steht eine große und etwas korpulente Dame, die nur an einem Liebesabenteuer mit ihm interessiert war und ihm deswegen den Zettel übermitteln ließ.
Als er die Kammerjungfer verwirrt fragt, wo denn seine Angebetete stecke, entgegnet sie, dass sie schon längst wieder in Wien sei.
Enttäuscht und wütend beschließt der Taugenichts dem komischen Italien mit seinen verrückten Leuten auf ewig den Rücken zu kehren.
Neuntes Kapitel
Auf dem Heimweg an der Grenze zu Österreich trifft der Taugenichts auf drei Prager Studenten. Sie nutzen gerade ihre Semesterferien und ziehen musizierend durch die Lande, um eine gute Zeit zu haben – ähnlich also wie der Taugenichts selbst.
Zufälligerweise ist einer der Studenten der Vetter von dem Portier des Wiener Schlosses, deswegen beschließen sie alle zusammen dorthin zu fahren. Sie nehmen ein Postschiff und fahren damit die Donau hinab.
Dort kommen sie mit einem Geistlichen ins Gespräch, der weiß, dass es bald eine große Hochzeit auf dem Wiener Schloss geben werde. Der Bräutigam halte sich zwar gerade noch in der Fremde auf, aber bald schon solle er von seiner Reise aus Rom zurückkommen.
Der Taugenichts wird hellhörig und sieht sich sofort in der Rolle des lange erwarteten Bräutigams. Glücklich beobachtet er, wie langsam wieder das Wiener Schloss am Horizont erscheint.
Zehntes Kapitel
Als der Taugenichts das Schlossgelände betritt, hört er sofort, wie ein wohlbekanntes Lied gesungen wird – und zwar von einer Stimme, die den Taugenichts ziemlich stark an den Maler Guido erinnert.
Verwundert stellt er schließlich fest, dass die Stimme von einer jungen Frau stammt, die direkt neben seiner Angebeteten sitzt. Wenig später kommt dann auch der Maler Leonhard dazu.
Der Taugenichts ist vollkommen verwirrt und glaubt, dass man sich einen Spaß mit ihm erlaubt. Leonhard bringt aber schließlich etwas Klarheit in die Verwirrung:
Er selbst stellt sich als reicher Graf aus der Nachbarschaft vor, der sich in Flora verliebt hat – die Tochter der Gräfin. Weil die Gräfin aber mit ihm als Ehemann nicht zufrieden war, reisten die beiden heimlich nach Italien. Er selbst nannte sich dabei Maler Leonhard und Flora wurde als Mann verkleidet und nannte sich Maler Guido. So trafen sie schließlich auf den Taugenichts.
Der seltsame, bucklige Mann, der vom Taugenichts seine Reisepläne erfahren wollte, war ein Spion – auf der Suche nach Flora. Deswegen mussten der Graf und seine Flora auch fluchtartig das Wirtshaus verlassen.
Als der Taugenichts schließlich alleine mit der Postkutsche weiterfuhr und bei dem Schloss in den Bergen ankam, dachte das Personal, dass er Flora sei – verkleidet als Mann. Deswegen wurde er dort so herrschaftlich empfangen. Der Brief, den er dort erhielt, stammte zwar von seiner Angebeteten, war aber eigentlich an Flora adressiert.
Mittlerweile hat sich der Graf aber mit der Mutter von Flora versöhnt und die beiden können ihre Hochzeit in Wien feiern.
Bei all dem hat die Angebetete vom Taugenichts geholfen, die übrigens Aurelie heißt. Anders als vom Taugenichts angenommen ist sie keine Gräfin, sondern einfach die Nichte vom Portier. Und der Mann damals auf dem Balkon neben ihr war auch nicht ihr Geliebter, sondern der Sohn der Gräfin.
Einer Hochzeit steht also nichts mehr im Wege! Der Graf teilt sogar mit, dass er den beiden ein Schlösschen in den Weinbergen schenken möchte. Die Novelle endet schließlich mit den Worten: „Es war alles, alles gut!“