Wahlsysteme sind Regeln und Gesetze die festlegen, wie eine Wahl abläuft. Es gibt zwei Grundtypen von Wahlsystemen: Die Verhältniswahl und die Mehrheitswahl. Die meisten Wahlsysteme lassen sich auf diese Grundtypen oder auf eine Mischung beider zurückführen.
Erklärung
Wahlsysteme
Die meisten Wahlsysteme, lassen sich auf die Grundtypen der Wahlsysteme oder auf eine Mischung beider zurückzuführen.
Mehrheitswahlsystem
Funktionsweise
- Wahlgebiet wird in Wahlkreise eingeteilt
- Parlament besteht aus so vielen Abgeordneten, wie es Wahlkreise gibt
- In jedem Wahlkreis stellen sich Kandidaten zur Wahl
- Gewinner eines Wahlkreises zieht ins Parlament
- Tendenz zum Zweiparteiensystem
- Formen: absolute vs. relative Mehrheitswahl
- Beispiel: Großbritannien
Vorteile | Nachteile |
---|---|
|
|
Verhältniswahlsystem
Funktionsweise
- Parteien erstellen Kandidatenlisten
- Wähler wählen Parteien
- Partei bekommt so viele Plätze im Parlament, wie ihr nach Stimmenanteil zusteht
- Plätze im Parlament werden nach Reihenfolge der Kandidatenlisten erstellt
- Tendenz zum Mehrparteiensystem
- Beispiel: Israel
Vorteile | Nachteile |
---|---|
|
|
Sidefact
Stimmverrechnung bei Verhältniswahlen
Die genaue Anzahl der Parlamentssitze pro Partei muss nach einer Wahl berechnet werden. Dabei gibt es verschiedene Methoden der Berechnung. Anhand eines Rechenbeispiels wird deutlich, dass auch die Art der Stimmenverrechnung Auswirkungen auf die Sitzverteilung im Parlament hat. Nehmen wir folgendes Szenario:
- Ein Parlament hat 20 Sitze
- Drei Parteien (Blau, Rot und Gelb) stehen zur Wahl
- Insgesamt wurden 23.000 Stimmen abgeben
- Ergebnis der Wahl: Partei Blau (10.300 Stimmen), Partei Rot (8.600 Stimmen) und Partei Gelb (4.100 Stimmen)
- In Prozent: Partei Blau (44%), Partei Rot (37%) und Partei Gelb (18%)
Je nach Methode der Berechnung ergibt sich eine unterschiedliche Sitzverteilung im Parlament.