Europäische Normen (kurz: EN) sind verbindliche Regeln, die von der EU für bestimmte Produkte aufgestellt werden. Alle EN entstehen in einem öffentlichen Normungsprozess.
Erklärung
Allgemeines
Produkte die EN entsprechen werden mit den Buchstabenlogo CE gekennzeichnet.
Normungsprozess
Europäische Normen werden von den drei europäischen Komitees für Standardisierung geltend gemacht, dem Komitee für Normung (CEN), dem für elektrische Normung (CENELEC) und dem für Telekommunikationsnormen (ETSI).
- Normvorschläge werden von Komitee-Mitgliedern (Europäische Kommission, internationale Organisationen, nationale Normungsinstitute) eingereicht.
- In passenden Arbeitsgremien innerhalb des CEN/CENELEC/ETSI werden anschließend gemeinsam mit Beratern Normentwürfe erarbeitet.
- Der Normentwurf wird zur öffentlichen Diskussion an nationale Normungsinstitute gegeben, wie dem Deutschen Institut für Normung (DIN). Die Institute haben fünf Monate Zeit eine Stellungnahme zu formulieren.
- Auf Basis der Stellungnahmen erarbeiten die Arbeitsgremien einen Schlussentwurf, der zur Abstimmung an die CEN/CENELEC/ETSI-Mitglieder geht.
- Bei mind. 71% Zustimmung gilt die Norm als angenommen und wird einen Monat später automatisch geltend.
Verhältnis zu nationalen Normen
EN stehen über nationalen Normen. Widersprüche und Doppelungen zu nationalen Normungen werden daher durch die nationalen Institute entfernt.
Beispiel
EN 71
Für Spielwaren, die in der EU verkauft werden, gibt es spezifische Sicherheitsbestimmungen. Die Bestimmungen sind in der Europäischen Norm 71 festgehalten. Die Norm besteht insgesamt aus 14 Teilen und umfasst Inhalte wie die Entflammbarkeit und die mechanische und physikalische Zusammensetzung von Produkten oder auch ganz speziell die Anforderungen für Fingermalfarben.