Da das Franco-Regime alles verachtet, was Modernität und Liberalismus bringt, verhängt es eine Zensur auf die Veröffentlichung von Nachrichten, Büchern, Filmen oder anderen Dokumenten. Somit soll die Meinungsfreiheit eingeschränkt und kontrolliert werden.
Spanische Zensur
Während der Franco-Diktatur in Spanien gibt es keine richtige Verfassung. Mit der Zeit werden aber verschiedene Grundgesetze festgelegt, die sicherstellen sollen, dass keine anderen Ideen als die des Regimes an die Öffentlichkeit geraten.
Nicht zugelassene Publikationen werden aus Schulen und Bibliotheken entfernt oder werden den Verlegern und Buchhändlern verboten.
Vorzensur (1936)
Die Vorzensur wird schon 1936, also zu Beginn des spanischen Bürgerkrieges, durch das Militär eingeführt. Verboten werden dadurch jegliche pornografische Inhalte und Inhalte, die sozialistische, kommunistische oder anarchistische Ideologien verbreiten.
Mit dem Eintreten der Vorzensur wird außerdem ein erstes Verzeichnis verbotener Bücher erstellt. Ab August 1936 finden auch Bücherverbrennungen statt, die die Treue zum faschistischen Regime und Patriotismus zeigen sollen. So werden Bücher von liberalen, marxistischen und linksradikalen Autoren verbrannt.
Pressegesetz (1938)
Mit dem Pressegesetz von 1938 setzt eine Kontrolle über die Massenmedien ein. Damit werden Zeitungen, Zeitschriften und Romane, aber auch Theaterstücke und Kinofilme vor ihrer Publikation durch die Zensurbehörde überprüft.
Die Medien werden geprüft auf:
- Darstellungen oppositioneller politischer Ideen
- Vertretung nicht orthodox-katholischer Glaubensweisen
- Angriffe auf das Regime oder auf Leute, die mit dem Regime zusammenarbeiten
- Angriffe der Kirche und ihrer Institutionen
- Verstoß gegen die buenas normas morales durch Darstellungen von für das Regime moralisch inakzeptablen Themen wie Sexualität, Suizid, Gotteslästerung und offene Gewalt
Vor Kinofilmen und Theaterstücken wird immer der Noticiario y documentales español (No-Do) gezeigt. Das ist eine Wochenschau unter staatlicher Aufsicht, die als Propagandamittel des franquistischen Staates dient.
Theaterstücke
Theaterdirektoren brauchen eine Genehmigung, die nur nach der Prüfung von manchmal bis zu 10 Zensoren herausgegeben wird. Außerdem besteht sie aus der Vorzensur, der Prüfung des Skriptes und der Nachzensur, die oft erst während der Generalprobe stattfindet.
Kinofilme
An der Prüfung von Kinofilmen sind sogar bis zu 20 Zensoren beteiligt. Erst gibt es nämlich die Vorzensur durch die Prüfung des Drehbuches, dann eine Nachzensur, die den gedrehten Film prüft, danach eine Sprachzensur, dann noch eine ökonomische Zensur, die die staatliche Förderung festlegt und zum Schluss eine staatliche Kontrolle der Werbemittel.
Neues Pressegesetz (1966)
Mit dem Neuen Pressegesetz (Nueva Ley de Prensa e Imprenta) wird die Zensur 1966 in einigen Bereichen gelockert.
Zum Beispiel wird die Vorzensur abgeschafft, sodass die Verlage mehr Kontrolle über das haben, was sie veröffentlichen wollen.
Außerdem ist die Literatur katalanischer Autoren nicht mehr verboten. Die Repression der katalanischen Sprache ist aber damit nicht zu Ende. Das sieht man zum Beispiel daran, dass im Vorentscheid des Eurovision Song Contest einem Kandidaten 1968 verboten wird, ein katalanisches Lied zu singen, sodass er vom Wettbewerb ausgeschlossen wird.
Wichtige Begriffe
- Bücherverbrennung - la quema de libros
- Genehmigung - la autorización
- Kinofilm - la película de cine
- Massenmedien - los medios de comunicación
- Meinungsfreiheit - la libertad de expresión
- Nachzensur - la censura complementaria
- Pressegesetz - la ley de prensa
- Propaganda - la propaganda
- Roman - la novela
- Theaterstück - la obra de teatro
- Unterdrückung - la represión
- Verlag - la editorial
- Veröffentlichung - la publicación
- Vorzensur - la censura previa
- Zeitung - el periódico
- Zeitschrift - la revista
- Zensur - la censura