Die Franco-Diktatur begann 1939 mit dem Sieg der Nationalisten im spanischen Bürgerkrieg. 1975 endet sie mit dem Tod des Diktators Francisco Franco. Die Zeit des autoritären Regimes Francos wird auch Franquismus (franquismo) genannt.
Francisco Franco
Francisco Franco wurde am 04. Dezember 1892 in Ferrol, Galicien geboren und starb am 20. November 1975 in Madrid. Von 1936 bis zu seinem Tod im Jahr 1975 war er Diktator des Königreiches Spanien.
- 1907: Militärakademie in Toledo
- 1912: Leutnant im Protektorat Spanisch-Marokko
- 1917: Ernennung zum spanischen Major und Versetzung nach Asturien
- 1920: Stellvertreter der Legión Española (spanische Legion)
- 1923: Oberleutnant und Oberkommandierender der spanischen Legion
- 1935: Ernennung zum Generalstabschef
- 1936: Stellvertretende Leitung des Staatsstreiches neben General Sanjurjo
Nachkriegszeit (1939-1953)
Als Nachkriegszeit (Posguerra) wird die Zeit nach dem spanischen Bürgerkrieg gemeint.
In Spanien kommt es zu einer fast vollständigen wirtschaftlichen und außenpolitischen Isolation (aislamiento internacional).
Spanien wird von der UNO ausgeschlossen.
Durch die wirtschaftliche Unabhängigkeit (autarquía) kommt es zu Problemen bei der Versorgung der Bevölkerung.
Portugal und Argentinien helfen bei den Versorgungsproblemen durch Weizen- und Fleischlieferungen.
Die Maquis kämpfen als Widerstandsgruppen weiterhin gegen das Regime Francos.
Viele Menschen fliehen nach Ende des Bürgerkrieges ins Exil.
Die Gesellschaft wird von einer strengen Zensur überwacht.
Das Ziel der katholischen Kirche ist die Christianisierung des Landes. Durch ihre große Macht in den Bereichen Bildung und Politik vermittelt sie konservative Ideologien und traditionelle Werte.
Der katholische Glaube und vor allem die Ideologien des Regimes werden in den Schulen indoktriniert.
Alle Parteien, außer die faschistische Falange, werden verboten. Genauso auch nicht-staatliche Gewerkschaften und Arbeiterzusammenschlüsse.
In den ersten fünf Jahren der Nachkriegszeit kommt es zu den sogenannten politischen Säuberungen (depuraciones), bei denen hunderttausende Menschen aus politischen Gründen hingerichtet werden.
Grundgesetze des Franquismus
Durch die Erlassung dieser Gesetze versucht Francisco Franco die politische Situation Spaniens nach außen demokratisch erscheinen zu lassen. Besonders nach der Niederlage des Deutschen Reiches im Zweiten Weltkrieg will er somit bei den demokratischen Staaten Europas Sympathie gewinnen.
- Ley Constitutiva de las Cortes (1942)
Die Cortes sind für die Vorbereitung und Ausarbeitung der Gesetze zuständig. Deren Bestätigung steht aber dem Staatschef zu. - Fuero de los Españoles (1945)
Den Menschen werden Bürgerrechte, wie die Achtung der Würde, der Unverletzlichkeit und die Freiheit der menschlichen Person anerkannt. Diese Rechte können aber durch das Regime aufgelöst werden. - Ley de Referéndum Nacional (1945)
Der Staatschef hat die Möglichkeit, die Gesetze zum Volksentscheid auszurufen, wenn er es für nötig hält. - Ley de Sucesión en la Jefatura del Estado (1947)
Spanien ist ein katholischer Sozialstaat, dessen Führung Francisco Franco zusteht.
Spanien im Zweiten Weltkrieg
Als am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg mit dem deutschen Überfall auf Polen beginnt, verkündet Franco die Neutralität Spaniens. Grund dafür sei die instabile wirtschaftliche Lage nach Ende des Bürgerkrieges.
Ab 1941 kämpfen jedoch 180.000 freiwillige Soldaten unter dem Namen Blaue Division an der Seite der deutschen Truppen.
Als Gegenleistung für die Unterstützung der deutschen Legion Condor im spanischen Bürgerkrieg, liefern spanische Firmen außerdem Metall an das deutsche Reich.
Wirtschaftswachstum (1953-1959)
- 1953 schließt Spanien einen Vertrag über wirtschaftliche und militärische Hilfe mit den Vereinigten Staaten.
- Im Jahr 1955 wird Spanien wieder in die UNO aufgenommen.
- 1960 wird das Nueva ley de Prensa verabschiedet und hebt die Zensur auf Publikationen auf.
Gründe für wirtschaftliche Erholung
- Migrationsbewegungen in Form von Stadt-Land-Migration und Importe durch spanische Arbeitende aus dem Ausland
- Tourismus-Boom Ende der 1960er Jahre bei dem die Touristenzahlen von 6 Millionen Touristen (1960) auf 34 Millionen Touristen (1973) steigen
- Fortschreitende Industrialisierung in den Bereichen Metallverarbeitung, Chemie, Energiegewinnung und Bauindustrie
- Zunehmender Wandel von einer Agrargesellschaft zu einer Industriegesellschaft
Spätfranquismus (1973-1975)
- Im Frühling 1973 wird Luis Carrero Blanco zum Nachfolger Francos ernannt.
- 1973 ist Spanien stark von der Weltwirtschaftskrise betroffen.
- 1975 wird Carrero Blanco durch die baskische Terrororganisation ETA umgebracht.
- Am 20. November 1975 stirbt Francisco Franco und Juan Carlos wird zu seinem Nachfolger.
Wichtige Begriffe
- Cortes (Königshof und beide Kammern des spanischen Parlaments) - las Cortes
- Diktator - el dictador
- Diktatur - la dictadura
- Faschismus - el fascismo
- Frankist:in - el / la franquista
- Führer - el caudillo
- Gesetz - la ley
- Industrialisierung - la industrialización
- Konservative - el conservador
- Monarchie - la monarquía
- Terrorismus - el terrorismo
- Unterdrückung - la represión
- UNO - las Naciones Unidas (ONU)
- Vereinbarung - el acuerdo
- Verfassung - la constitución