Transición

Die Transición ist die Übergangsphase vom Franquismus zur Demokratie und beschreibt damit die Zeit nach dem Tod Francos 1975 bis zum Wahlsieg der Spanischen Sozialistischen Arbeiterpartei (PSOE) im Jahr 1982.


Übergangsphase

Nach dem Tod Francos, wird Juan Carlos zum König ernannt. Da er von Franco als Nachfolger bestimmt worden ist, ist die Gesellschaft überrascht, als er sich für ein demokratisches Spanien ausspricht.

Die spanische Gesellschaft ist immer noch stark gespalten und als der Premierminister Carlos Arias Navarro erklärt, dass er den Franquismus weiterführen will, kommt es zu tödlichen Massendemonstrationen, die dazu führen, dass der Premierminister auf Verlangen des Königs zurücktreten muss.

Unter Juan Carlos und dem neuen Premierminister Adolfo Suárez wird 1976 die Bildung von Parteien legalisiert und zwei Jahre später wird eine neue Verfassung eingesetzt, die unter anderem das Frauenwahlrecht erneuert. In Spanien kommt es so in den Folgejahren zum Übergang zu einer Demokratie.

Vergangenheitsbewältigung

Über den spanischen Bürgerkrieg und besonders die Verbrechen während der Franko-Diktatur wird in Spanien lange kaum gesprochen.

Pakt des Schweigens

In den 1990er Jahren kommt es dann zu einer Debatte, die diesen unausgesprochenen Pakt des Schweigens (pacto de silencio) aufheben soll. Bücher, Ausstellungen, Fernsehprogramme und Konzerte sollen an die Opfer der franquistischen Unterdrückung (represión franquista) erinnern und auf die Missstände dieser Zeit aufmerksam machen.

Außerdem wird die Suche nach republikanischen Verschwundenen (desaparecidos) aufgenommen und versucht, Massengräber zu identifizieren.

Zur 70-jährigen Erinnerung an den Beginn des spanischen Bürgerkrieges wird 2006 ein Erinnerungsgesetz (Ley de Memoria Histórica) verfasst.

Damit wird Folgendes beschlossen:

  • Opfer politischer, religiöser und ideologischer Gewalt haben ein Recht auf Anerkennung.
  • Franquistische Symbole, Statuen oder Straßennamen müssen aus dem öffentlichen Raum entfernt werden.
  • Veranstaltungen von Franco-Anhängern werden im Valle de los Caídos, der Grabstätte Francos, verboten.
  • Freiwillige der internationalen Brigade haben ein Recht auf Staatsangehörigkeit.
  • Organisationen der Anerkennung der Opfer politischer Gewalt erhalten staatliche Subventionen.

El Valle de los Caídos

Das Valle de los Caídos (Tal der Gefallenen) ist eine Gedenkstätte, die ab 1940 von Zwangsarbeitern aus den Konzentrationslagern errichtet wurde.

Die Funktion dieser Gedenkstätte ist laut Franco "perpetuar la memoria de los caídos de (nuestra) gloriosa cruzada" (die Erinnerung an die Gefallenen in (unserem) heiligen Kreuzzug verewigen). Der Bürgerkrieg wird aus Seite des Regimes als ein christlicher Kreuzzug dargestellt und die Gedenkstätte honoriert die Franquisten als die sogenannten "Gefallenen für Gott und Spanien".

Im Laufe der Jahre werden nicht nur Nationalisten, sondern auch Gefallene republikanischer Seite, meist ohne das Einverständnis der Angehörigen, in Massengräber umgebettet. Insgesamt sind im Valle de los Caídos etwa 33.000 Gefallene begraben.

In der Gedenkstätte wurde 1975 außerdem Franco selbst bestattet. Bis 2007 das Ley de la Memoria Histórica erlassen wurde, war die Gedenkstätte Francos daher ein Ziel zahlreicher Altfranquisten und Anhänger der Franco-Diktatur.

Im Oktober 2019 werden die sterblichen Überreste Francos umgebettet. Die Regierung unter Führung der sozialdemokratischen PSOE will damit die Gedenkstätte zu einem Ort der Versöhnung machen.

Außerdem wird die Identifizierung der Gefallenen in den Massengräbern angegangen. Etwa 20.000 Gefallene sind bereits identifiziert worden.


Wichtige Begriffe

  • Andenken - el recuerdo
  • ausgraben - desenterrar
  • Ausgrabung - la excavación
  • beerdigen - enterrar
  • Bestattung - la sepultura
  • Denkmal - el monumento
  • Erinnerung - la memoria
  • Exhumierung - la exhumación
  • Pakt des Schweigens - el pacto de silencio
  • schweigen - guardar silencio
  • Straffreiheit - la impunidad
  • Übergang - la transición
  • Verdrängung - la represión
  • Vergangenheitsbewältigung - el enfrentamiento crítico con el pasado
  • vergessen - olvidar
  • Verwandte - los allegados
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