Nutzungskonflikte

Unter Nutzungskonflikten des Wassers versteht man Schwierigkeiten zwischen z.B. Ländern, Regionen oder Personen. Dabei geht es meistens um die ungleiche Verteilung oder Verfügbarkeit von Wasser. Konflikte treten hierbei oft an Flüssen auf, die durch zwei Länder fließen, die unter Wasserknappheit leiden.

Erklärung

Nutzung von Wasser

• Tourismus: Für Wassersportmöglichkeiten wie Schwimmen, Segeln oder Wasserski
• Landwirtschaft: Zur Bewässerung von Anbauflächen
• Gewerbe: Nutzung von Brauch- und Trinkwasser für z.B. Industrie
• Siedlungen: Trinkwasser für die Bewohner

Bestehende Nutzungskonflikte

Wasserqualität

• Qualität durch Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft verschlechtert
• Abwasser aus Industrie führt ebenfalls zu verunreinigtem Wasser
• Konflikt entsteht mit der Trinkwasserversorgung und dem Gewässerschutz

Wasserentnahme

• Verschiedene Bereiche entnehmen Grund- und Oberflächenwasser → Konkurrenz um lokal knappe Wasserressourcen
• Wasserentnahme aus Flüssen kann zu Problemen bei der Schifffahrt führen, wenn Niedrigwasser herrscht

Flächennutzung

• Direkte Konkurrenz zwischen z.B. Landwirtschaft, Erholung, Freizeit, Industrie oder Hochwasserschutz

• Verschiedene Funktionen von Flächen können die Nutzung einschränken:

  • Hochwasserschutzflächen
  • Beschränkung landwirtschaftlicher Flächen durch Wasserschutzgebiete

• Zunehmend Flächennutzungskonflikte zwischen Ober- und Unterliegern, z.B. durch das Zurückhalten von Wasser

Lösungsansätze

• Öffentliche Wasserversorgung ist in Deutschland im Verfassungsrecht verankert
• Regeln der Flächennutzung für schützenswerte Gebiete
• Um gute ökologische Zustände von Flüssen zu bekommen, gibt es Mindestwasserabflüsse → Trägt auch zum ganzjährigen Befahren durch Schiffe bei
• Angaben zur Höchstentnahme von Wasser durch z.B. Oberlieger
• Entgelte auf die Entnahme von Wasser → Dadurch z.B. die Finanzierung von Verbesserungen der Gewässer
• Raumplanung: Vorranggebiete festlegen, die bestimmte Nutzung ausschließen
• Speicherbecken, um wasserarme Zeiten auszugleichen

Beispiel

Nutzungskonflikt am Jordan

• Israel bezieht viel Wasser aus Quellen außerhalb des Landes
• Syrien wollte an Quellflüssen des Jordans Staudämme errichten
• Dadurch würde ein Wasserverlust von 35 % für Israel entstehen
• 1967: Kriegerischer Konflikt zwischen beiden Ländern, bei dem Israel alle Zuflüsse bis auf den Yarmuk besetzte
• 1994: Friedensvertrag über die Nutzung des Wassers zwischen Israel und Jordanien
• Israel leitet 90 % des Wassers durch Kanäle in seine Kerngebiete → Fast kein Wasser kommt im Toten Meer an