Modell der zentralen Orte Teil 1

Modell der zentralen Orte nach Christaller

Das Modell der zentralen Orte nach Christaller beschreibt die Größe, Verteilung, Lage und Bedeutung von zentralen Orten anhand ihrer inneren und äußeren Reichweite, die in einer Wabenstruktur dargestellt wird.


Erklärung

Allgemeines

  • Von Walter Christaller, 1933
  • Konzept der Raumordnung
  • Untersuchung von Größe, Verteilung, Lage und Bedeutung von zentralen Orten

Grundprinzip

Christaller geht von einer…

  • immer gleichen Bevölkerungsdichte
  • mit gleichen Bedürfnissen
  • und gleicher Kaufkraft aus.

In dem Modell gibt es…

  • einen zentralen Ort, an dem eine bestimmte Ware verkauft wird,
  • ein begrenztes Gebiet um den zentralen Ort, aus dem die Leute zum Kauf der Ware kommen (äußere Reichweite) und
  • ein begrenztes Gebiet um den zentralen Ort, in dem es keine Konkurrenz gibt, da es in dem Bereich nicht genügend Kunden für zwei zentrale Orte gibt (innere Reichweite).

Aufbau

  • Anordnung in Wabenstruktur, weil sich die Kreisstrukturen…
  • überschneiden würden, wenn die komplette äußere Reichweite in Betracht gezogen werden würde,
  • oder Leerräumen lassen würden, wenn nur die innere Reichweite in Betracht gezogen werden würde.
Auf der linken Seite wird die innere Reichweite der zentralen Orte angezeigt. Das Problem, welches sich hier zeigt, ist, dass eine Fläche mit Kreisen nicht komplett abgedeckt werden kann. Dies kann man sich bildlich an runden Tellern vorstellen, die man so eng wie möglich aneinander stellt. Zwischen den runden Tellern bleiben immer Freistellen. 
Auf der rechten Seite wird die äußere Reichweite der zentralen Orte angezeigt. Hierbei sind die Kreise so groß, dass sie sich überlappen und somit keine Freistellen bleiben. Allerdings stellen die Gebiete, die sich überlappen somit Gebiete dar, aus denen die Leute theoretisch zu zwei verschiedenen zentralen Orten streben könnten. Um das Problem zu lösen, wird zur Darstellung der zentralen Orte ein Wabenmuster gewählt, durch welches sich die Reichweiten aneinander abschließend darstellen lassen.

Produktabhängigkeit

  • Größe der inneren und äußeren Reichweite variiert je nach Produkt
  • Waren, die viel gefragt sind, haben eine höhere Konkurrenzdichte und haben somit eine geringe innere und äußere Reichweite.
  • Waren, die wenig gefragt sind, haben eine geringe Konkurrenzdichte und haben somit eine hohe innere und äußere Reichweite.

Produkttyp

Beispiel

Reichweite

Vorkommen

Produkte des täglichen Bedarfs

Lebensmittel

Kleine innere und äußere Reichweite

Oberzentrum, Mittelzentrum, Unterzentrum

Produkte des periodischen Bedarfs

Kleidung

Mittelgroße innere und äußere Reichweite

Oberzentrum, Mittelzentrum

Produkte des episodischen Bedarfs

Möbel oder Autos

Große innere und äußere Reichweite

Oberzentrum


Beispiel

Wie groß sind die Zentren eigentlich?

  • Oberzentren bilden die größte Wabenstruktur
  • An jeder Ecke einer Wabe des Oberzentrums ist ein Mittelzentrum
  • An jeder Ecke einer Wabe des Mittelzentrums ist ein Unterzentrum
Die Grafik zeigt die zentralen Orte in der Wabenform. Die größten Wabenformen, die zu sehen sind, haben in der Mitte das Oberzentrum. Jede Ecke der sechseckigen Waben stellt ein Mittelzentrum dar. Um jedes Mittelzentrum erstreckt sich wiederum eine Wabenform. Somit entstehen sechs gleichgroße Waben an den Ecken der großen Wabe und eines ergibt sich in der Mitte dieser. In gleicher Weise lassen sich an den Ecken der Mittelzentren Unterzentren festlegen.
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