Zentrum-Peripherie-Modell von Vorlaufer

Zentrum-Peripherie-Modell von Vorlaufer

Das Zentrum-Peripherie-Modell von Vorlaufer ist ein theoretisches Modell, das den Ausgleich von Disparitäten durch Tourismus zwischen Zentren (meistens Städten) und Peripherien (eher ländlichen Räumen) darstellt.


Erklärung

Disparitäten zwischen Zentrum und Peripherie

Disparitäten (Unterschiede) zwischen Zentrum und Peripherie entstehen dadurch, dass das Zentrum im Gegensatz zur Peripherie...

  • eine gute Infrastruktur (z.B. Straßennetz, Kanalisation) hat,
  • Ankunftsort vieler Waren und Menschen durch das Vorhandensein von Häfen oder Flughäfen ist und
  • viele Arbeitsplätze bietet, die Menschen anziehen.

Drei Phasen des Ausgleichs von Disparitäten nach Vorlaufer

Um die Peripherie attraktiver zu machen, kann der Tourismus genutzt werden. Hierbei unterscheidet Vorlaufer drei Phasen, welche die Peripherie durchläuft:

1. Die INITIALPHASE

  • Waren und Touristenankunft zunächst nur in der Hauptstadt, weil in der Peripherie noch keine Infrastruktur vorhanden ist
  • Ausbau von Restaurants und Hotels in der Hauptstadt, um für Touristen attraktiver zu werden
  • Angebot von Touren aus der Hauptstadt in die Peripherie, in der sich dann nach und nach sogenannte Sekundärzentren bilden (Orte, zu denen die Touristen aus der Hauptstadt fahren z.B. Strände, Tempelanlagen…)
  • Noch keine Selbstversorgung der Sekundärzentren (Sind auf Lieferungen aus der Hauptstadt angewiesen)

2. Die EXPANSIONSPHASE / WACHSTUMSPHASE

  • Vom Zentrum bewirkter starker Ausbau der Sekundärzentren
  • Großer Anstieg von Kapital, Baumaterialien, Touristen, Konsumwaren, Dienstleistungen und Arbeitsplätzen in den Sekundärzentren
  • Ausbau der Infrastruktur, Hotellerie und Gastronomie in den Sekundärzentren
  • Von dem Zentrum ausgelöster Ausbau und Anlieferungen führt zur Abhängigkeit der Sekundärzentren von dem Zentrum

3. Die KONSOLIDIERUNGSPHASE

  • So guter Ausbau der Sekundärzentren, dass Touristen und Waren nicht mehr über das Zentrum, sondern direkt dorthin kommen können
  • In den Sekundärzentren: Ausbau der Zulieferungen regionaler Produkte
  • Dadurch geringerer Bedarf an Gütern aus dem Zentrum und Abnahme der Abhängigkeit vom Zentrum
  • Weitere Erschließung neuer Tourismusgebiete von dem Sekundärzentrum aus
  • Schließlich stark verminderte Disparitäten zwischen Zentrum und Peripherie

Beispiel

Beispiel Thailand

Ein Beispiel für das Zentrum-Peripherie-Modell ist der Abbau von Disparitäten zwischen dem Zentrum Bangkok und der Peripherie durch das Wachstum des Sekundärstandortes Phuket. Phuket hat die drei Phasen durchlaufen und ist nun ein eigenständiger Tourismusort mit profitierenden regionalen Händlern.

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