Das Westward Movement („Bewegung Richtung Westen“) ist ein Begriff für die Expansion der USA von der Ostküste bis zur Westküste. Meist wird damit der Zeitraum von 1803 bis 1890 beschrieben, es kann jedoch bereits die Gründung der Kolonien an der Ostküste als ein Teil des Westward Movements gesehen werden, da es die Expansion der USA in den Westen bezeichnet.
Begriffserklärung
Im Deutschen: „Bewegung westwärts“
Meist wird der Begriff allerdings mit „Frontierbewegung“ übersetzt
Ursprung: Begriff Frontier kommt von Front
Beschreibt das Grenzland zwischen amerikanischem Territorium und nicht amerikanischen Territorium
Überblick
Um dir ein besseres Bild der Expansion zu machen, findest du im folgenden einige Fakten zum Westward Movement:
Vertreibung der indigenen Bevölkerung durch die europäischen Einwanderer
Ziel: Land für Siedler und Siedlerinnen finden und die Ideale der jungen USA verbreiten
Ein Drittel des Landes gehörte vor der Expansion zu Mexiko (Westküste)
Eisenbahnen machten es möglich, die Expansion so schnell voranzutreiben
Gründe Westward Movement
Die Gründe für die Expansion in den Westen der heutigen USA waren vielfältig und änderten sich über die Jahre.
Eine besonders große Rolle spielte das Manifest Destiny, der Goldrausch, das Railroad System und Kriege sowie Kaufverträge, die die Regierung ausfocht.
Immigration wurde angetrieben durch die schlechte Lage in Europa
→ z.B. Kriege und Hungersnöte in Europa
Neue Siedler und Siedlerinnen erhofften sich jenseits des Atlantiks ein Leben ohne Diskriminierung und in Freiheit
→ z.B. Diskriminierung durch Religion
1776 Unabhängigkeit Amerikas: lockte Immigranten und Immigrantinnen damit an, dass sie Land zugesprochen bekamen
Manifest Destiny
Das Manifest Destiny („Manifest des Schicksals“) bezeichnet eine amerikanische Philosophie, die besagt, dass es der Wille Gottes ist, das Land westlich der ehemaligen Kolonien einzunehmen.
Drei Punkte sind leitend dafür:
Das Ideal der amerikanischen Bevölkerung war, dass ihre neu gegründete Demokratie als glänzendes Beispiel für alle Demokratien dienen solle. Die Expansion in den Westen sollte dafür sorgen, dass andere Länder befreit und ebenfalls demokratisiert werden würden.
Ursprung des Begriffs Manifest Destiny
Der Begriff Manifest Destiny wurde erstmals 1845 in einem Artikel von John L. O’Sullivan genutzt der für die Annexion von Texas plädierte.
Texas gehörte zu diesem Zeitpunkt zu Mexiko
Weshalb es auch unter den Anhängern und Anhängerinnen das Manifest zu Streitigkeiten kam
Viele der Anhänger und Anhängerinnen des Manifest glaubten, dass die USA nur Weißen vorbehalten war
Dabei waren Menschen aus Mexiko, sowie die indigene Bevölkerung ausgeschlossen
Annexion:
Annexion oder Annektierung bezeichnet das erzwungene (meist gewaltsame) Einverleiben oder Eingliedern eines Gebiets, das zuvor zu einer anderen Herrschereinheit gehörte.
Gemälde “Spirit of the Frontier”
"Spirit of the Frontier“ oder auch “American Progress” ist eines der berühmtesten Gemälde aus der Zeit der Bewegung westwärts und wurde 1872 gemalt. Es stellt die Erkundung des „Wilden Westens“ durch die Sieder und Siedlerinnen dar.
Das hier ist nicht das Original, sondern eine Darstellung von simpleclub!
Links: wilde Tiere und die Ureinwohner Amerikas
In der Mitte: Siedler und Siedlerinnen mit Wägen
In der Mitte: fliegende Columbia→ stellt die USA und das Manifest Destiny dar
Rechts: Eisenbahnschienen, bestellte Felder und Telefonmasten, die für die Zivilisation stehen
Von links nach rechts wird es immer heller→Das soll darstellen, dass die Siedler und Siedlerinnen Erkenntniss und Wissen mit sich bringen→ Sie bringen somit Licht ins Dunkle
Verlauf des Westward Movement
Der erste Schritt in der Expansion in den Westen war die Gründung der 13 britischen Kolonien an der Ostküste Amerikas.
1789: durch den Vertrag von Paris erlangte die USA ihre Selbstständigkeit und die Expansion wurde wieder in Gang gesetzt
Der Vertrag von Paris sprach den USA das Land bis zum Mississippi zu
Vertrag von Paris:
Der Vertrag von Paris entstand nach den Unabhängigkeitskriegen der USA und besagte, dass die USA nicht mehr Kolonien der britischen Krone waren, sondern ein eigener Staat.
1803: Start des Westward Movements
Unter Präsident Thomas Jefferson kaufte die amerikanische Regierung den Staat Louisiana im sogenannten Louisiana Purchase von Frankreich
Dabei wurde jedoch nicht nur der heutige Staat Louisiana gekauft, sondern eine Fläche von ca. zwei Millionen Quadratmetern
Kriege und Verträge der Regierung
In der folgenden Tabelle findest du die Kriege und Verträge während der Zeit der westlichen Expansion:
Wann | Ereigniss | Präsident |
---|---|---|
1812-1814 | Krieg gegen die Kolonien in Kanada | John Quincy Adams |
1818 | Anglo-American Treaty: legt die Grenzen zwischen Kanada und den USA fest | John Quincy Adams |
1821 | Florida Treaty: USA kauften Spanien Florida ab | John Quincy Adams |
1845 | Texas Annektierung | James Polk |
1846 | Oregan Treaty mit Großbritannine: Oregaon, Washington und Idaho wurden Teil der USA | James Polk |
1846 -1848 | Krieg gegen Mexiko | James Polk |
1848 | Mexiko tritt Gebiet von Texas bis zur Westküste ab | James Polk |
1853 | Gadsden Purchase: USA kauft Gebiet, welches später zu Arizona und New Mexiko wird | James Gadsden |
Goldrausch 1849 & 1874
Dauer: 1849 - 1874
Wo: besonders in Kalifornien und South Dakota
Folge: neue Welle an Einwanderern und Einwanderinnen aus europäischen Ländern
Aber auch viele Siedler und Siedlerinnen in den USA machten sich auf den Weg in die beiden Gebiete, um reich zu werden
Eisenbahnlinie
1869: Fertigstellung der erste transkontinentale Eisenbahnlinie in den USA
Sie ging von Iowa bis ins heutige Kalifornien
→legte die Strecke innerhalb einer Woche zurück
Bürgerkrieg und Homestead Act 1862
Die USA wurden zwischen 1861 und 1864 von einem Bürgerkrieg vor eine Zerreißprobe gestellt. Der Hauptkonflikt bestand in der Frage, ob die Sklaverei abgeschafft werden sollte oder nicht.
- 1862: Unterzeichnung des Homestead Acts durch die Regierung
Der Homestead Act sprach jedem 160 Hektar Land zu, der dieses auch bebauen konnte.
- So entstanden entlang der Eisenbahnschienen viele Familienfarmen, auf denen chinesische Immigranten und Immigrantinnen arbeiteten, die im 18. Jahrhundert einwanderten
Ureinwohner Amerikas und der Westward Movement
Während die weiße Bevölkerung unter der Expansion aufblühte, bedeutet das Westward Movement für die indigene Bevölkerung des Landes viele Verluste.
90% der Bevölkerung der indigenen Bevölkerung wurde durch eingeschleppte Krankheiten ausgerottet, als die ersten Siedler und Siedlerinnen in Amerika ankamen
Wer überlebte, wurde später vertrieben
Jagt auf Büffel in den Great Plains nahm den indigenen Völkern in den Louisiana-Gebiet die Lebensgrundlage
Viele der Stämme einigten sich friedlich mit der US-Regierung darauf, in Reservate zu ziehen
Andere leisteten erbitterten Widerstand in den sog. „Indianerkriegen“
1890: "Indianerkriege" nahmen ein blutiges Ende im Massaker am Wounded Knee
Besonders einschlagend war jedoch der Indian Removal Act 1830
**Hinweis**: Der Begriff „Indianer“ ist eine Fremdbezeichnung, welcher in der Kolonialzeit entstand. Die Verwendung des Begriffs kann für manche Menschen als diskriminierend wahrgenommen werden! Sei bitte vorsichtig, wenn du diesen Begriff verwendest.
Removal Acht von 1830:
Die überlebenden Natives wurden aus ihrem angestammten Gebieten vertrieben und in sogenanntes „Indian Territory“ (heutiges Oklahoma) umgesiedelt. Auf dem Weg dorthin starben Tausende. 1830 erreichte die indigene Bevölkerung auch seinen niedrigsten Stand: 300.000 Indigene von 10 Millionen Indigenen waren übrig geblieben.
Westward Movement – Bedeutung heute und für den American Dream
1890 erklärte sich die USA für settled. Das bedeutet, dass ihnen das ganze Festland-Territorium der heutigen USA gehörte.
Westward Movement brachte eine rapide Industrialisierung und Kapitalisierung des Landes mit sich
Sorgte für schnelle Reisen und Reichtum in dem Land, der bis heute anhält
Das Ideal der glänzenden Demokratie, die andere Länder auf Gottes Geheiß die Freiheit bringt, ist bis heute in den amerikanischen Köpfen präsent
Auf dem Manifest Destiny beruht auch der sogenannte American Dream
American Dream:
Der American Dream besagt, dass jeder der sich anstrengt, mit harter Arbeit ganz nach aben kommen kann, also reich werden und Erfolg haben kann.
Zur Zeit des Westward Movements bedeutete das vorne an der Front zu sein und als erstes Gold, Silber oder fruchtbares Land zu entdecken
Bis heute zieht der American Dream Menschen nach Amerika
Das Wichtigste - Westward Movement
Das Westward Movement bezeichnet die Expansion der USA von der Ostküste bis zur Westküste zwischen 1803 und 1890
Gründe: Immigration, Goldrausch, das Manifest Destiny, Freiheitswunsch und Versprechen auf Land
Bau der transkontinentalen Eisenbahnlinie und Landkäufe der Regierung trieben das Westward Movement schneller voran
Das Manifest Destiny bezeichnet die Philosophie Amerikaner und Amerikanerinnen rechtsschaffen sind und ihre Mission, die Welt neu zu gestalten, von Gott gegeben ist