Hast du dich schon mal in ein öffentliches WLAN eingeloggt und dabei ein mulmiges Gefühl gehabt?
Wenn ja, dann hattest du definitiv eine richtige Intuition, denn öffentliche WLAN-Netze bieten eine große Angriffsfläche für Cyber-Kriminelle, die z. B. deinen ganzen Datenverkehr mitlesen können. In diesem Fall hättest du ein VPN nutzen können, um deinen gesamten Datenverkehr zu verschlüsseln und deine Online-Identität zu schützen.
Aber was genau ist ein VPN? Welche Arten von VPN gibt es? Welche Vor- und Nachteile hat ein VPN? Ist die Nutzung von VPN in Deutschland legal?
simpleclub erklärt dir, wie du mithilfe von VPN sicher im Internet surfen kannst!
VPN einfach erklärt
Ein Virtual Private Network, kurz VPN, bedeutet übersetzt „virtuelles privates Netzwerk“ und bietet dir sehr viele Vorteile beim Surfen im Internet:
- Anonymität,
- Sicherheit und
- das Umgehen von Ländersperren (engl. Geoblocking).
Nehmen wir mal folgende Situation an: Du hast den Trailer einer neuen Serie gesehen und dich dazu entschieden, diese zu schauen. Leider findest du heraus, dass dein Streaming-Anbieter den Zugang zu der Serie in Deutschland aus lizenzrechtlichen Gründen gesperrt hat. Jedoch können Zuschauer aus den USA problemlos auf die gleichen Inhalte zugreifen. VPN-Dienste bieten dir die Möglichkeit, diese Ländersperre zu umgehen.
Auf diese Weise hast du die amerikanische IP-Adresse von dem VPN-Server bekommen und dieser hat „stellvertretend“ deine Anfrage für dich übernommen und dir die Daten über die verschlüsselte VPN-Verbindung zurückgeschickt.
Es ist an dieser Stelle wichtig anzumerken, dass die Nutzung von VPNs in Deutschland grundsätzlich legal ist. Beim Umgehen von Geoblocking-Systemen, um z.B. zu streamen, befindet man sich jedoch in einer rechtlichen Grauzone, da dies gegen die AGBs von den meisten Streaming-Anbietern verstößt.
VPN Definition
Ein VPN (Virtual Private Network) ist ein logisches, geschlossenes Netzwerk, um eine sichere und anonyme Datenübertragung über das Internet zu ermöglichen.
Hierbei wird ein sogenannter VPN-Tunnel aufgebaut, um eine gesicherte Verbindung zwischen zwei Endpunkten herzustellen.
VPN Erklärung
VPN-Arten
Auch für viele Unternehmen sind VPNs von großer Bedeutung, um den Schutz von unternehmensinternen Daten zu gewährleisten. Generell unterscheidet man zwischen drei Arten von VPNs:
- End-to-Site VPN
- Site-to-Site VPN
- End-to-End VPN
End-to-Site VPN
Um zu verhindern, dass sensible Unternehmensdaten (z. B. Bilanzen oder Auftragseingänge usw.) öffentlich zugänglich sind, können nur Mitarbeiter, die sich im unternehmensinternen Netzwerk befinden, auf diese Daten zugreifen.
Falls ein Mitarbeiter zum Beispiel im Homeoffice arbeitet oder sich gerade im Ausland befindet, kann er über ein End-to-Site VPN, auch Remote-Access-VPN genannt, sich Zugriff auf das unternehmensinterne Netzwerk verschaffen.
Hierfür bekommt er eine neue unternehmensinterne IP-Adresse und kann alle benötigten Daten anfordern, so wie wenn er sich im Netzwerk des Unternehmens befinden würde. Diese Daten werden dann über einen gesicherten VPN-Tunnel zurück an den Mitarbeiter geschickt. Aus Sicht des Netzwerks ist es, wie wenn ein Unternehmensrechner ausgelagert wurde.
Site-to-Site VPN
Site-to-Site-VPNs, auch Branch-Office-VPNs genannt, sind vor allem für Großunternehmen relevant, da diese meistens verschiedene Zweigstellen auf der ganzen Welt haben. Mit diesen VPNs kann man verschiedene lokale Netzwerke von Niederlassungen über ein öffentliches Netz zu einem virtuellen Netzwerk zusammenschalten.
End-to-End VPN
Werden nur zwei Rechner direkt miteinander verbunden, dann spricht man von einem End-to-End VPN oder auch Remote-Desktop-VPN. Hierfür muss eine geeignete VPN-Software auf beiden Rechnern installiert sein. Somit kann man sich z. B. aus der Ferne kompletten Zugriff auf einen anderen Rechner verschaffen.
Vor- und Nachteile VPN
Bis jetzt können wir die Vorteile von VPNs wie folgt zusammenfassen:
- Sicherheit beim Surfen im Internet
- Anonymität
- Das Umgehen von Ländersperren
Leider haben VPNs auch einige Nachteile:
- Geschwindigkeitseinbußen: Da alle Anfragen über den VPN-Server laufen, kann sich die Internetgeschwindigkeit deutlich verlangsamen.
- Blockaden von Webseiten: Bei schlechten VPN-Anbietern kann es z. B. passieren, dass ein Streaming-Dienst merkt, dass die Anfragen über einen VPN-Server kommen und somit all diese Anfragen blockieren.
- Unglaubwürdige VPN-Anbieter: Man sollte sich gründlich mit dem Thema beschäftigen, bevor man sich für einen bestimmten Anbieter entscheidet. Leider sind viele Anbieter unseriös, was fatale Folgen haben könnte.
VPN-Protokolle Beispiele
Es gibt verschiedene Verschlüsselungsprotokolle, um die Sicherheit von VPNs zu gewährleisten.
OpenVPN
OpenVPN ist das sicherste Protokoll, das von den meisten VPN-Anbietern genutzt wird. Hierzu werden verschlüsselte TLS/SSL-Verbindungen verwendet.
Zudem zeichnet sich OpenVPN durch eine hohe Konfigurierbarkeit aus und ist das Protokoll der Wahl, wenn es um ein ausgewogenes Verhältnis von Sicherheit und Geschwindigkeit geht.
IPSec mit ESP
Mit dem ESP-Tunnelmodus wird das ursprüngliche IP-Paket und der ESP-Trailer verschlüsselt und in ein neues IP-Paket gepackt. Man bekommt also eine neue IP-Adresse und kann mit dieser anonym im Internet surfen.
VPN Zusammenfassung
Fassen wir nochmal das Wichtigste zusammen:
- Ein VPN (Virtual Private Network) ist ein logisches, geschlossenes Netzwerk, um eine sichere Datenübertragung über das Internet zu ermöglichen.
- Es gibt 3 Arten von VPNs: End-to-Site, Site-to-Site und End-to-End.
- VPNs bieten folgende Vorteile: Sicherheit, Anonymität und das Umgehen von Ländersperren.
- Leider haben VPNs auch folgende Nachteile: Geschwindigkeitseinbußen, Blockaden von Webseiten und manchmal unglaubwürdige VPN-Anbieter.
- Es gibt verschiedene VPN-Protokolle wie zum Beispiel OpenVPN oder IPSec mit ESP.