Strom und Spannung kennst du sicherlich schon aus dem Alltag und kannst dir was darunter vorstellen. In deiner Ausbildung ist dir jetzt jedoch der Begriff Spannungsquellen begegnet. Doch was ist das überhaupt?
Was sind Spannungsquellen? Wie reagieren sie auf Belastung? Welche Anpassungen gibt es und wie können sie geschaltet werden?
simpleclub hilft dir, bei den Spannungsquellen den Durchblick zu behalten ohne selber unter Strom zu stehen!
Verhalten von Spannungsquellen einfach erklärt
Spannungsquellen haben zwei Anschlüsse: Einen Plus- und einen Minuspol.
Je nachdem wie stark die Spannungsquelle belastet wird, kann es zu einem Leerlauf oder Kurzschluss kommen. Es fließt entweder kein Strom oder der maximal mögliche Strom.
Unterteilt man Spannungsquellen weiter gibt es noch elektrochemische Spannungsquellen. Dazu gehört zum Beispiel eine Autobatterie.
Möchte man das Optimum erreichen, so kann man in die drei Arten Stromanpassung, Spannungsanpassung und Leistungsanpassung unterscheiden. Dabei wird das Verhältnis vom Lastwiderstand zum Innenwiderstand geändert.
Außerdem können Spannungsquellen in Reihe und Parallel geschaltet werden. Also entweder nebeneinander oder nacheinander, wodurch sich dann die Spannung oder die Stromstärke verändert.
Verhalten von Spannungsquellen Definition
Spannungsquellen sind elektrische Elemente mit zwei Anschlüssen. Je nachdem wie sie belastet werden, verhalten sie sich unterschiedlich.
Verhalten von Spannungsquellen Überblick
Belastungsfälle
Leerlauf | Liegt ein Leerlauf vor, so wird die Spannungsquelle nicht durch den Verbraucher belastet. Die größtmögliche Spannung kann an der Spannungsquelle gemessen werden. Es fließt insgesamt kein Strom. |
---|---|
Kurzschluss | Liegt ein Kurzschluss vor, kommt es zu einem maximalen Stromfluss. Im Gegensatz zum Leerlauf ist die Spannung an der Spannungsquelle null. |
Belastung | Liegt eine Belastung vor, entsteht die Kennlinie des Lastwiderstands |
Die
Elektrochemische Spannungsquellen
Bei den elektrochemischen Spannungsquellen wird in Primär- und Sekundärelemente unterschieden.
Primärelemente geben direkt Strom ab, sobald der Kreislauf geschlossen ist und können nicht aufgeladen werden.
Sekundärelementen muss zusätzlich elektrische Energie z. B. durch Laden hinzugefügt werden.
Zusätzlich dazu unterscheidet man noch in die drei Kenngrößen Entladespannung, Kapazität und Energiedichte.
Entladespannung | Je nach Zelle und deren Zusammensetzung unterscheidet sich auch die Belastungszeit. Unter der Entladespannung versteht man die Klemmspannung die besteht, während sich eine Zelle entlädt. |
---|---|
Kapazität | Batterien/ Zellen können Energie speichern. Diese Fähigkeit wird Kapazität genannt und in Amperestunden (Ah) angegeben. Anhand der Amperestunde kann ermittelt werden, welche Stromstärke wie lange geliefert werden kann, bis die Batterie entladen ist. |
Energiedichte | Die Kapazität von Batterien ändert sich je nach Größe der Batterie. Wie viel Kapazität sich auf ein bestimmtes Volumen verteilt wird mit der Energiedichte angegeben. |
Anpassung von Spannungsquellen
Bei der Anpassung geht es darum, für den Lastwiderstand (auch: Verbraucher) die optimalen Bedingungen herauszuholen. Diese unterscheiden sich bei Strom, Spannung und Leistung.
Stromanpassung
Bei der Stromanpassung wird sich die Frage gestellt, wie der maximale Strom am Lastwiderstand hergestellt werden kann.
Je kleiner der Lastwiderstand ist, desto größer ist der Strom
Bei der Stromanpassung muss der Lastwiderstand demnach kleiner sein, als der Innenwiderstand der Spannungsquellen. Es gilt:
Spannungsanpassung
Bei der Spannungsanpassung soll eine maximale Spannung
Daraus ergibt sich, dass der Lastwiderstand bei der Spannungsanpassung viel größer sein muss, als der Innenwiderstand um sein Maximum zu erreichen. Es gilt:
Leistungsanpassung
Die Leistungsanpassung hat das Ziel, die maximale Leistung am Lastwiderstand zu erreichen.
Als Grundlage dient die Berechnung der Leistung durch die Formel
Um die maximale Leistung zu erhalten, muss auch der Strom und die Spannung am Lastwiderstand beim Maximum liegen. Das Problem hierbei ist, dass der Strom bei steigendem Lastwiderstand kleiner und die Spannung größer wird.
Die Leistung ist also das Produkt der zwei Kennlinien von Strom und Spannung. Es gilt:
Schaltung von Spannungsquellen
Reihenschaltung
Zellen können wegen chemischer und physikalischer Prozesse nur eine begrenzte Spannung abgeben. Um größere Spannungen zu erreichen, können Spannungsquellen in Reihe geschaltet werden.
Kommt es zu einer Reihenschaltung so addieren sich die Innenwiderstände und Quellspannungen.
Bei der Reihenschaltung werden alle Spannungsquellen vom selben Strom durchflossen.
Parallelschaltung
Eine Methode, um die Stromstärke zu erhöhen, ist eine Parallelschaltung. Dadurch addieren sich die einzelnen Ströme.
Wichtig ist jedoch, dass die Leerlaufspannung und der Innenwiderstand der einzelnen Spannungsquellen immer gleich ist. Kommt es zu Unterschieden, so fließt ein Ausgleichsstrom zwischen den Spannungsquellen, der die Zellen entlädt.
Belastete Spannungsquellen Beispiel
Strom-, Spannungs- und Leistungsanpassung Beispiel
Die Strom-, Spannungs- und Leistungsanpassungen können auch berechnet werden:
Stromanpassung:
Der Innenwiderstand\text{R}_\text{i} beträgt in diesem Beispiel 1\Omega . Wenn der Lastwiderstand\text{R}_\text{L} 1\Omega beträgt, ergibt sich dadurch ein Gesamtwiderstand von 2\Omega der durch die 10 Volt Quellspannung geteilt wird. Daraus ergibt sich ein Strom von 5 Ampere am Lastwiderstand. Angenommen der Lastwiderstand beträgt 0,1\Omega dann ergibt sich ein Strom am Lastwiderstand von 9,09 Ampere.
Daher gilt bei der Stromanpassung:\text{R}_{\text{L}} << \text{R}_{\text{i}} Spannungsanpassung:
Hier beträgt der Innenwiderstand ebenfalls 1\Omega und die Quellspannung 10 Volt. Bei der Spannungsanpassung teilen sich die Spannung gleichmäßig entsprechend der Widerstände auf. Beträgt der Lastwiderstand\text{R}_\text{L} jetzt also 9\Omega , so ist in diesem Beispiel auch die Spannung bei 9 Volt.
Daher gilt bei Spannungsanpassung:\text{R}_{\text{L}} >> \text{R}_{\text{i}} Leistungsanpassung:
Die Leistung berechnet sich aus\text{P} = \text{U} \cdot \text{I} . In diesem Beispiel ist es der Schnittpunkt der zwei Kennlinien Strom und Spannung. Das Maximum liegt also am Punkt, an dem der Lastwiderstand\text{R}_\text{L} 1\Omega beträgt.
Daher gilt bei der Leistungsanpassung:\text{R}_{\text{L}} = \text{R}_{\text{i}}
Belastung einer Autobatterie
Das Ganze kann man sich am Beispiel eines Autos vorstellen:
Um ein Auto zu starten, muss sich der Anlasser schnell drehen, da ein großer Stromfluss vorhanden sein muss. Dafür ist eine Batterie mit einer hohen Spannung notwendig. Normale Autobatterien haben circa 12 V.
Während des Startvorgangs sinkt die Spannung ein wenig ab und lädt sich während der Fahrt wieder auf.
Ist eine Batterie nun aber nicht komplett geladen, kaputt oder schon sehr alt kann es passieren, dass das Auto nicht mehr gestartet werden kann.
Belastete Spannungsquellen Zusammenfassung
Eine Spannungsquelle ist ein elektrisches Element, das zwei Anschlüsse besitzt.
Je nachdem ob es zu einer hohen Spannung oder hohen Stromstärke kommt, kann die Zelle belastet werden und es kommt zu einem Leerlauf oder Kurzschluss. Mithilfe der
Bei den elektrochemischen Spannungsquellen kann man in die Kenngrößen Entladungsspannung, Kapazität und Energiedichte unterscheiden. Die Entladungsspannung gibt an, wie hoch die Klemmspannung bei einer Entladung der Zelle ist. Die Kapazität sagt aus, wie lange welche Stromstärke abgerufen werden kann und die Energiedichte gibt die Kapazität pro Volumen an.
Um das Optimum herauszuholen, gibt es die Stromanpassung, Spannungsanpassung und Leistungsanpassung. Die Leistungsanpassung ist vom Strom und der Spannung abhängig.
Außerdem können Spannungsquellen auch in Reihe und Parallel geschaltet werden. Bei der Reihenschaltung kommt es zu einer Addition der einzelnen Innenwiderstände sowie der Quellspannung. Bei der Parallelschaltung hingegen addieren sich schlussendlich die Stromstärken.