Du bist im Elektromarkt und vergleichst verschiedene Handys, Drucker, Laptops oder Konsolen. Dabei findest du immer wieder Wörter wie Gleichstrom, Wechselstrom oder Spannung.
Das Ladekabel für deinen Laptop ist kaputt. Dir wird gesagt, dass die Spannung vom neuen Kabel unbedingt zu dem Laptop passen muss, damit nichts kaputt geht. Und auch die Stromstärke muss hoch genug sein.
Dein Kumpel erzählt, dass er neulich versehentlich an einen Elektrozaun gefasst und einen Stromschlag bekommen hat.
Aber was sind Strom, Stromstärke und Spannung überhaupt? simpleclub erklärt es dir!
Spannung und Strom einfach erkärt
Strom, Stromstärke und Spannung, sind die Grundbegriffte der Elektrizitätslehre.
Strom meint dabei die Bewegung von Ladungsträgern wie Elektronen oder Protonen. Strom ist also nichts anderes als bewegte Ladung. Das Material, durch das die Ladungsträger fließen, heißt Leiter.
Die Stromstärke
Die Spannung
Definitionen
Der elektrische Strom beschreibt die Bewegung der Ladungsträger.
Die Stromstärke gibt die Menge an Ladungsträgern an, die in einer bestimmten Zeit durch eine bestimmte Fläche fließen. Sie wird in Ampere [A] angegeben.
Spannung ist die Ursache für die Bewegung der Ladungsträger und entsteht durch einen Unterschied im elektrischen Feld.
Grundbegriffe
Elektrischer Strom
Elektrischer Strom meint die Bewegung von Ladungsträgern. In der Elektrizitätslehre wird dabei meist die Bewegung von Elektronen durch einen Leiter, zum Beispiel ein Stromkabel, betrachtet.
Da Strom eine Bewegung meint, handelt es sich nicht um einen Gegenstand oder etwas, das man anfassen, sparen oder verbrauchen könnte. Du würdest ja auch nicht vom "Rennenverbrauch" oder "Joggensparen" reden.
Sobald ein elektrischer Strom in einem Stromkreis fließt, fließt er überall gleichzeitig. Das kannst du dir wie bei einer Fahrradkette vorstellen: Bewegst du ein Glied, bewegen sich alle anderen automatisch gleichzeitig mit.
Die Idee, dass einzelne Elektronen von einer Quelle aus durch einen Stromkreis fließen, ist also falsch. Leiter sind auch nicht "leer", wenn kein Strom fließt, sondern beinhalten bereits Elektronen. Diese sind aber relativ starr und müssen für einen elektrischen Strom erst einmal in eine gerichtete Bewegung zu einer bestimmten Seite versetzt werden.
Stromstärke \Large I
Misst du, wie viele Ladungsträger in einer bestimmten Zeit durch deinen Leiter fließen, erhältst du die Stromstärke. Sie wird also in Ladung
Spannung \Large U
Die Spannung ist der Antrieb für den Strom. Es gibt also keinen Strom ohne Spannung. Stellst du dir den Strom als bewegte Fahrradkette vor, wäre die Spannung mit den Fahrradpedalen vergleichbar. Je fester du in die Pedale trittst, desto schneller bewegen sich die Kettenglieder.
In der Elektrizität ist es genauso: Je höher die Spannung, desto schneller bewegen sich die Elektronen und desto höher der Strom. Strom und Spannung sind also proportional zueinander. Mathematisch kannst du das so ausdrücken:
Spannung = Potentialdifferenz
Um das Wesen der Spannung zu verstehen, musst du erst wissen, was ein Potential
Alle Teilchen besitzen eine bestimmte Energie. Die Batterie kann einen Teil ihrer chemischen Energie in sogenannte potentielle Energie umwandeln und auf die Elektronen übertragen. Soll über den Stromkreis nun ein Gerät angetrieben werden, übertragen die Elektronen einen Teil dieser Energie wiederum auf das Gerät.
Die potentielle Energie der Elektronen entspricht dem elektrischen Potential
Die Spannung wird aufgrund ihrer Berechnung manchmal auch Potentialdifferenz genannt.
Die Einheit der Spannung
Im Bild liegen beispielsweise Potentiale von
ACHTUNG! Du weißt durch eine solche Messung in Realität nicht, welche Potentiale tatsächlich anliegen, sondern kennst immer nur die Differenz zwischen deinen beiden Messpunkten. Bei einer Spannung von
In der Elektrizitätslehre kannst du also meistens einfach einen Wert 0 setzen und den anderen gleich der gemessenen Spannung. So lassen sich viele Aufgaben leichter lösen.
Strom- & Spannungsrichtung
Technische vs physikalische Stromrichtung
Es wird in der Elektrizität zwischen physikalischer und technischer Stromrichtung unterschieden:
- Die technische Stromrichtung ist eine historische Festlegung. Damals beschloss man, dass Elektronen von Plus nach Minus fließen würden. Diese Richtung wird aus traditionellen Gründen heute noch in technischen Bereichen und Schaltplänen verwendet.
- Die physikalische Stromrichtung entspricht der echten Bewegung der Elektronen. Inzwischen weiß man, dass freie Elektronen sich vom negativen Pol zum positiven Pol bewegen.
Beispiele
Bewegung von Protonen
Felix schaut sich die Bewegung von Protonen, also positiv geladenen Teilchen im Stromkreis an.
Fließen Protonen in die technische oder die physikalische Stromrichtung?
Lösung
Da Protonen positiv geladen sind, werden sie weg vom Pluspol und hin zum Minuspol wandern. Das liegt daran, dass ungleiche Ladungen sich anziehen. Sie folgen also der technischen Stromrichtung.
Beispiel 1: Spannung berechnen
Lea hat an einem Leiter in einer Minute eine Gesamtladung von
Wie groß war die elektrische Stromstärke?
Lösung
Hier kannst du direkt in die Formel einsetzen. Achte aber darauf, dass die Zeit in der Physik immer in Sekunden angegeben wird!
Die Stromstärke beträgt
Zusammenfassung
- Elektrischer Strom = bewegte Ladung
- Elektrische Stromstärke
I = Ladungsmenge pro ZeitI=Q/t - Einheit Ampere [
\text{A} ]
- Spannung
U = Potentialdifferenz- Antrieb für den Strom
- Einheit Volt [
\text{V} ]
- Technische Stromrichtung = von Plus nach Minus
- Physikalische Stromrichtung = von Minus nach Plus
- Gleichspannung = Spannung bleibt immer gleich
- Gleichstrom = Strom fließt immer in gleiche Richtung
- Wechselspannung = Spannung wird regelmäßig umgekehrt
- Wechselstrom = bewegte Ladungsträger wechseln regelmäßig die Richtung