Telefongespräche mit Arztpraxen gehören zum Alltag der meisten Menschen. Doch was passiert eigentlich, wenn man bei der Arztpraxis anruft? Wer nimmt den Anruf entgegen und welche Informationen werden erfasst? Wie wird sichergestellt, dass wichtige Informationen nicht verloren gehen und Missverständnisse vermieden werden?
In diesem Zusammenhang tauchen für medizinische Fachangestellte also interessante Fragen auf!
In dieser Erklärung beantwortet dir simpleclub genau diese und weitere Fragen rund um das Thema „Telefongespräche in der Arztpraxis“ und gibt dir einen Einblick in die Organisation und Bedeutung dieser Kommunikationsform.
Telefongespräche in der Arztpraxis einfach erklärt
Telefongespräche in der Arztpraxis sind Gespräche, die zwischen dem medizinischen Fachpersonal und Patientinnen und Patienten oder anderen medizinischen Einrichtungen am Telefon geführt werden.
Dabei geht es zum Beispiel um Terminvereinbarungen, Befundabfragen oder allgemeine Informationen.
Es ist wichtig, bei Telefongesprächen freundlich, verständlich und genau zu sein, um Missverständnisse zu vermeiden und den Patientinnen und Patienten oder Kolleginnen und Kollegen bestmöglich zu helfen.
Telefongespräche in der Arztpraxis Definition
Telefongespräche in der Arztpraxis sind mündliche Kommunikationen, die über das Telefon geführt werden und Teil der täglichen Arbeit von medizinischen Fachangestelltinnen und -angestellten sind.
Diese Gespräche können unterschiedliche Ziele verfolgen, wie z.B.
- die Vereinbarung von Terminen,
- die Abfrage von Befunden oder
- die Klärung von Fragen zu Behandlungen und Untersuchungen.
Dabei sind die Gespräche oft von einer hohen Vertraulichkeit geprägt, da sie persönliche und medizinische Daten der Patientinnen und Patienten betreffen.
Telefongespräche in der Arztpraxis Erklärung
Bedeutung von Telefongesprächen
Telefongespräche in der Arztpraxis ermöglichen einen schnellen und direkten Kontakt zwischen Patientinnen und Patienten und Mitarbeitenden der Praxis, was bei der Klärung von Anliegen wie Terminvereinbarungen oder Rezeptbestellungen hilfreich sein kann.
Allerdings haben sie auch Nachteile, da sie nicht so persönlich wie direkte Gespräche sind. Das liegt am fehlenden visuelle Anteil nonverbale Kommunikation, also so etwas wie Mimik und Gestik.
Dokumentation von Telefongesprächen: Telefonnotiz
Telefonate sollten nach dem Gespräch schriftlich bestätigt werden, da es kein Schriftstück über das Telefongespräch gibt und nur das Gesprochene zählt. Dafür machst du dann eine sogenannte Telefonnotiz.
Für die Telefonnotiz gibt es aber oft Vorlagen in Papierform oder auch digital, die dir dabei helfen, dass du keine wichtigen Informationen vergisst:
Vorbereitung & Durchführung von Telefongesprächen
Telefongespräche, die du selbst beginnst, kannst und solltest du optimal vorbereiten, bevor du sie führst.
Vorbereitung
Zur Vorbereitung von Telefongesprächen kannst du dir folgende vier Schritte merken:
Notiere dir die Rufnummer, die du planst anzurufen, und auch den Namen der Person oder des Unternehmens, mit der/dem du sprichst.
Lege alle Unterlagen, die du für das Gesprächs benötigst, griffbereit vor dich.
Bevor du das Telefongespräch führst, solltest du dir überlegen, welches Ziel du mit dem Gespräch erreichen möchten.
Es ist wichtig, eine ruhige Umgebung zu schaffen, um das Telefongespräch ungestört und ohne Ablenkungen zu führen. Stelle sicher, dass du an einem Ort bis, an dem du konzentriert sprechen kannst und nicht gestört wirst.
Durchführung
Bist du mit den Vorbereitungen fertig, kann das Telefongespräch durchgeführt werden. Achte hier auf folgende fünf Dinge:
Mach dich mit dem Telefonsystem und der Bedienung des Telefons vertraut, um sicherzustellen, dass du keine technischen Probleme während des Gesprächs hast.
Lege einen Vordruck oder ein Notizblatt bereit, um wichtige Informationen während des Gesprächs festhalten zu können.
Setze dich gerade hin, um eine aufrechte und selbstbewusste Haltung einzunehmen, damit du professionell und sicher wirkst und klar und deutlich sprechen kannst.
Wähle die entsprechende Telefonnummer, wenn du bereit bist, das Gespräch zu führen. Warte geduldig, bis die andere Person den Anruf annimmt.
Sage, sobald das Gespräch angenommen wurde, deinen Namen und stelle die Arztpraxis vor. Spreche hierbei langsam und deutlich.
Verhaltensregeln bei telefonischer Gesprächsführung
Verhaltensregel | Negativ-Beispiel |
---|---|
Beantworte das Telefon innerhalb von drei Klingeltönen. | Das Telefon klingelt in der Praxis und der MFA lässt es mehr als drei Klingeltöne läuten. Negative Wirkung: Dies kann den Anrufer frustrieren und den Eindruck vermitteln, dass die Praxis unorganisiert oder unprofessionell ist. |
Bleibe freundlich, geduldig und stets um einer klaren Verständigung bemüht. | Die MFA wird ungeduldig oder unfreundlich, wenn der Anrufer nicht alles sofort versteht oder länger braucht, um seine Fragen zu formulieren. Negative Wirkung: Dies kann den Anrufer abschrecken und den Eindruck vermitteln, dass die Praxis unhöflich oder ungeduldig ist. |
Nimm dir Zeit und schenke dem Anrufer deine volle Aufmerksamkeit. | Der MFA redet unverständlich oder abgehackt und lässt den Anrufer nicht ausreden. Negative Wirkung: Dadurch kann es zu Missverständnissen oder Fehlinformationen kommen, da der Anrufer nicht alle notwendigen Informationen mitteilen oder Fragen stellen kann. |
Stelle keine medizinischen Diagnosen oder Empfehlungen. | Der Auszubildende gibt einem Anrufer, der Schmerzen im Bauchbereich hat, eine medizinische Diagnose, obwohl er/sie dazu nicht befugt ist. Negative Wirkung: Durch falsche Diagnosen oder Empfehlungen können unangemessene Behandlungen oder Folgeschäden entstehen. Zudem können sich Patienten oder Angehörige durch falsche Diagnosen verunsichert oder in Gefahr gebracht fühlen. |
Notiere alle relevanten Informationen in einer Telefonnotiz. | Der Auszubildende notiert nicht alle relevanten Informationen oder macht Fehler dabei. Negative Wirkung: Dadurch kann es zu Terminverwechslungen oder anderen Fehlern kommen, die später zu Unzufriedenheit oder Beschwerden führen können. |
Drücke dich verständlich und deutlich aus, ohne Fachbegriffe zu verwenden. | Die Auszubildende verwendet Fachbegriffe oder medizinische Terminologie, die der Anrufer nicht versteht. Negative Wirkung: Dadurch kann der Anrufer verwirrt oder verunsichert werden und den Eindruck bekommen, dass die Praxis unzugänglich oder überheblich ist. |
Beachte die Schweigepflicht. | Die MFA gibt Informationen zu einem Patienten an eine Person weiter, die nicht befugt ist, diese Informationen zu erhalten. Negative Wirkung: Durch einen Verstoß gegen die Schweigepflicht kann das Vertrauen der Patienten in die Praxis und das Praxispersonal beschädigt werden. Auch kann es zu rechtlichen Konsequenzen für den Auszubildenden und die Praxis kommen. |
Finde einen freundlichen Gesprächsabschluss. | Der MFA beendet das Gespräch abrupt oder unhöflich, ohne sich für den Anruf zu bedanken oder einen angenehmen Tag zu wünschen. Negative Wirkung: Ein unhöflicher oder abrupter Gesprächsabschluss kann den Eindruck vermitteln, dass die Praxis nicht kundenfreundlich oder unprofessionell ist. |
Anwendung & Beispiele von Telefongesprächen in der Arztpraxis
Die telefonische Terminvereinbarung
Patientinnen und Patienten können Termine für Untersuchungen oder Behandlungen telefonisch vereinbaren. Wichtig zu beachten ist hierbei:
- Melde dich korrekt am Telefon.
\rarr Begrüßung, Praxis, dein Name - Finde den Grund heraus, warum der Patient anruft.
- Kläre ab, wie dringlich der Termin ist und vereinbare dementsprechend einen Termin.
- Erinnere den Patienten daran, welche Unterlagen evtl. mitzubringen sind.
\rarr z.B. Versichertenkarte, Impfpass, Mutterpass, ...
Die telefonische Befundabfrage durch Patienten
Patientinnen und Patienten können telefonisch Befunde abfragen, wenn sie keine Möglichkeit haben, persönlich in die Praxis zu kommen.
- Melde dich korrekt am Telefon.
\rarr Begrüßung, Name der Praxis, dein Name - Finde den Grund heraus, warum der Patient anruft.
- Erteile, falls möglich eine Auskunft oder verbinde den Patienten mit dem Arzt. Ist der Arzt gerade nicht zu sprechen, kannst du den Patienten auf die Recall-Liste setzen.
Den Anrufbeantworter besprechen
Eine Ansage auf dem Anrufbeantworter kann den Anrufern mitteilen, dass die Praxis gerade geschlossen ist oder welche Öffnungszeiten gelten.
Gehe hier wie folgt vor:
- Notiere dir zunächst den Text inkl. Grund für die Ansage schriftlich.
- Spreche dann die Ansage in angemessener Sprache und Tempo auf das Band.
Telefonische Bestellung eines Krankenwagen, RTW oder NAW
- Melde dich korrekt am Telefon.
\rarr Begrüßung, Name der Praxis, dein Name - Nenne die Adresse der Praxis.
- Nenne den Grund des Anrufs sowie die Verdachtsdiagnose des Patienten und auch die Dringlichkeit.
- Beschreibe, ob der Patient liegend oder sitzend abzuholen ist.
- Erläutere ggf. Besonderheiten, wie Treppen oder den Seiteneingang.
Zusammenfassung Telefongespräche in der Arztpraxis
Telefongespräche in der Arztpraxis sind ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit von medizinischen Fachangestellten. Dabei geht es oft um Terminvereinbarungen, Befundabfragen oder allgemeine Informationen.
Um ein Telefongespräch erfolgreich durchzuführen, sollten sich MFA gut vorbereiten und klare und präzise Fragen stellen. Zudem sollten sie freundlich und verständlich sprechen und die Vertraulichkeit der Informationen der Patienten wahren.
Beispiele für Anwendungen von Telefongesprächen in der Arztpraxis sind
- die Telefonnotiz,
- die telefonische Terminvereinbarung,
- die telefonische Befundabfrage und
- die Ansage auf dem Anrufbeantworter.
Es ist wichtig, dass die Auszubildenden sich an Verhaltensregeln wie schnelles Abnehmen des Telefons, höfliches Auftreten und Notieren relevanter Informationen halten. Durch eine professionelle Durchführung von Telefongesprächen können die Auszubildenden dazu beitragen, einen reibungslosen Ablauf in der Praxis sicherzustellen und die Zufriedenheit der Patienten und Kollegen zu erhöhen.