Mit Sicherheit weißt du wie ein Mikroskop aussieht. Mikroskope spielen eine große Rolle in der Biologie, Medizin und Forschung.
Aber was machen Naturwissenschaftler und Naturwissenschaftlerinnen eigentlich alles mit dem Mikroskop?
Welche Möglichkeiten, Verfahren und Anwendungen es dabei gibt, erklärt dir simpleclub!
Verfahren beim Mikroskopieren einfach erklärt
Unter dem Lichtmikroskop können verschiedene Objekte untersucht werden. Damit man immer eine möglichst gute Aufnahme hat, gibt es verschiedene Mikroskopieverfahren. Mithilfe dieser Verfahren können unterschiedliche Präparate angefertigt werden. Man unterscheidet vor allem zwischen den Frisch- und Dauerpräparaten. Frischpräparate fertigst du selbst an und Dauerpräparate werden so konserviert, dass sie besonders lange haltbar sind.
Die Gram-Färbung ist eine Methode, um Bakterien anhand ihrer Zellwand in zwei Gruppen einzuordnen. Dazu werden die Proben immer wieder gefärbt und ausgewaschen, bis man anhand der Pigmentierung der Zellen ein Ergebnis festhalten kann.
Verfahren beim Mikroskopieren Definition
Unter Verfahren beim Mikroskopieren verstehst du verschiedene Methoden, um ein Präparat anzufertigen.
Die Gram-Färbung ist eine analytische Methode, um Bakterien anhand ihrer Zellwand zu klassifizieren.
Präparate zum Mikroskopieren
Je nachdem, was du untersuchen willst, bieten sich verschiedene Arten von Präparaten besonders an. Unter dem Begriff Präparat verstehst du ein Objekt, welches durch bestimmte Verfahren untersucht werden kann:
Frischpräparat
Frischpräparate stellst du eigenhändig her. Dementsprechend sind die Präparate neu, bzw. frisch. Meistens verwendest du dazu Tier- oder Pflanzenzellen. In der Schule wird zur Erstellung eines Frischpräparats oftmals die rote Zwiebel verwendet.
Die Herstellung läuft nach folgenden Schritten ab:
- Du entfernst eine Zellschicht des Objekts
- z.B. durch Abziehen mit einer Pinzette oder Ausschneiden mit einer Rasierklinge oder einem kleinen Messer
- Die Zellschicht legst du in einen Wassertropfen
- Wasser verhindert eine Lichtbrechung, wodurch das Bild noch schärfer wird
- Das Objekt im Wasser deckst du mit einem Deckgläschen ab
- Dadurch hat das Wasser eine gerade Oberfläche und kann besser beleuchtet werden
Dauerpräparat
Das Dauerpräparat kannst du dir vorstellen wie ein konserviertes Frischpräparat. Das Objekt ist dabei sehr dünn und wird so behandelt, dass es für längere Zeit haltbar ist. Dazu sind zwei Schritte besonders wichtig:
- Das erstellte Präparat wird in Alkohol getränkt, um Flüssigkeit zu entziehen
- Alkoholkonzentration wird dabei nach und nach gesteigert, um das Präparat nicht zu verfälschen
- Der Objektträger (mit Präparat unter dem Deckglas) wird beschichtet
- Das Objekt wird so luftdicht versiegelt
- Meist werden dafür Kunstharze oder Lacke verwendet
Weitere Arten
Sowohl beim Frischpräparat als auch beim Dauerpräparat gibt es noch weitere Methoden, um das Objekt festzuhalten. Die gängigsten Verfahren siehst du hier:
Verfahren | Funktion |
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Abziehpräparat |
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Quetschpräparat |
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Dünnschnittpräparat |
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Zupfpräparat |
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Trockenpräparat |
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Ausstrichpräparat |
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Gram-Färbung
Die Gram-Färbung ist ein besonders wichtiges Verfahren zur Analyse von Bakterien mithilfe eines Lichtmikroskops. Diese Methode ist nach wie vor sehr geläufig und wird in der Wissenschaft immer wieder durchgeführt.
Gram-Färbung Hintergrund
Die Gram-Färbung beruht auf dem Aufbau von verschiedenen Bakterien. Bei den Bakterien kannst du zwei Arten unterscheiden:
- Die Gram-positiv Bakterien
- Die Gram-negativ Bakterien
Beide Arten unterscheiden sich im Aufbau der Zellwand, wodurch sie bei der Gram-Färbung unterschiedlich reagieren.
Gram-positiv | Gram- negativ |
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Gram-Färbung Ablauf
Die Gram-Färbung läuft nach folgenden Schritten ab:
- Herstellung eines Präparats
\rarr Bakterien werden auf Objektträger ausgestrichen oder eine flüssige Bakterienkultur wird darauf getropft- Objekttäger trocknet an der Luft oder
- Wird mit Hitze fixiert
\rarr Objektträger wird einige Male durch eine Flamme gezogen, um das Präparat zu trocknen
Danach findet die eigentliche Gram-Färbung statt:
- Objektträger werden mit Kristallviolettlösung betropft
- Die Objektträger werden mit Lugolscher Lösung abgespült
- Diese Lösung sorgt dafür, dass sich die Farbpartikel (aus Kristallviolettlösung) zu einem Komplex zusammenschließen
- Der Farbkomplex befindet sich jetzt in den Bakterienzellen
- Die Präparate werden mit Alkohol (Ethanol oder Propanol) abgespült
- Bei Gram-negativen Bakterien wird die Farbe herausgespült
- Die Präparate werden mit rotem Farbstoff (Safranin, Fuchsin) beträufelt
- Bakterien ohne Farbe (Gram-negativ) nehmen rote Farbe auf
Merke: Bei jeder Färbung müssen die Präparate ungefähr 1 Minute einwirken. Nach jedem Schritt wird überschüssige Lösung mit Leitungswasser abgespült.
Gram-Färbung Ergebnisse
Anhand der Farbe der Bakterien kannst du zwei Arten durch das Verfahren unterscheiden.
- Gram-positive Bakterien
\rarr Farbkomplex kann die vielschichte Zellwand nicht verlassen - Gram-negative Bakterien
\rarr dünne Zellwand mit Porinen, durch die die Farbe ausgewaschen wird
Gram-Färbung Anwendung
Die Erkenntnisse der Gram-Färbung sind vor allem für die Medizin sehr wichtig. Wenn du beispielsweise einen bakteriellen Infekt hast, können die Bakterien durch die Gram-Färbung bestimmt werden.
Gram-negative Bakterien sind durch ihren Aufbau von einer Art Schutzhülle umgeben, die verhindert, dass das Immunsystem sie zerstören kann. Ihre Zellwand ist so aufgebaut, dass sie gegen bestimmte Arten von Antibiotika, wie z. B. gegen Penicillin geschützt sind. Bei einer Infektion dieser Bakterien müssen deshalb andere Behandlungsmethoden angewandt werden. Dadurch können Mediziner schnell mit einer oft lebensrettenden antibiotischen Therapie beginnen, bevor sie auf Laborergebnisse warten müssen, die die Erreger genau identifizieren.
Verfahren beim Mikroskopieren Zusammenfassung
Für das Anfertigen von Präparaten unterscheidest du folgende Formen:
- Frischpräparat
\rarr selbst angefertigt - Dauerpräparat
\rarr konserviert
Außerdem unterscheidest du verschiedenen Verfahren, wie du ein Präparat anfertigst. Die gängigsten Verfahren lauten:
Quetschpräparat
Abstrichpräparat
Zupfpräparat
Dünnschnittpräparat
Trockenpräparat