Allgemeine Anamnese

Die Anamnese kann dir helfen, wichtige Informationen über den Gesundheitszustand zu erfassen. Mit diesen Informationen kann dann die Behandlung auf die Patientinnen und Patienten angepasst werden.

Was genau ist eine Anamnese? Welcher Arten der Anamnese gibt es? Wie kann ein Anamnesebogen bei der Erstellung der Anamnese helfen?

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Allgemeine Anamnese einfach erklärt

In der allgemeinen Anamnese erfährt der Arzt wichtige Informationen über die Krankheit und die Symptome des Patienten. Durch gezieltes Fragen werden außerdem Details zu Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme und weiteren relevante Informationen gesammelt. Eine umfassende Anamneseerhebung ist entscheidend, um dem Patienten die passende Behandlung zu bieten. Ein Anamnesebogen, den der Patient ausfüllt bevor er auf den Arzt trifft, wird auch häufig benutzt, um Zeit zu sparen.

Allgemeine Anamnese Definition

Die Anamnese ist die systematische Erfassung von relevanten Informationen über die Krankheit und die Umstände eines Patienten zur Unterstützung einer genauen Diagnose und optimalen Behandlung.


Allgemeine Anamnese Erklärung

In der Anamnese kann der Arzt durch gezielte Fragen einige Informationen über die Patientinnen und Patienten und die Gründe für den Arztbesuch erfahren. Auf diese Informationen baut der Arzt dann einen ersten Verdacht auf, den er in der Untersuchung dann bestätigen oder ggf. verwerfen kann. Die Anamnese und die Untersuchung, sowie eventuelle zusätzliche Maßnahmen (wie Test etc.) gehören zur Diagnostik.

Manche Symptome, die in der Anamnese festgestellt werden, sind subjektiv, also nur für den Patienten spürbar (z.B. Schmerzen). Andere hingegen sind objektiv erfassbar, also auch für andere Menschen sichtbar oder messbar (erhöhte Temperatur, sichtbare Schwellungen).

Arten der Anamnese

Tippe auf die einzelnen Bilder, um den Namen der Anammese zu sehen.
  1. Jetzige Anamnese (auch: Aktuelle Anamnese): Hier wird gezielt nach akuten Beschwerden gefragt. \rarr\rarr Schmerzen, Atemnot, Übelkeit oder andere Symptomen
  2. Frühere Anamnese: Die frühere Anamnese bezieht sich auf die chronischen Symptome sowie die medizinische Vorgeschichte des Patienten. \rarr\rarr vergangene Krankheiten, Operationen, Verletzungen oder andere medizinische Ereignisse
  3. Medikamentenanamnese: Informationen über die aktuelle Medikamenteneinnahme, Drogen- und Alkoholkonsum werden erhoben. \rarr\rarr Art der Medikamente, Dosis, Häufigkeit, Unverträglichkeiten
  4. Vegetative Anamnese: Betrachtet grundlegende Funktionen des Körpers. \rarr\rarr Schlaf, Appetit, Stuhl- und Harnmuster, Schwitzen, Schwindel und ähnliches
  5. Familienanamnese: Hier werden familieninterne Vorkrankheiten erfragt. \rarr\rarr genetische Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs etc.
  6. Soziale Anamnese: Soziale Umstände des Patienten \rarr\rarr Wohnsituation, Beruf, Bildung, Hobbys etc.
  7. Psychiatrische Anamnese: Hier werden die psychischen Umstände erfragt. \rarr\rarr Angststörungen, Depressionen, bipolare Störungen, Essstörungen oder andere psychische Erkrankungen
  8. Eigenanamnese: Die Eigenanamnese bezieht sich auf die Informationen, die der Patient selbst über seine eigene medizinische Vorgeschichte und aktuelle Gesundheitssituation angibt.
  9. Fremdanamnese: Die Fremdanamnese bezieht sich auf Informationen, die von Angehörigen, Betreuern oder Begleitpersonen des Patienten bereitgestellt werden. Dies tritt bei Bewusstlosen, Säuglingen und älteren Leuten oft auf.

Die Fragen, die bei der Anamnese gestellt werden, variieren je nach Situation und dem Grund des Arztbesuches. Geschultes medizinisches Personal weiß in der Regel genau, welche Fragen gestellt werden müssen, um die relevanten Informationen zu erfassen.

Anamnesebogen

Der Anamnesebogen wird den Patientinnen und Patenten an der Rezeption übergeben und dann eigenständig ausgefüllt. Anschließend wird der Bogen dann dem medizinischen Fachpersonal übergeben, das gezielt nach den relevanten Informationen schauen und bei Bedarf zusätzliche Fragen stellen kann. Die Verwendung eines Anamnesebogens spart in der Regel viel Zeit.

Mit dem Einverständnis der Patientinnen und Patienten können einige der Angaben auch gespeichert werden, um die wiederholte Erfassung von gleichbleibenden Informationen beim nächsten Besuch zu vermeiden und den Ablauf in der Praxis effizienter zu gestalten.


Allgemeine Anamnese Beispiele

Hier siehst du ein Beispiel eines Anamnesebogens.

Anamnesebogen

Hier sind noch Beispielfragen, die ein Arzt den Patientinnen und Patienten zu den verschiedenen Arten der Anamnese fragen könnte.

  1. Jetzige Anamnese: „Was sind Ihre aktuellen Beschwerden?” oder „Seit wann treten die Symptome auf?”
  2. Frühere Anamnese: „Hatten Sie in der Vergangenheit ähnliche Symptome?” oder „Haben Sie früher schon einmal dieselbe Erkrankung gehabt?”
  3. Medikamentenanamnese: „Nehmen Sie derzeit Medikamente ein?” oder „Haben Sie Allergien oder Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Medikamenten?”
  4. Vegetative Anamnese: „Haben Sie Schlafstörungen?” oder „Haben Sie Veränderungen in Ihrem Appetit oder Gewicht bemerkt?”
  5. Familienanamnese: „Gibt es in Ihrer Familie Vorerkrankungen wie Diabetes oder Herzerkrankungen?” oder „Hatten Ihre Eltern oder Geschwister ähnliche Gesundheitsprobleme wie Sie?”
  6. Soziale Anamnese: „Haben Sie einen Beruf oder eine Tätigkeit, die relevant für Ihre Gesundheit sein könnte?” oder „Sind Sie verheiratet, ledig, geschieden oder verwitwet?”
  7. Psychiatrische Anamnese: „Haben Sie in der Vergangenheit jemals eine psychische Erkrankung gehabt?” oder „Haben Sie derzeit Stress oder Probleme in Ihrem persönlichen oder beruflichen Leben?”
  8. Eigenanamnese: „Wie würden Sie Ihre aktuelle körperliche und mentale Gesundheit beschreiben?” oder „Haben Sie in letzter Zeit Veränderungen in Ihrem Gesundheitszustand bemerkt?”
  9. Fremdanamnese: „Sind Ihnen Veränderungen im Gesundheitszustand des Patienten aufgefallen?” oder „Haben Sie als Betreuer oder Pflegeperson Informationen über die Vorgeschichte des Patienten?”

Zusammenfassung Allgemeine Anamnese

  • Die allgemeine Anamnese wird als Grundlage für die Erstellung einer ersten Diagnose genutzt.
  • Relevant sind Krankheitsgeschichte, Symptome, Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme, Lebensstil, etc.
  • Die gestellten Fragen variieren je nach Situation des Patienten und dem Grund für den Arztbesuch.
  • Ein Anamnesebogen kann das Erheben der Daten leichter gestalten.
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