Im Gegensatz zu Bakterien gehören Viren streng genommen nicht zu den Lebewesen. Sie haben zwar ein eigenes Erbgut, aber sie sind immer auf eine Wirtszelle angewiesen. Außerdem sind sie deutlich kleiner als Bakterien.
Viren sind daher ähnlich wie Parasiten. Sie befallen fremde Zelle, um sich dann vermehren zu können.
Viren sind infektiöse Erreger, die ausschließlich aus dem Genom ( RNA bzw. DNA) und Proteinen bestehen. Sie sind keine Lebewesen und können sich nur mithilfe von Wirtszellen vermehren.
Aufbau
Ein Virus besteht aus folgendes Bestandteilen:
Bestandteil | Beschreibung |
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Kapsid |
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Hülle |
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Erbmaterial (DNA oder RNA) |
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Im Gegensatz zu Tier- bzw. Pflanzenzellen und Bakterien haben Viren keine Zellorganellen und keinen Zellkern. Sie haben daher keinen eigenen Stoffwechsel und sind biologisch gesehen nicht lebendig.
Vermehrung
Viren vermehren sich besonders schnell. Dieser Prozess läuft in verschiedenen Schritten ab:
- Adsorption: Viren docken mithilfe der Proteine des Kapsids an Wirtszelle an.
- Penetration: je nach Virus gibt es zwei verschiedene Wege, über die der Erreger in eine Wirtszelle eindringt:
- Erbgutfreisetzung: Die Schutzschicht um das Virenerbgut wird aufgelöst.
- Vervielfältigung: Die Wirtszelle liest das Erbgut des Virus und vermehrt es.
- Zusammenbau: Die Wirtszelle produziert jetzt Virenbestandteile aus dem Erbgut - Virus kann sich neu zusammensetzten.
- Freisetzung: Neu produziertes Virus kann die Wirtszelle verlassen und neue Zellen befallen (Wirtszelle platzen in den meisten Fällen).
Virentypen
Viren haben zwar alle den gleichen Grundbauplan, dennoch können sie z.B. aufgrund ihrer Hülle anders aussehen.
So gibt es beispielsweise runde, stäbchenförmige oder auch eckige Viren.
Bakteriophagen
Viren, die Bakterien befallen, nennst du Bakteriophagen. Sie unterteilen sich in Kopf und Schwanz.
Im Kopf liegt das Phagenerbgut. Am Schwanz befinden sich sogenannten Schwanzfasern, mit den Spike-Proteinen. Die Fasern sind wie die Füße des Bakteriophagens, mit dem sie an Wirtszellen andocken können.
Viren und Krankheiten
Viren können viele verschiedene Krankheiten verursachen, von harmlosen Erkältungen bis hin zu schweren Erkrankungen wie HIV/AIDS oder COVID-19. Sie können verschiedene Arten von Zellen im menschlichen Körper infizieren und schädigen. Außerdem können Viren Schadstoffe (Toxine) herstellen, die für uns Menschen gefährlich werden können.
Behandlung
Nicht alle Viren in unserer Umgebung befallen den Menschen.
Und nicht alle Viren, die den Menschen befallen, machen uns tatsächlich krank.
Um Viren zu bekämpfen, gibt es zwei besonders wirksame Methoden:
Behandlungsmöglichkeit | Beschreibung |
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Impfung |
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Antivirale Medikamente |
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Antikörper |
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Einige Viren haben eine besonders gute Wandlungsfähigkeit. Das Virus verändert dann z.B. jährlich seine Form und wird dadurch vom Immunsystem als neues Virus erkannt. Deshalb wird die Influenza-Impfung jährlich, an die aktuelle Virusvariante angepasst, angeboten.
Zusammenfassung
Hier ist alles wichtige zusammengefasst:
- Viren sind kleiner als Bakterien und leblos (ohne eigenen Stoffwechsel).
- Erbgut liegt frei im Kapsid.
- Viren können eine Hülle haben, die das Kapsid umgibt
\rarr leichter zu bekämpfen. - Die Vermehrung findet über Fusion oder Endozytose statt.
- Viren, die Bakterien befallen, nennst du Phagen.
- Um gegen Viren anzukämpfen, werden Impfungen und Virostatika benutzt.