Um lange Kapitalbindungen zu vermeiden, sollte der Lagerbestand so gering wie möglich gehalten werden. Mithilfe unterschiedlicher Kennzahlen können die Lagerbewegungen und Lagerkosten kontrolliert werden.
Umschlagshäufigkeit
Umschlagshäufigkeit (Umsatz)
Wie oft ein bestimmter Lagerbestand umgesetzt wurde, wird im Einzelhandel als „Warenumschlag“ bezeichnet.
Bei der simplecompany wurden binnen eines Jahres die Waren verkauft, die mit dem Bezugs-/Einstandspreis von 4.500.00,00 € eingekauft wurden. Der durchschnittliche Lagerbestand betrug 250.000,00 €.
Die Umschlagshäufigkeit (Umsatz) lag bei 18. Der Lagerbestand hat sich somit 18-mal verkauft.
Wareneinsatz
Für die simplecompany ergeben sich für die acht Artikel der Warengruppe „Hoodies“ folgende Werte:
- Jahresanfangsbestand zu Bezugs-/Einstandspreisen: 94.000,00 €
- Jahresendbestand zu Bezugs-/Einstandspreisen: 109.000,00 €
- Während des gesamten Jahres wurden Einkäufe im Wert von 47.000,00 € getätigt
Unter dem Wareneinsatz wird der Umsatz zu Einstandspreisen (Bezugspreisen) verstanden. Über alle Artikel gibt es Angaben über die Bestände vom Jahresanfang und vom Jahresende.
Für die Berechnung des Wareneinsatzes wird eine Summe aus dem Jahresanfangsbestand und allen Zugängen gebildet. Von dieser Summe wird anschließend der Jahresendbestand abgezogen.
Anfangsbestand | 94.000,00 € |
+ Zugänge | 270.000,00 € |
- Endbestand | 109.000,00 € |
= Wareneinsatz | 255.000,00 € |
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Der Wareneinsatz liegt demnach bei 255.000,00 €.
Umschlagshäufigkeit (Absatz)
Bezieht sich die Umschlagshäufigkeit auf den Absatz, stehen dabei die verkauften und gelagerten Stückzahlen der Artikel im Mittelpunkt. Diese Berechnung eignet sich besonders bei Artikeln mit verschiedenen Bezugspreisen.
In der Herrenabteilung wurden in einem Jahr 20.000 Sweatshirts verkauft. Im Durchschnitt waren 2.000 Sweatshirts auf Lager.
Durchschnittliche Lagerdauer
Ist die Umschlagshäufigkeit bekannt, kann die durchschnittliche Lagerdauer berechnet werden. So kann der Zeitraum zwischen dem Eintreffen der Ware im Lager bis zum Verkauf an den Kunden bestimmt werden. Dabei wird auch die durchschnittliche Lagerdauer berücksichtigt.
Schuhe haben in der simplecompany eine Umschlagshäufigkeit von zwölf und ein kaufmännisches Jahr hat 360 Tage.
Die Schuhe werden zwölfmal in 360 Tagen umgeschlagen. Die durchschnittliche Lagerdauer liegt bei 30 Tagen.
Wird von der durchschnittlichen Lagerdauer auf die Umschlagshäufigkeit geschlossen, kann diese Formel verwendet werden:
Lagerzinssatz
Für die Kalkulation des Verkaufspreises sind die Kapitalkosten in der Kalkulation zu berücksichtigen. Zinskosten sind abhängig von der durchschnittlichen Lagerdauer und dem Zinssatz.
Die simplecompany hat für ihren Lagerbestand eine durchschnittliche Lagerdauer von 30 Tagen berechnet. Von der Bank wurde der simplecompany ein Zinssatz von 3 % geboten.
Der Lagerzinssatz beträgt demnach ca. 0,33 %.
Lagerzinsen
Der Lagerbestandswert ist als Kapital gebunden. Hierfür müssen somit auch Zinsen (Kapitalbindungskosten) berechnet werden. In diesem Fall werden die Lagerzinsen verwendet.
Die simplecompany hat einen durchschnittlichen Lagerbestand von 984.000,00 €. Der Zinssatz liegt bei 0,33 %.
Für den Lagerbestand fallen 3.247,20 € Lagerzinsen an.
Lagerreichweite
Die Kennziffer der Lagerreichweite drückt aus, wie lange der durchschnittliche Lagerbestand bei einem durchschnittlichen Verbrauch ausreicht.
Die Rampe Regenjacken haben einen durchschnittlichen Lagerbestand von 80 Stück und einen durchschnittlichen Absatz pro Tag von acht.
Die Rampen Regenjacken haben eine Lagerreichweite von 10 Tagen.
Lagerfüllgrad (Flächennutzungsgrad)
Inwieweit die vorhandenen Lagerkapazitäten ausgenutzt werden, kann mithilfe des Lagerfüllgrades festgestellt werden.
Der Lagerraum der simplecompany hat eine Fläche von 4.000 m². Davon werden durchschnittlich 3.600 m² regelmäßig genutzt.
Die simplecompany hat einen Füllgrad von 90 %.