Nach all den Buchungssätzen und Geschäftsvorfällen, mit denen wir im Rechnungswesen arbeiten, weiß man immer noch nicht, was sich das Jahr über verändert hat. Um das herauszufinden, muss man die Konten erst abschließen.
Doch wie schließen wir ein Konto richtig ab? Was machen wir mit dem Ergebnis aus dem Kontoabschluss?
simpleclub hilft dir dabei den Kontoabschluss zu verstehen.
Abschluss der Konten einfach erklärt
Der Abschluss der Konten findet in der Regel am Ende des Geschäftsjahres statt. Dabei müssen alle T-Konten sauber abgeschlossen werden. Hierfür werden nach dem Buchen der Anfangsbestände und aller Geschäftsvorfälle die Summen der Soll und Haben-Seite gebildet. Die größere Summe wird unter dem Summenstrich des Kontos auf beide Seiten des T-Kontos geschrieben. Im Anschluss wird auf der kleineren Seite der Schlussbestand durch Differenz gebildet. Um eine saubere Form einzuhalten, werden die Summen doppelt unterstrichen und eine Buchhalternase eingefügt.
Die Schlussbestände der Aufwands- und Ertragskonten werden über das GuV-Konto gesammelt und dort erneut abgeschlossen. Der daraus entstehende Gewinn oder Verlust wird auf das Eigenkapitalkonto gebucht. Zuletzt werden alle Bestandskonten abgeschlossen und in das SBK (Schlussbilanzkonto) gebucht.
Definition des Abschlusses von Konten
Der Abschluss von Konten ist die Tätigkeit in der Buchführung, bei der der Schlussbestand jedes T-Kontos berechnet wird und in die Schlussbilanz übertragen wird.
Abschluss eines T-Kontos
Um den Kontenabschluss vorzubereiten, müssen erstmal die einzelnen T-Konten abgeschlossen werden.
In der Grafik könnt ihr den Prozess Schritt für Schritt nachvollziehen.
- Erstelle zuerst ein T-Konto mit dem Kontennamen. Auf der Linken Seite steht immer das Soll. Auf der rechten Seite immer das Haben.
- Nun muss der Anfangsbestand gebucht werden. Dieser steht bei Aktivkonten (z.B. Bank oder Kasse) auf der Soll-Seite und bei Passivkonten (z.B. Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung) auf der Haben-Seite.
- Als Nächstes werden die Abgänge und Zugänge aus den Geschäftsvorfällen gebucht. Die Seite, auf der gebucht wird kann man aus den Buchungssätzen erfahren.
- Jetzt kommt das eigentliche Abschließen des Kontos. Zeichne zunächst einen Summenstrich am Ende des Kontos. Summiere beide Seiten und schreibe die größere der beiden Summe unter den Summenstrich. Übertrage die größere Summe auf die andere Seite und ziehe einen Doppelstrich unter das Konto.
- Berechne den Schlussbestand (auch Saldo genannt): Auf der kleineren Seite fehlt noch die Differenz zwischen der Summe und den Beständen über dem Strich, damit das Konto ausgeglichen ist. Dafür kommt der Saldo oder auch Schlussbestand zum Einsatz. Berechne die Summe minus die Bestände. Der Schlussbestand ist das wichtige Ergebnis, das anzeigt, wie sich das Konto verändert hat.
- Der letzte Schritt ist das Einzeichnen der Buchhalternase. Sie stellt sicher, dass nach dem Abschluss des Kontos keine Einträge mehr stattfinden und so das Konto manipuliert wird. Die Buchhalternase beginnt immer am Summenstrich und endet auf Höhe des Schlussbestands.
Jahresabschluss der Konten
Damit am Ende des Jahresabschlusses eine aussagekräftige Bilanz zu sehen ist, müssen die Schlussbestände verbucht werden.
Zunächst werden die Erfolgskonten, also die Konten, die die Erträge und Aufwendungen eines Unternehmens darstellen, über das GuV-Konto gesammelt. Das GuV-Konto zeigt, ob im Geschäftsjahr ein Gewinn oder Verlust erwirtschaftet wurde und fließt anschließend in das Eigenkapital des Unternehmens ein.
Nun werden die Bestandskonten abgeschlossen und mit den Schlussbeständen in die Bilanz gebucht.
Anschließend wird die Bilanz abgeschlossen. Dies geschieht im selben Verfahren, wie die T-Konten abgeschlossen werden.
Abschluss der Erfolgskonten über das GuV-Konto
Zunächst müssen die einzelnen Salden der Erfolgskonten ermittelt werden. Dies geschieht durch den Abschluss der T-Konten der einzelnen Aufwands- und Ertragskonten.
Danach werden die Salden in das GuV-Konto übertragen. Die Salden der Aufwandskonten werden auf die Soll-Seite des GuV-Kontos gebucht. Die Salden der Ertragskonten hingegen auf die Haben-Seite.
Die Buchungssätze lauten:
- GuV an Aufwandskonto
- Ertragskonto an GuV
Abschluss des GuV-Kontos über das Eigenkapitalkonto
Auch im GuV-Konto muss der Saldo ermittelt werden. Hierbei kann es zu 2 Fällen kommen.
Sind die Erträge höher als die Aufwendungen haben wir einen Gewinn. Der Saldo steht also auf der Soll-Seite des GuV-Kontos. Übertragen wir diesen auf die Haben-Seite des Eigenkapitalkontos, wird das EK-Konto größer.
Sind die Aufwendungen höher, haben wir einen Verlust und der Saldo entsteht auf der Haben-Seite des GuV-Kontos. Buchen wir diesen auf das Eigenkapitalkonto landet der Betrag auf der Soll-Seite und vermindert somit das Eigenkapital.
Buchungssatz bei Gewinn: GuV an Eigenkapital
Buchungssatz bei Verlust: Eigenkapital an GuV
Abschluss der Bestandskonten
Die Salden der Bestandskonten (Vermögenskonten und Schuldenkonten) werden ebenfalls über die T-Konten gebildet. Sie werden im Anschluss direkt in die Schlussbilanz übertragen.
Die Salden der aktiven Bestandskonten kommen auf die Soll-Seite des SBK-Kontos.
Die Salden der passiven Bestandskonten kommen auf die Haben-Seite des SBK-Kontos.
Buchungssatz zur Übertragung der Vermögenskonten (= aktive Bestandskonten):
SBK an Vermögenskonto
Buchungssatz zur Übertragung der Schuldenkonten: Schuldenkonto an SBK
bzw. zur Übertragung des Eigenkapitalkontos:
EK an SBK
Zusammenfassung zu dem Abschluss der Konten
Der Abschluss der Konten ist meist am Geschäftsjahresende die wichtigste Aufgabe. Hierdurch wird deutlich, ob das Unternehmen einen Gewinn oder Verlust erwirtschaftet hat.
Vor dem Abschluss der T-Konten ist zu beachten, dass alle Bestände, Zugänge und Abgänge gebucht wurden. Danach werden Soll- und Haben-Seite aufsummiert und die größere Summe wird auf beide Seiten unter dem Summenstrich übertragen. Um das Konto auszugleichen wird der Schlussbestand (auch Saldo genannt) gebildet. Zuletzt sind die Formalitäten zu beachten, wonach die Summen doppelt unterstrichen werden und eine Buchhalternase eingefügt wird.
- Die Salden der Erfolgskonten (Aufwand und Ertragskonten) werden über das GuV Konto zusammengefasst.
- Der Saldo des GuV-Kontos wird in das Eigenkapital gebucht.
- Die Salden der Bestandskonten werden in das Schlussbilanzkonto gebucht.