Den größten Anteil am Gütertransport macht in Deutschland der Straßengüterverkehr aus. Bestimmt hast du auch schon mal die unzähligen Lkws auf den Autobahnen gesehen, die alle möglichen Waren transportieren.
Aber warum ist der Straßengüterverkehr so beliebt? Was sind die Vorteile? Und welche Voraussetzungen und Grenzen gibt es?
simpleclub erklärt es dir!
Versand im Straßengüterverkehr einfach erklärt
Der größte Anteil am Gütertransport in Deutschland findet über die Straße statt. Das liegt vor allem am gut ausgebauten Straßennetz, durch das quasi jeder Ort erreicht werden kann. Mit Lkws können somit viele verschiedene Güterarten zu relativ niedrigen Kosten transportiert werden. Auf längeren Strecken ist der Straßengütertransport aber häufig langsamer als andere Verkehrsträger. Außerdem können andere Verkehrsträger wie die Bahn eine größere Menge an Gütern transportieren, da das zulässige Gesamtgewicht von Lkws auf 40 t beschränkt ist.
Die Transportmenge im Straßengüterverkehr steigt zunehmend. Dadurch steigen auch die Umwelt- und Klimabelastungen, Staus und Unfälle nehmen zu und auch die Abnutzung der Straßen ist höher. Mithilfe der Lkw-Maut wird versucht, die Spediteure und Frachtführer an den Kosten für Straßenreparaturen zu beteiligen.
Es gibt verschiedene Arten von Lkws für den Transport verschiedener Güterarten. Unter anderem gibt es Lkws mit durchgehender Ladefläche wie Sattelzüge oder Gliederzüge, mit Kippfunktion zum Transport von Schüttgut oder mit Tank zum Transport von Flüssigkeiten.
Laut Güterkraftverkehrsgesetz gibt es in Deutschland zwei Arten von Güterkraftverkehr. Beim Werkverkehr führen Unternehmen Transporte nur zu eigenen Zwecken durch, zum Beispiel zum Versand von selbst hergestellten Gütern. Wenn Unternehmen Transporte entgeltlich für Dritte organisieren oder durchführen, handelt es sich um gewerblichen Güterkraftverkehr. Dafür wird eine Erlaubnis benötigt.
Häufig werden Sendungen mehrerer Empfänger in einem Lkw zusammen gefasst, da sie alleine den Laderaum nicht vollständig auslasten würden. Im Nachlauf werden die Sendungen dann wieder getrennt und an die tatsächlichen Empfänger ausgeliefert. Werden Sendungen mehrerer Empfänger zusammen transportiert, spricht man von Sammelgutverkehr. Das passiert zum Beispiel fast immer beim privaten Versand von Paketen. Die Paketboten haben ein ganzes Auto voll mit Paketen für verschiedene Empfänger, da ein Paket alleine den Laderaum eines Autos selten komplett ausfüllt.
Beim Transport kann auf Verlangen des Frachtführers ein Frachtbrief angefertigt werden. Dabei handelt es sich um ein Dokument, das alle wichtigen Informationen zum Transport und zu den versendeten Gütern enthält. Zusätzlich dient das Dokument auch als Empfangsbestätigung.
Definition
Versand im Straßengüterverkehr bezeichnet jeglichen Gütertransport über den Verkehrsträger Straße, meist durch Lkws. Diese Transportart ist die meistgenutzte in Deutschland. Das liegt vor allem am gut ausgebauten Straßennetz in Deutschland, jedoch sorgt dies auch für Umwelt- und Klimabelastungen.
Versand im Straßengüterverkehr Erklärung
Unter dem Versand im Straßengüterverkehr versteht man alle Gütertransporte, die auf Straßen mithilfe von Lkws oder anderen Fahrzeugen stattfinden.
Vorteile und Relevanz
Das Straßennetz in Deutschland ist das einzige Verkehrsnetz, das so gut ausgebaut ist, dass es quasi alle Orte miteinander verbindet. Dadurch sind Transporte mit Lkws nicht nur fast immer möglich, sondern häufig auch nötig, da nicht jeder Ort über einen Bahnhof oder Flughafen verfügt. Auf kürzeren Strecken handelt es sich außerdem um eine schnelle Transportart.
Mit Lkws kann eine Vielzahl verschiedener Güterarten transportiert werden von kleinen Sendungen, die mit anderen zu Sammelgutladungen zusammengefasst werden, bis hin zu großen Sendungen, die einzeln mit einem passenden Lkw versendet werden. Bei den möglichen Güterarten gibt es fast keine Grenzen, da es auch verschiedenste Transportmittel für verschiedene Zwecke gibt. Neben verpackten Gütern und Paletten auf Lkws mit durchgehender Ladefläche kann auf Kippfahrzeugen zum Beispiel Schüttgut wie Kies, Sand oder Getreide transportiert werden. Flüssigkeiten wie Öl oder Benzin können in Tankfahrzeugen bewegt werden. Es gibt sogar Fahrmischer, um zum Beispiel Beton auf einem Lkw zu mischen.
Zudem sind die Kosten relativ niedrig, sodass auch Güter mit geringerem Wert transportiert werden können.
Diese Flexibilität und die Kostenvorteile führen dazu, dass der Straßengüterverkehr der mit Abstand meistgenutzte Verkehrsträger für Güterverkehr in Deutschland ist.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Das Güterkraftverkehrsgesetz (GüKG) beinhaltet alle rechtlichen Bestimmungen zum Straßengüterverkehr in Deutschland. Gemäß § 1 GüKG fallen darunter alle Transporte mit Kraftfahrzeugen, die einschließlich Anhänger ein höheres zulässiges Gesamtgewicht als 3,5 Tonnen haben. Zusätzlich wird in Werkverkehr und gewerblichen Güterkraftverkehr unterschieden.
Beim Werkverkehr führen Unternehmen Transporte für eigene Zwecke durch. Dabei kann es sich zum Beispiel um den Versand selbst hergestellter Güter handeln. Wichtig ist, dass der Transport nicht der Geschäftszweck ist. Wenn dies der Fall ist und Transporte auch für externe Kunden entgeltlich organisiert und durchgeführt werden, spricht man von gewerblichem Güterkraftverkehr.
Für den gewerblichen Güterkraftverkehr wird eine Erlaubnis benötigt. Spediteure und Frachtführer benötigen diese also. Die Erlaubnis wird für fünf bis zehn Jahre erteilt, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind:
Persönliche Zuverlässigkeit |
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Nachweis der finanziellen Leistungsfähigkeit |
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Fachliche Eignung |
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Um grenzüberschreitenden gewerblichen Güterverkehr im EU-Raum durchführen zu dürfen, wird ebenfalls eine Erlaubnis benötigt. Diese nennt sich Gemeinschaftslizenz. Den Transport von Gütern durch ein ausländisches Unternehmen nennt man Kabotage.
Transportmittel
Transporte im Straßengüterverkehr werden mit Lkws durchgeführt. Diese dürfen in der EU ohne Sondergenehmigung maximal 18,75 m lang und 2,55 m breit sein. Außerdem beträgt das maximal zulässige Gesamtgewicht 40 t. Das zulässige Gesamtgewicht beschreibt das Gewicht des gesamten Lkws inklusive Ladung. Das Gewicht, das maximal auf einen Lkw verladen werden darf, wird Nutzlast genannt. Bei einem maximal zulässigen Gesamtgewicht von 40 t beträgt die Nutzlast je nach Fahrzeug ca. 24 - 26 t.
Es gibt es verschiedene Arten von Lkws. Grundsätzlich kann unterschieden werden in:
- Lkws mit eigener Ladefläche oder
- Fahrzeugkombinationen (Zugmaschine + Anhänger)
Bekannte Arten von Lkws sind:
Sattelzug |
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Gliederzug |
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Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Lkw-Arten. Hier sind einige Beispiele:
Frachtbrief
Der Frachtbrief ist ein Dokument mit Informationen zu einem Gütertransport. Er muss ausgestellt werden, wenn der Frachtführer dies verlangt.
Ein Frachtbrief hat folgende Funktionen:
- Warenbegleitpapier (begleitet die Ware über den kompletten Transport)
- Beweisurkunde über Inhalt des Beförderungsvertrags
- Empfangsbestätigung vom Empfänger über den Erhalt der Ware
- Sperrpapier (Absender kann durch die Vorlage des Frachtbriefs die Sendung sperren, also die Auslieferung verhindern)
Sammelgutverkehr
Unter Sammelgutverkehr versteht man den Transport von Gütern verschiedener Absender und Empfänger in einem Verkehrsmittel, wie zum Beispiel dem Lkw. Dies bietet sich immer dann an, wenn die Sendung eines Absenders alleine nicht den Laderaum des Lkws ausfüllt.
Nachteile und Grenzen von Straßengüterverkehr
In Deutschland werden Lkws nur bis zu einer Maximalgröße und einem Maximalgewicht zugelassen. Dadurch können einige Güter nicht oder nur mit Ausnahmegenehmigungen per Lkw transportiert werden.
Außerdem sind auf langen Strecken häufig andere Verkehrsmittel wie die Bahn schneller. Das liegt unter anderem daran, dass Lkws nicht so schnell fahren können und dürfen. In Deutschland gelten strenge Geschwindigkeitsbegrenzungen. Die Schnelligkeit und Flexibilität wird zudem durch Sonntags- und Feiertagsfahrverbote für Lkws in Deutschland und anderen europäischen Ländern eingeschränkt.
Der zunehmende Transport per Lkw verursacht auch steigende negative Umwelt- und Klimabelastungen durch Abgase, Lärm und Feinstaub.
Weitere Probleme von wachsendem Straßengüterverkehr sind häufigere Staus und Unfälle sowie hohe Kosten durch Abnutzung und Reparaturen von Straßen. Mithilfe der Lkw-Maut wird in Deutschland versucht, die Kosten für den Straßenbau auf die Verursacher, also die Lkws, umzulegen.
Eine OBU (On-Board-Unit) ist ein Gerät zur automatischen Mauterfassung. Dazu besitzt es GPS, Mobilfunk und ein Verzeichnis der mautpflichtigen Straßen.
Beispiel
Die Firma simplewood ist Hersteller von Möbeln. Es wurden mehrere Produkte verkauft, die jetzt versandfertig sind. Kunden in der unmittelbaren Umgebung beliefert das Unternehmen mit einem eigenen Lieferfahrzeug. Dabei handelt es sich also um Werkverkehr.
Für weiter entfernte Transporte beauftragt das Unternehmen die Spedition simple logistics. Diese führt den Transport im Auftrag des Möbelherstellers entgeltlich durch. Es handelt sich also um gewerblichen Güterkraftverkehr. Die Spedition hat dazu eine Erlaubnis.
Die versendeten Güter sind selten groß genug, um einen kompletten Lkw zu befüllen. Sie werden also zusammen mit anderen Gütern im Lkw transportiert. Dazu wird im Lager der Spedition eine Lkw-Ladung zusammengestellt mit Sendungen für verschiedene Empfänger, die einen ähnlichen Zielort haben. In der Zielregion wird der Lkw dann ausgeladen und die einzelnen Sendungen werden an die tatsächlichen Empfänger ausgeliefert. Diese Transportart wird als Sammelgutverkehr bezeichnet.
Summary
Unter Straßengüterverkehr versteht man alle Gütertransporte auf Straßen mithilfe von Lkws oder anderen Fahrzeugen. Die Lkws dürfen maximal 18,75 m lang und 2,55 m breit sein und außerdem gilt ein maximal zulässiges Gesamtgewicht von 40 t. Es gibt viele verschiedene Arten von Lkws, zum Beispiel Sattelzüge, Gliederzüge, Kippfahrzeuge oder Tankfahrzeuge.
Der Straßengüterverkehr wird aufgeteilt in Werkverkehr und gewerblichen Güterkraftverkehr. Wenn Transporte nur für eigene Zwecke eines Unternehmens durchgeführt werden und nicht der Geschäftszweck sind, handelt es sich um Werkverkehr. Wenn Unternehmen Transporte für andere entgeltlich organisieren und durchführen, handelt es sich um gewerblichen Güterkraftverkehr. Für diesen benötigen Unternehmen eine Erlaubnis.
Der Frachtbrief ist ein Dokument, dass die Güter bei einem Transport vom Absender bis zum Empfänger begleitet. Es enthält alle wichtigen Informationen über den Transport. Dazu gehören Absende- und Empfängeradressen, genaue Ladestellen, Informationen über die Güter und deren Verpackung etc. Somit dient es auch als Beweisurkunde über den Inhalt des Beförderungsvertrags. Außerdem dient der Frachtbrief auch als Empfangsbestätigung über den Erhalt der Ware.
Wenn eine Sendung nicht einen kompletten Lkw ausfüllt, wird sie mit mehreren Sendungen zusammen in die Nähe des Zielorts transportiert. Dort werden die Sendungen wieder aufgeteilt und im Nachlauf individuell an die Empfänger ausgeliefert. Dieses Vorgehen nennt man Sammelgutverkehr.
Der Straßengüterverkehr ist die mit Abstand am häufigsten genutzte Gütertransportart in Deutschland. Das liegt unter anderem am sehr gut ausgebauten Straßennetz. Dadurch sind Lkw-Transporte vor allem auf kürzeren Strecken schnell und flexibel. Außerdem können viele verschiedene Güterarten zu relativ niedrigen Kosten transportiert werden.
Allerdings gibt es auch Nachteile: Lkws haben eine Maximalgröße und ein Maximalgewicht und dürfen an Sonn- und Feiertagen in Deutschland nicht fahren. Auf längeren Strecken sind Lkw-Transporte häufig langsamer als andere Verkehrsmittel. Der zunehmende Straßengüterverkehr verursacht auch steigende Umwelt- und Klimabelastungen und Abnutzung der Straßen. Die Kosten für letzteres sollen mithilfe einer Lkw-Maut auf die Verursacher umgelegt werden.