Kombinierter Güterverkehr

Heutzutage ist es üblich, dass eine Sendung mit mehreren Verkehrsträgern bis zum Bestimmungsort transportiert wird. Besonders die Kombination von Lkw und Bahn ist sehr beliebt.

Aber warum kombinieren Firmen eigentlich mehrere Verkehrsträger? Welche Kombinationsmöglichkeiten gibt es? Welche Vorteile hat das für die Unternehmen?

simpleclub hilft dir dabei, das Thema zu verstehen!

Kombinierter Güterverkehr einfach erklärt

Du möchtest in die Türkei in den Urlaub fahren. Jetzt stehst du vor der Frage, wie du dort hinkommen sollst.
Du kannst einerseits die gesamte Strecke mit dem Auto fahren. Aber das dauert nicht nur sehr lange, meistens sind die Kosten für Maut und Sprit auch noch sehr hoch. Dafür bleibt dir aber nerviges Umsteigen erspart.
Andererseits könntest du aber auch einen Flug buchen. Die Kosten für den Flug sind nämlich geringer und du kommst schneller an dein Ziel. Dann aber musst du mit dem Auto zum Flughafen fahren, danach in den Flieger steigen, um schlussendlich in der Türkei wieder mit dem Auto zum Hotel zu fahren. Du musst also umsteigen.

Das Kombinieren mehrerer Transportmittel lohnt sich aber für dich, da du dir einerseits Geld sparst und andererseits schneller in die Türkei kommst.
Logistikunternehmen machen sich dieselben Gedanken. Auch hier könnte der gesamte Transport einer Sendung mit nur einem Verkehrsträger durchgeführt werden (z.B. Lkw). Häufig lohnt es sich aber für Logistikunternehmen, mehrere verschiedene Verkehrsmittel einzusetzen, um die Sendung vom Versender zum Empfänger zu transportieren. Wenn mehrere Verkehrsmittel miteinander kombiniert werden, spricht man vom kombinierten Güterverkehr.

Definition

Beim kombinierten Güterverkehr wird die Sendung im Verlaufe des Transports durch mindestens zwei verschiedene Verkehrsmittel befördert (z.B. Lkw und Schiff). Die Ware verlässt ihr Transportgefäß allerdings nicht.


Kombinierter Güterverkehr Basics

Oft müssen in der Praxis mehrere Verkehrsträger miteinander kombiniert werden, um die Sendung vom Versender bis zum Empfänger zu transportieren. Ein reiner Transport über die Straße alleine ist in vielen Fällen geografisch ausgeschlossen. Du kannst ja schließlich nicht einfach mal mit dem Lkw von Deutschland in die USA fahren.
Zudem ermöglicht die Kombination mehrerer Verkehrsträger, Sendungen mit der Bahn auch an Unternehmen auszuliefern, die keine Anbindung an ein Schienennetz haben, indem der letzte Teil per Lkw ausgeliefert wird.
Außerdem können durch die Kombination der Verkehrsträger die Kosten und der zeitliche Aufwand gesenkt werden. Der gesamte Transport wird effizienter.

So ein Wechsel kann auf zwei Arten erfolgen:

Gebrochener Verkehr

Kombinierter Verkehr

Die Ware selbst wird auf dem Transportweg umgeladen. Es werden also verschiedene Transportgefäße verwendet. Das ist jedoch sehr zeitaufwändig und arbeitsintensiv.

Die Ware verlässt ihr Transportgefäß nicht. Das ist effizienter, weil der komplette Transportbehälter (z.B. Container) von einem Verkehrsträger auf den anderen verladen wird.

Beispiel für den kombinierten Verkehr

Voraussetzungen für den kombinierten Güterverkehr

Beim kombinierten Güterverkehr spielen genormte Ladeeinheiten eine entscheidende Rolle. Nur so ist sichergestellt, dass die Sendung von beiden Verkehrsträgern geladen werden kann. Beispielsweise kann ein 40-Zoll-Container sowohl von Schiffen als auch von Zügen und Lkws transportiert werden.
Außerdem müssen auch geeignete Umschlagseinrichtungen existieren, auf denen die Ladeeinheiten umgeladen werden können. Zu Umschlagseinrichtungen an Umschlagbahnhöfen zählen beispielsweise Portalkräne oder Spreader.
Darüber hinaus müssen am Umschlagsort natürlich auch genügend Stellplätze zur Verfügung stehen, um Ladeeinheiten zwischenlagern zu können. Für den Umschlag von der Straße auf die Schiene sind solche Voraussetzungen an speziellen Umschlagbahnhöfen oder in Güterverkehrszentren verfügbar.

Spreader
Portalkran
Umschlagbahnhof

Güterverkehrszentren ermöglichen das effiziente Umladen der Transportbehälter im kombinierten Güterverkehr. Dort treffen nämlich unterschiedliche Verkehrswege (z.B. Straße, Schiene, Binnenwasserstraße) aufeinander. Außerdem gibt es dort auch geeignete Umschlageinrichtungen. Diese dienen der Umladung von Gütern zwischen den Verkehrsmitteln.

Solche Güterverkehrszentren liegen meist in der Nähe von Ballungsräumen, da hier die Infrastruktur besser ausgebaut ist als in ländlichen Gebieten.

Um den kombinierten Gütertransport noch effizienter zu gestalten, wurde sogar das zulässige Gesamtgewicht für Lkws für den Vor- und Nachlauf zum oder vom nächsten Terminal auf 44 Tonnen erhöht.

Bei der Kombination der Verkehrsträger sind Unternehmen eigentlich keine Grenzen gesetzt. Da viele Unternehmen aber häufig nur über die Straße zu erreichen sind, sind Kombinationen mit dem Straßengüterverkehr sehr beliebt.

Kombination von Straße und Schiene

Häufig werden der Transport per Straße und per Schiene kombiniert. Dabei erfolgen im Normalfall der Vor- und Nachlauf mit dem Lkw, während der Hauptlauf per Bahn stattfindet.
Hier werden zwei Arten von Transporten unterschieden:

Begleiteter Transport

Unbegleiteter Transport

Der gesamte Lkw mit Zugmaschine und Fahrer wird für den Hauptlauf auf die Bahn verladen (Huckepackverkehr). Das hat den Vorteil, dass für den Nachlauf kein neuer Lkw/Fahrer bereitgestellt werden muss.

Nur die Ladeeinheiten (z.B. Wechselbehälter eines Lkws) für den Hauptlauf werden auf die Bahn umgeladen. Für den Nachlauf werden die Wechselbehälter dann auf einen anderen Lkw zurückgeladen.

Entscheidend ist also, ob das Motorfahrzeug im Hauptlauf mitgeführt wird oder nicht.

Vorteile des kombinierten Güterverkehrs

Der wichtigste Vorteil besteht darin, dass die Vorteile verschiedener Verkehrsmittel miteinander kombiniert werden können (z.B. kostengünstiger Transport per Schiff + guter Ausbau des Schienennetzes).
Es ergeben sich aber auch noch weitere Vorteile:

  • Schnellerer und kostengünstigerer Umschlag
  • Höhere Sicherheit der Sendung (Ware ist im Transportbehälter (z.B. Container) zusätzlich geschützt
  • Entlastung des Straßennetzes
  • Umweltfreundlicherer Transport (z.B. Bahn)
  • Bessere Planbarkeit der Lieferzeiten
  • Einsparung von Fahrpersonal
  • Senkung des Unfallrisikos (z.B. Bahn)

Beispiele für Kombinationen im Güterverkehr

Hier ein paar Beispiele für mögliche Kombinationen an Verkehrsmitteln. Logistikunternehmen sind aber bei der Kombination grundsätzlich keine Grenzen gesetzt.

Hier sind verschiedene Kombinantionsmöglichkeiten für Verkehrsmittel dargestellt. Ein gezeigtes Beispiel ist hier Lkw (Vorlauf), Binnenschiff (Hauptlauf) und Lkw (Nachlauf):

Zusammenfassung

Beim kombinierten Güterverkehr wird die Sendung im Verlaufe des Transports durch mindestens zwei verschiedene Verkehrsmittel befördert (z.B. Lkw und Schiff). Die Ware verlässt ihr Transportgefäß allerdings nicht.

Zum einen ist das sehr effizient, weil der komplette Transportbehälter (z.B. Container) von einem Verkehrsträger auf den anderen verladen wird.
Außerdem müssen in der Praxis mehrere Verkehrsträger miteinander kombiniert werden, um die Sendung vom Versender bis zum Empfänger zu transportieren. Ein reiner Transport über die Straße alleine ist in den meisten Fällen geografisch ausgeschlossen. Die Kombination mehrerer Verkehrsträger ermöglicht es Unternehmen, Sendungen an andere Unternehmen auszuliefern, die beispielsweise keine Anbindung an ein Schienenetz haben. Zusätzlich können durch die Kombination der Verkehrsträger die Kosten und der zeitliche Aufwand gesenkt werden. Der gesamte Transport wird effizienter.

Beim kombinierten Güterverkehr spielen genormte Ladeeinheiten, Umschlageinrichtungen wie Portalkräne oder Spreader und eine ausreichende Anzahl an Stellplätzen eine entscheidende Rolle. Spezielle Güterverkehrszentren erfüllen dabei alle Voraussetzungen für einen effektiven Transport.

Der wichtigste Vorteil des kombinierten Güterverkehrs besteht darin, dass die Vorteile verschiedener Verkehrsmittel miteinander kombiniert werden können (z.B. kostengünstiger Transport per Schiff + guter Ausbau des Schienennetzes).

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