Ein Schütz ist ein elektromagnetischer Schalter, welcher seinen Einsatz in Schaltkreisen findet.
Aber was genau ist das Schütz, wie funktioniert es? Und wie unterscheidet es sich von einem Relais?
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Schütz einfach erklärt
Ein Schütz dient dem Schalten von Lasten von etwa
Schütze findest du in verschiedenen Schaltungen. Dargestellt werden diese mit einem Hauptstromkreis, durch den der Laststrom fließt und einem Steuerstromkreis, an dem du die Logik zur Steuerung des Hauptstromkreises erkennen kannst.
Man unterscheidet Lastschütze und Hilfsschütze. Mit Lastschützen können große Lasten von etwa
Die Funktionsweise eines Schützes ist der eines Relais identisch. Man unterscheidet Relais und Schütze jedoch aufgrund ihrer mechanischen Konstruktion und ihren Anwendungsgebieten.
Definition Schütz
Ein Schütz ist ein elektrisches Betriebsmittel. Es ist zum Schalten von großen elektrische Verbrauchern und Lasten geeignet. Dabei wird zwischen Hilfsschützen und Leistungsschützen unterschieden.
Für die bessere Darstellung werden Schütze in einem Stromlaufplan in einen Steuer- und einen Hauptstromkreis aufgeteilt.
Schütz Erklärung
Funktionsweise eines Schützes
Um die Funktionsweise eines Schützes zu verstehen, schaust du dir am besten sein Aufbau an:
Ein Schütz funktioniert wie folgt:
- Wird der Stromkreis der Spule geschlossen, so fließt Strom durch die Spule im Schütz.
- Ein Magnetfeld wird induziert.
- Durch das Entstehen des Magnetfeldes wird der metallische Kern in der Spule, der sogenannte Anker, bewegt.
- Die Schaltstücke am Anker schließen oder öffnen den Hauptstromkreis. (Schließt der Schütz den Stromkreis, dann wird er Schließer genannt. Öffnet dieser den Stromkreis, wird er Öffner genannt.)
- Der Hauptstromkreis wird geschlossen (hier: Motor wird in Betrieb genommen).
Wenn keine Spannung mehr an der Spule anliegt, kehrt der Anker wieder in seine Ausgangslage zurück.
So kann Strom durch angeschlossene Betriebsmittel fließen oder der Stromfluss zu diesen unterbrochen werden.
Unterschied zwischen Schütz und Relais
Das Prinzip eines Schützes und eines Relais ist identisch. Die mechanische
Konstruktion dieser beiden elektrischen Betriebsmittel führt jedoch zu unterschiedlichen Einsatzgebieten.
Die folgende Tabelle zeigt dir die wesentlichen Unterschiede:
Relais | Schütz | |
---|---|---|
Schaltleistung | Etwa | Etwa |
Anzahl der Öffner bzw. Schließer | 1-2 Öffner oder Schließer | Mehrere Öffner und Schließer möglich |
Größe | I.d.R. kleiner als Schütze | I.d.R. größer und robuster als Relais |
Anwendungs- gebiete | Industrielle Maschinen- anlagen, Fahrzeuge, Haushaltsgeräte | insbesondere in industriellen und kommerziellen Anwend- ungen wie Steuerschränke und Maschinenanlagen |
Unterscheidung von Schützen
Bei Schützen gibt es je nach Anwendung und Kontaktbelastbarkeit zwei Arten, die zu unterscheiden sind. Zum einen die Leistungsschütze (auch: Lastschütze) und zum andern die Hilfsschütze (auch: Steuerschütze).
Leistungsschütz
Leistungsschütze haben meist drei Hauptstromkontakte. Zusätzlich können sie Hilfsschaltglieder besitzen.
Sie schalten meist hohe Lasten, beispielsweise für einen Drehstrommotor.
Hilfsschütz
Hilfsschütze bestehen meist nur aus Steuerstromkontakte.
Sie verarbeiten nur kleine Ströme und werden für die Steuerung in den Steuerstromkreisen verwendet. Leistungsschütze können beispielsweise über ein Hilfsschütz angesteuert werden.
Draufsicht eines Schützes
Hier siehst du die Draufsicht eines Schützes, welches Anschlüsse für den Haupt- und Steuerstromkreis besitzt. Die folgende Tabelle erklärt dir, wie du die einzelnen Kennzeichnungen verstehen kannst:
DIL EM | Kennzeichnung für die Serie des Schützes |
---|---|
DIL EM 22 | Kennzahl gibt an, wie viele Schließer und Öffner dieser Schütz besitzt. Dabei steht die erste Ziffer für die Anzahl der Schließer und die zweite Ziffer für die Anzahl der Öffner. In diesem Beispiel hat der Schütz jeweils zwei Schließer und Öffner. |
A1, A2 | Anschlüsse für die Spule |
1/L1, 3/L2, 5/L3 2/T1, 4/T2, 6/T3 | Hauptstromkontakte für den Hauptstromkreis haben die Ziffern von Ungerade Ziffern bezeichnen Anschlüsse, die mit Netz verbunden werden. Gerade Ziffern bezeichnen Anschlüsse, die mit den Verbraucher verbunden werden. |
13 NO, 21 NC, 31 NC, 43 NO 14 NO, 22 NC, 32 NC, 44 NO | Steuerstromkontakte bestehen aus zwei Ziffern. Die erste Ziffer ist die Ordnungsziffer bzw. Zählziffer der Kontakte. Schließt das erste Kabel an einem Anschluss mit Ordnungsnummer 1, so muss der andere Anschluss auch die Ordnungsnummer 1 haben. Die zweite Ziffer werden Funktionsziffern genannt und geben an, ob es sich um einen Öffner oder Schließer handelt.
Weitere Bezeichnungen sollen verdeutlichen, um welche Art von Schalter es sich handelt:
|
Zur übersichtlichen Darstellung der Haupt- und Steuerstromkontakte werden die Anschlüsse auch in einem Schaltplan vereinfacht dargestellt.
Lichtbogen-Schutzeinrichtung
Bei höheren Schaltleistungen besitzen Hauptstromkontakte Lichtbogen-Schutzeinrichtungen. Sie dienen der Verhinderung oder Unterdrückung von Lichtbögen, die bei der Trennung von Kontakten in Schaltern oder Schützen auftreten können. Ein Lichtbogen entsteht, wenn ein starker Stromfluss zwischen den sich öffnenden Kontakten eine ionisierte Leiterspur bildet.
Diese Lichtbögen können sowohl die Kontakte selbst als auch das umgebende Material schädigen und sogar zu schweren Unfällen führen. Daher ist es wichtig, dass Schütze über geeignete Mechanismen verfügen, um Lichtbögen so schnell wie möglich zu löschen. Dies geschieht üblicherweise durch den Einsatz von Lichtbogenschutzkammern oder speziellen Materialien und Konstruktionen, die den Lichtbogen schnell kühlen und seine Ausdehnung begrenzen.
Durch den Einsatz von Lichtbogen-Schutzeinrichtungen wird die Sicherheit und Zuverlässigkeit von elektrischen Schaltungen und Systemen wesentlich verbessert.
Kenndaten
In der nächsten Tabelle siehst du wichtige Kenndaten, die für Schütze relevant sind:
Ansprechzeit (Einschaltzeit) | |
---|---|
Rückfallzeit (Ausschaltzeit) | |
Steuerspannung |
|
Schaltleistung (Leistungsschütz) | |
Schaltleistung (HIlfsschütz) | |
Schaltspiel | Schaltspiel bedeutet den vollständigen Zyklus eines Schaltzustandes: von Aus zu Ein und zurück, oder umgekehrt. |
Schaltzahl | Die maximale Anzahl an Schaltspielen, die ein Schütz machen kann. Dies wird als Maß für die Lebensdauer der Schütze verwendet. In der Regel kann die Schaltzahl eines Schützes bis zu 10 Mio. betragen. |
Schalthäufigkeit | Zahl der Schaltspiele pro Stunde |
Gebrauchskategorie
Der Anwendungsbereich eines Schützes ist abhängig von der Art des Stroms und der zu steuernden Last und wird durch Gebrauchskategorien gekennzeichnet. Beispielsweise ist ein Schütz der Gebrauchskategorie AC3 optimal für das Steuern von Kurzschlussläufermotoren, während man Schütze der Kategorie DC3 zur Steuerung von beispielsweise fremderregten Gleichstrommotoren verwendet.
Darüber hinaus werden diese Gebrauchskategorien in AC und DC unterteilt und sie bestehen aus 15 unterschiedlichen Unterkategorien. Die spezifischen Anwendungsbereiche dieser Kategorien und Unterkategorien können in entsprechenden Tabellen eingesehen werden.
Schütz Zusammenfassung
Ein Schütz ist ein Gerät, das zum Schalten großer Lasten von
Es gibt verschiedene Gebrauchskategorien von Schützen, abhängig von der Art des Stroms und der Last, die sie steuern. Diese Kategorien sind in AC und DC unterteilt und es gibt 15 verschiedene Unterkategorien, die in Tabellen eingesehen werden können.
Die Funktionsweise eines Schützes ist der eines Relais identisch, wobei ein Strom durch die Spule fließt und ein Magnetfeld erzeugt wird, das den metallischen Kern (Anker) bewegt und so den Stromkreis öffnet oder schließt. Man unterscheidet Relais und Schütze jedoch aufgrund ihrer mechanischen Konstruktion und ihren Anwendungsgebieten.