Arten von Schadsoftware

Mit der fortschreitenden Digitalisierung verlagern sich immer mehr Aspekte unseres Lebens in das Internet. Ob es sich um Online-Banking, Einkauf, Arbeit oder einfach nur um das Surfen im Netz handelt, wir sind ständig online.

Leider macht diese Abhängigkeit von digitalen Diensten uns auch zu einem attraktiven Ziel für Menschen mit weniger guten Absichten.

Deshalb ist das Verständnis von Schadsoftware - Software, mit dem Ziel, Schaden auf Computern anzurichten - von großer Bedeutung.

Arten von Schadsoftware einfach erklärt

Kyra sitzt an ihrem Computer und surft im Internet. Sie erhält eine E-Mail, die aussieht, als würde sie von ihrer Bank kommen, und klickt auf einen Link in der E-Mail. Plötzlich fängt ihr Computer an, seltsam zu reagieren: Dateien verschwinden oder werden unleserlich, und das System wird merklich langsamer. Kyra hat sich eine Schadsoftware eingefangen.

Auf Kyras Computer ist eine Schadsoftware gelandet.

Schadsoftware ist im Grunde genommen ein unerwünschter Gast, der in den Computer einbricht und unterschiedliche Arten von Chaos verursacht. Je nach Art und Absicht der Schadsoftware können Dateien gelöscht oder verändert, Daten gestohlen oder der Zugang zum System blockiert werden.

Dies führt zu unterschiedlichen Arten von Schadsoftware, darunter Viren, Würmer, Trojaner und Ransomware, die sich in ihrer Funktionsweise und ihrem Schadpotenzial unterscheiden.

Arten von Schadsoftware Definition

Schadsoftware (englisch: Malware) ist ein Überbegriff für verschiedene Arten schädlicher Programme, die darauf abzielen, schädliche Aktionen auf einem Computersystem durchzuführen, wie beispielsweise Löschen von Daten. Bekannte Beispiele sind Viren, Trojaner oder Würmer.


Erklärung verschiedener Arten von Schadsoftware

Im Folgenden lernst du gängige Arten von Schadsoftware kennen. Beachte, dass manchmal die Grenzen verschwimmen und manche Malware Eigenschaften von mehreren Arten aufweisen können.
Generell wird Malware immer weiter entwickelt, um sich an erhöhte Sicherheitsmaßnahmen anzupassen.

Viren

Ein Virus ist eine Art von Schadsoftware, die sich durch Anhängen an andere Programme selbst repliziert. Sobald das infizierte Programm ausgeführt wird, wird das Virus aktiviert und verbreitet sich weiter. Viren können Daten beschädigen, löschen oder sogar das gesamte System lahmlegen. Sie werden oft über infizierte E-Mails, Downloads aus dem Internet oder über infizierte USB-Sticks verbreitet und benötigen eine Art von Benutzerinteraktion (z. B. Öffnen von E-Mail-Anhängen), um sich zu verbreiten.

Würmer

Würmer sind eine andere Art von Schadsoftware, die sich selbst replizieren kann - also ganz ohne menschliches Zutun.

Würmer sind darauf ausgelegt, sich schnell über Netzwerke zu verbreiten. Ihr Hauptziel besteht in der Regel darin, so viele Systeme wie möglich zu infizieren. Sobald ein Wurm einen Computer infiziert hat, kann er verschiedene schädliche Aktionen ausführen, abhängig von seiner spezifischen Programmierung. Einige häufige Ziele sind:

  1. Ressourcenverbrauch: Ein Wurm kann so programmiert sein, dass er Systemressourcen verbraucht, wodurch der infizierte Computer langsamer wird oder sogar abstürzt.
  2. Weitere Schadsoftware verbreiten: Oft fungieren Würmer als Träger für andere Arten von Schadsoftware. Nach der erfolgreichen Infektion eines Systems kann der Wurm zusätzliche Schadsoftware wie Viren, Trojaner oder Ransomware herunterladen und installieren.
  3. Botnets erstellen: Einige Würmer werden verwendet, um sogenannte Botnets zu erstellen. Ein Botnet ist eine Gruppe von infizierten Computern, die von einem zentralen Server kontrolliert werden. Diese Botnets können dann für verschiedene illegale Aktivitäten verwendet werden, wie beispielsweise Massen-Spamming oder DDoS-Angriffe.

Trojaner

Trojaner tarnen sich als nützliche oder harmlose Software, um den Nutzer zur Installation zu verleiten. Einmal installiert, kann der Trojaner eine Vielzahl von schädlichen Aktionen ausführen, wie z.B. Daten stehlen, Systemressourcen missbrauchen oder weitere Schadsoftware herunterladen. Sie benötigen also auch eine Art von Benutzerinteraktion, aber im Gegensatz zu Würmern verbreiten sie sich nicht selbst.

Ransomware

Bei Ransomware handelt es sich um eine besonders schädliche Art von Schadsoftware, die Dateien auf dem betroffenen System verschlüsselt und dann Lösegeld für die Entschlüsselung verlangt.

Ransomware wird oft über Phishing-E-Mails oder infizierte Webseiten verbreitet. Einmal infiziert, sind die Dateien in der Regel nicht mehr zugänglich, bis das Lösegeld gezahlt wurde – und selbst dann gibt es keine Garantie, dass die Angreifer die Dateien tatsächlich entschlüsseln.

Spyware

Spyware zielt darauf ab, Informationen über den Benutzer und seine Aktivitäten zu sammeln, ohne dass dieser davon Kenntnis hat. Dazu gehören oft persönliche Informationen, Passwörter, Kreditkarteninformationen und Internet-Surfverhalten.

Spyware kann sich auf verschiedene Weise verbreiten, oft durch Phishing-Angriffe, infizierte Downloads oder sogar über legitime, aber kompromittierte Webseiten.

Ein Attacker kann durch eine Spyware persönliche Daten abgreifen.

Schutz vor Schadsoftware

Eine effektive Art, sich vor Schadsoftware zu schützen, ist Skepsis. Bevor Daten von E-Mail-Anhängen und Websites heruntergeladen werden, solltest du nochmal ausgiebig die Quelle des Downloads verifizieren. Darüber hinaus sind aktuelle Versionen von Antivirus-Software, normaler Software oder Betriebssystemen wichtig, um mögliche Sicherheitslücken zu schließen. Update daher die Software auf deinem PC regelmäßig.

Falls es doch zu einer Infektion des Systems kommt, können dich regelmäßige Datensicherungen vor dem Verlust wichtiger Daten bewahren.

Es gibt eine Vielzahl an möglichen Schutzmaßnahmen vor Schadsoftware.

Beispiele für bekannte Schadsoftware

Immer wieder wird in den Medien von berühmten Malwares berichtet, die besonders aggressiv sind und sich innerhalb kürzester Zeit auf besonders vielen Computern verbreitet haben. Ein paar Beispiele lernst du hier kennen.

Der ILOVEYOU Virus

Der ILOVEYOU Virus, der im Jahr 2000 aufgetaucht ist, ist ein berühmtes Beispiel für einen Virus. Er wurde per E-Mail verbreitet und enthielt einen Anhang mit dem Titel LOVE-LETTER-FOR-YOU.txt.vbs. Benutzer, die den Anhang öffneten, aktivierten den Virus, der dann wichtige Systemdateien überschrieb und sich selbst an alle Kontakte im E-Mail-Adressbuch des Benutzers weiterleitete.

Der ZeuS Trojaner

Der ZeuS Trojaner ist ein bekanntes Beispiel für einen Trojaner, der dazu verwendet wurde, Bankinformationen zu stehlen. Der Trojaner tarnte sich als legitime Software und konnte so auf den Computern der Benutzer installiert werden. Dort zeichnete er dann Tastatureingaben auf und übermittelte diese an die Angreifer.

Die WannaCry Ransomware

WannaCry ist ein berüchtigtes Beispiel für Ransomware. Im Jahr 2017 infizierte es hunderttausende von Computern weltweit, verschlüsselte die Dateien der Benutzer und verlangte dann ein Lösegeld in Bitcoin für die Entschlüsselung. Es nutzte eine Sicherheitslücke in Windows, um sich schnell zu verbreiten.

Zusammenfassung

Hier sind die wichtigsten Punkte zum Mitnehmen:

  • Viren: Sie verbreiten sich, indem sie sich an andere Dateien anhängen und sich vermehren, wenn diese Dateien ausgeführt werden.
  • Würmer: Sie verbreiten sich selbstständig über Netzwerke, ohne menschliches Zutun.
  • Trojaner: Sie tarnen sich als legitime Software und führen im Hintergrund schädliche Aktionen aus.
  • Ransomware: Sie verschlüsselt Dateien und verlangt ein Lösegeld für deren Entschlüsselung.
  • Spyware: Sie sammelt heimlich Informationen über den Benutzer und seine Aktivitäten.

Um sich vor diesen und anderen Arten von Schadsoftware zu schützen, ist es wichtig, sichere Praktiken zu befolgen, wie das Aktualisieren von Software und Betriebssystemen, das Vermeiden von verdächtigen E-Mails und Downloads, das Durchführen regelmäßiger Backups und das Verwenden aktueller Antivirus-Software.

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