Fünf Sicherheitsregeln

Unter Arbeitsschutz kannst du dir sicherlich was vorstellen. Wichtig in dem Kontext sind aber auch die fünf Sicherheitsregeln für Elektrofachkräfte. In der Ausbildung und danach ist es immer wichtig die Regeln im Hinterkopf zu haben.

Aber was gehört eigentlich alles zu den Regeln? Wie werden sie durchgeführt und warum gibt es sie eigentlich?

simpleclub hilft dir, die Regeln schnell zu verstehen und zu verinnerlichen damit keine Fehler mehr passieren!

Fünf Sicherheitsregeln einfach erklärt

Um das Sichere Arbeiten für alle Fachkräfte zu gewährleisten wurden fünf Regeln festgelegt, die in einer bestimmten Reihenfolge durchgeführt werden müssen.

Die fünf Sicherheitsregeln sind Freischalten, Gegen Wiedereinschalten sichern, Spannungsfreiheit feststellen, Erden und kurzschließen und das Abdecken oder Abschranken von benachbarten unter Spannung stehenden Teilen.

Je nach Schritt werden dann unterschiedliche Schritte durchgeführt. Beim Freischalten kann z. B. die Sicherung ausgeschaltet werden. Das ist wie in einer Wohnung, wenn man eine neue Lampe an der Decke anbringen möchte.

Im zweiten Schritt, dem Gegen Wiedereinschalten sichern, kann z. B. ein Schloss angebracht werden, damit der Sicherungskasten während den Arbeiten nicht mehr geöffnet werden kann.

Der dritte Schritt beinhaltet das Spannungsfreiheit feststellen. Arbeitet man jetzt an der neuen Lampe an der Decke sollte man dafür mit einem Spannungsprüfer schauen, ob wirklich keine Spannung auf der Leitung ist bevor man sie anfasst.

Der vierte Schritt Erden und Kurzschließen wird normal im Haus nicht vorgenommen, sondern nur bei einer hohen Spannung. Da ist es wichtig den Strom ableiten zu können, falls während den Arbeiten doch einer fließen sollte.

Die letzte Regel, das Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken wird durch Kunststoffmatten oder Schranken vorgenommen. Man kann es sich so vorstellen, als wird sozusagen eine robuste Decke darüber gelegt.

Fünf Sicherheitsregeln Definition

Die fünf Sicherheitsregeln dienen dazu, Stromunfälle zu vermeiden. In den fünf Regeln wurden die häufigsten Handlungsfehler vereint.


Fünf Sicherheitsregeln Überblick

Insgesamt gibt es fünf Sicherheitsregeln, die immer befolgt werden müssen. Über Jahrzehnte wurden typischen Fehler erkannt und gesammelt und dadurch Regeln aufgestellt, um Stromunfälle in Zukunft zu vermeiden.

Die Regeln müssen in einer bestimmten Reihenfolge durchgeführt werden.

1. Freischalten

An elektrischen Anlagen darf im Normalfall nur bei einem spannungsfreien Zustand gearbeitet werden.

Freischalten bedeutet soviel wie das Abschalten der Anlage. Es liegt also keine elektrische Spannung mehr auf der Anlage. Alle Leitungen, die zur Arbeitsstelle führen werden freigeschaltet. Das kann z. B. durch das Ausschalten eines Hauptschalters, FI-Schalters, einzelnen Sicherungen oder dem Herausdrehen von Schmelzsicherungen passieren.

Dadurch kann der Strom zuverlässig abgeschaltet werden.

Drücke auf den roten Hauptschalter.

2. Gegen Wiedereinschalten sichern

Egal welcher Schalter oder Sicherung vorher freigeschaltet wurde, sie muss gegen ein wiedereinschalten abgesichert werden.
Dazu können z. B. Schlösser, Schutzkappen, Mitnehmen der Sicherungen, Abkleben der Sicherungen oder Verbotsschilder verwendet werden. Ist ein Sicherungskasten vorhanden, kann auch der gesamte Kasten mit einem Schloss gesichert werden und zusätzlich ein Schild angebracht werden. Auf dem Schild ist meistens der Name der Fachkraft, die Sicherung sowie das Datum vermerkt.

Wichtig ist, dass die Anlage so gesichert ist, dass niemand einen Stromschlag bekommen kann.

Hauptschalter, der mit einem Schloss gesichert.
Schalter wird mit Schloss gesichert.

3. Spannungsfreiheit feststellen

Um sicherzugehen, dass keine Spannung mehr auf der Leitung ist, soll bevor eine Arbeit beginnt jedes Mal eine Messung durchgeführt werden. Dazu wird ein zweipoliger Spannungsprüfer genutzt. Ist keine Spannung vorhanden, so kann die Arbeit beginnen.

Wichtig: Es darf nur ein zweipoliger Spannungsprüfer verwendet werden, keine anderen!

Spannungsfreiheit sicherstellen
Spannungsfreiheit mit Spannungsprüfern sicherstellen

4. Erden und kurzschließen

Ein weiterer Schritt ist das erden und kurzschließen von Leitern.
Wird eine Sicherung doch fälschlicherweise eingeschaltet, so kann der Strom in die Erde abfließen. Die Garnitur zum Erden und Kurzschließen muss dafür am Einbauort ausgelegt und kontrolliert werden. Zu Beginn des Schritts muss die Spannungsfreiheit nochmal getestet werden. Danach wird immer zuerst geerdet und danach erst kurzgeschlossen.

Nur bei Niederspannungsanlagen (bis 1000 Volt) muss dieser Schritt nicht durchgeführt werden.

Wähle die Schritte aus.
1
2

5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken

Der letzte Schritt beinhaltet die Abdeckung von Teilen, die in der Umgebung unter Spannung stehen.
Dazu werden zertifizierte Kunststoffmatten mit hohem Isolationswiderstand und Schutz gegen mechanischer Beanspruchung genutzt, die mit Klammern versehen sind. Sind Teile weit genug entfernt, reicht teilweise auch eine Abschrankung.

Wichtig: Für diesen Schritt müssen immer isolierte Handschuhe genutzt werden!

Ziehe die orangene Matte über den Sicherheitskasten. Drücke zum Wiederholen auf den Button.

Sind die Arbeiten abgeschlossen, so werden die fünf Schritte in umgekehrter Reihenfolge wieder aufgelöst und am Ende die Anlage wieder eingeschaltet.


Fünf Sicherheitsregeln Beispiel

Fünf Sicherheitsregeln bei der Arbeit an Hochspannungsleitungen

  1. Freischalten:
    Bei Hochspannungsleitungen wird zuerst der Leistungsschalter ausgeschaltet und danach durch Öffnen der Trennschalter von der Anlage getrennt. Bei Hochspannungsanlagen passiert dieser Schritt oft über Fernsteuerung.
  2. Gegen Wiedereinschalten sichern:
    Dieser Schritt wird durch die Fachkraft selbst vorgenommen. Hier wird am Kasten häufig eine Klappe über den Schalter gesetzt und der Kasten zusätzlich abgeschlossen.
  3. Spannungsfreiheit feststellen:
    Mit einem Spannungsprüfer, der vorher auf seine Funktionsfähigkeit getestet wird, wird die Hochspannung getestet.
  4. Erden und kurzschließen:
    Nach der Prüfung wird geerdet und mithilfe von langen Stangen die Vorrichtung an der Hochspannungsleitung angebracht. Die drei und vier Schritte müssen kurz aufeinander folgen.
  5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken:
    Bei Hochspannungsleitungen wird oft ein Arbeitsbereich mit Schranken hergestellt und mit passenden Schildern versehen. Dadurch wird der Schutzabstand zu anderen Teilen klar gekennzeichnet. Der Abstand sollte mindestens 2 Meter betragen.

Fünf Sicherheitsregeln Zusammenfassung

Insgesamt gibt es fünf Sicherheitsregeln, die in einer bestimmten Reihenfolge durchgeführt werden müssen.

Die erste Regel ist das Freischalten. Hier wird die Anlage durch z. B. das Ausschalten eines Hauptschalters, FI-Schalters, einzelnen Sicherungen oder dem Herausdrehen von Schmelzsicherungen ausgeschaltet.

Die zweite Regel ist das Gegen Wiedereinschalten sichern. Dazu können z. B. Schlösser, Schutzkappen, Mitnehmen der Sicherungen, Abkleben der Sicherungen oder Verbotsschilder verwendet werden.

Die dritte Regel ist das Feststellen der Spannungsfreiheit. Dazu wird ein zweipoliger Spannungsprüfer genutzt.

Die vierte Regel umfasst das Erden und kurzschließen. Zu Beginn des Schritts muss die Spannungsfreiheit nochmal getestet werden. Danach wird zuerst geerdet und dann kurzgeschlossen. Bei Niederspannungsanlagen ist dieser Schritt nicht notwendig.

Die fünfte Regel ist das Abdecken oder Abschranken von benachbarten Teilen, die unter Spannung stehen. Dazu werden Kunststoffmatten genutzt oder bei genügender Entfernung Abschrankungen.

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