Haftung und Reibung

Reibungskraft

Warum wirst du beim Fahrradfahren langsamer, wenn du aufhörst zu treten? Oder warum wachsen Skifahrer vor der Saison ihre Skier? In beiden Fällen wirkt eine Reibungskraft, die den Fahrer ausbremst.

Aber was ist überhaupt die Reibungskraft und wie wird sie berechnet?

simpleclub erklärt es dir!

Reibungskraft einfach erklärt

Zwischen zwei Körpern wirkt immer eine Reibungskraft \overrightarrow F_RFR\overrightarrow F_R. Diese entsteht durch die Beschaffenheit der Oberfläche eines Körpers. Im Alltag gibt es zwei wichtige Arten der Reibungskraft:

  • Haftreibung
  • Gleitreibung

Die Haftreibung wirkt, wenn ein Körper aufgrund der Reibung nicht bewegt wird.
Die Gleitreibung tritt auf, wenn ein Körper trotz der Reibung bewegt wird.

Die Reibungskraft berechnet sich mit:

\boxed{ \overrightarrow F_R = \mu \cdot \overrightarrow F_N}FR=μFN\boxed{ \overrightarrow F_R = \mu \cdot \overrightarrow F_N}
  • \muμ\mu = Reibungskoeffizient
  • \overrightarrow F_NFN\overrightarrow F_N = Normalkraft

Reibungskraft Definition

Die Reibungskraft \overrightarrow F_RFR\overrightarrow F_R ist eine bewegungshemmende Kraft. Sie gibt an, wie stark die Reibung zwischen zwei Körpern ist.


Reibungskraft Ursache

Alle Oberflächen sind unterschiedlich beschaffen. Sie sind also unterschiedlich rau beziehungsweise glatt. Ein Spiegel ist zum Beispiel sehr glatt und ein stück Holz sehr rau.
\rarr\rarr Je rauer eine Oberfläche ist, desto größer ist die Reibung, die diese Oberfläche verursacht.

Die Stärke der Reibung wird mit dem **Reibungskoeffizienten \muμ\mu angegeben. Der Reibungskoeffizient ist eine Zahl und hat keine Einheit. Der Koeffizient bezieht sich dabei immer auf die Reibung zwischen zwei Oberflächen und ist spezifisch für diese Stoffe.
\rarr\rarr Je größer der Reibungskoeffizient ist, desto größer ist die Reibung zwischen den beiden Oberflächen.

Je nachdem, ob eine Haftreibung oder eine Gleitreibung stattfindet, musst du unterschiedliche Koeffizienten nutzen:

Materialien

Haftreibungskoeffizient \mu_HμH\mu_H

Gleitreibungskoeffizient \mu_GμG\mu_G

Stahl auf Stahl

0,20,20,2
0,10,10,1

Holz auf Holz

0,50,50,5
0,40,40,4

Stein auf Stein

1,01,01,0
0,90,90,9

Stein auf Holz

0,90,90,9
0,70,70,7

Stahl auf Stein

0,80,80,8
0,70,70,7

Stahl auf Holz

0,50,50,5
0,40,40,4

Stahl auf Eis

0,030,030,03
0,010,010,01

Kräfte an der schiefen Ebene

Wenn sich ein Körper auf einer schiefen Ebene befindet, wirken auf den Körper verschiedene Kräfte:

  • Gewichtskraft \overrightarrow F_GFG\overrightarrow F_G
    \rightarrow\rightarrow wirkt senkrecht zur Erdoberfläche
    \rightarrow\rightarrow Kraft, mit der ein Körper von der Erde angezogen wird

  • **Normalkraft** $ \overrightarrow F_N $
    \rightarrow\rightarrow wirkt senkrecht zur schiefen Ebene
    \rightarrow\rightarrowKraft, mit der ein Körper auf seine Unterlage drückt

  • **Reibungskraft** $ \overrightarrow F_R $
    \rightarrow\rightarrowwirkt parallel zur schiefen Ebene nach oben

TODO

Reibungskraft Berechnung

Die Reibungskraft berechnet sich über folgende Formel:

Ein Drehmoment ist definiert über die außen angreifende Kraft, und den Radius, mit dem der Angriffspunkt der Kraft vom Drehpunkt entfernt ist.

\begin{aligned} \overrightarrow F_R &= \mu \cdot \overrightarrow F_N \\ \overrightarrow F_N &= \cos(\alpha) \cdot \overrightarrow F_G \end{aligned}FR=μFNFN=cos(α)FG\begin{aligned} \overrightarrow F_R &= \mu \cdot \overrightarrow F_N \\ \overrightarrow F_N &= \cos(\alpha) \cdot \overrightarrow F_G \end{aligned}

Einheit:

[\overrightarrow F_R]=\text{N~(Newton)}[FR]=N (Newton)[\overrightarrow F_R]=\text{N~(Newton)}

Haftreibung oder Gleitreibung?

Die Haftreibungskraft \overrightarrow F_{R_\text{Haft}}FRHaft\overrightarrow F_{R_\text{Haft}} verwendest du, wenn ein Körper an einer Unterlage haftet und sich deshalb nicht bewegt. Die Reibungskraft ist also zu groß, als dass sich der Körper bewegen könnte.

Sobald sich der Körper anfängt zu bewegen (zum Beispiel durch Anschrägen der Unterlage), wirkt die Gleitreibungskraft \overrightarrow F_{R_\text{Gleit}}FRGleit\overrightarrow F_{R_\text{Gleit}}.

Verschiebe den Regler.

Auf diese Unterscheidung solltest du bei Berechnungen unbedingt achten, da sich dadurch auch die verwendeten Koeffizienten ändern.


Reibungskraft Zusammenfassung

Die Reibungskraft \overrightarrow F_RFR\overrightarrow F_R ist die Kraft, die durch die Reibung zwischen zwei Körpern entsteht. Dabei unterscheidest du zwischen der Haftreibungskraft und der Gleitreibungskraft.
Die Reibungskraft zwischen Körpern ist von der Rauigkeit der Oberflächen und damit von der Art der Stoffe abhängig. Diese Rauigkeit wird durch den Reibungskoeffizienten \muμ\mu angegeben.

Du berechnest die Reibungskraft über folgende Formel:

\overrightarrow F_R = \mu \cdot \overrightarrow F_NFR=μFN\overrightarrow F_R = \mu \cdot \overrightarrow F_N

Beispiel 1: Spannung berechnen

Jan ist Biathlet. Er fährt einen Berg mit einem Anstiegswinkel von \alpha=30 °α=30°\alpha=30 ° hoch. Jan hat samt Ausrüstung eine Masse von m= 90~ \text{kg}m=90 kgm= 90~ \text{kg}. Wie groß ist die Reibungskraft, gegen die Jan ankämpfen muss?

Der Gleitreibungskoeffizient zwischen Ski und Schnee ist \mu_{Gleit} = 0,05μGleit=0,05\mu_{Gleit} = 0,05.

Jan als Skifahrer

Lösung

\underline \textsf{Gegeben}\underline \textsf{Gegeben}

\begin{aligned} &m = 90~\text{kg} \\ &\alpha=30° \\ &\mu_{Gleit}=0,05 \end{aligned} m=90 kgα=30°μGleit=0,05\begin{aligned} &m = 90~\text{kg} \\ &\alpha=30° \\ &\mu_{Gleit}=0,05 \end{aligned}

\underline \textsf{Gesucht}\underline \textsf{Gesucht}

\overrightarrow F_R= \: ?FR=?\overrightarrow F_R= \: ?

\underline \textsf{Formel}\underline \textsf{Formel}

\overrightarrow F_R = \mu \cdot \overrightarrow F_NFR=μFN\overrightarrow F_R = \mu \cdot \overrightarrow F_N

\underline{\textbf{Lösungsweg}}Lo¨sungsweg\underline{\textbf{Lösungsweg}}

Für die Berechnung der Reibungskraft musst du erst die Normalkraft bestimmen:

\begin{aligned} \overrightarrow F_N &= \cos (\alpha) \cdot \overrightarrow F_G \\ &=\cos(\alpha) \cdot (m \cdot \overrightarrow a) \\ &= \cos (30°) \cdot (90~\text{kg} \cdot 9,81~\frac{\text m}{\text s ^2}) \\ &= 0,866 \cdot 882,9~\text N \\ &= \underline{764,59~\text N} \end{aligned}FN=cos(α)FG=cos(α)(ma)=cos(30°)(90 kg9,81ms2)=0,866882,9 N=764,59 N\begin{aligned} \overrightarrow F_N &= \cos (\alpha) \cdot \overrightarrow F_G \\ &=\cos(\alpha) \cdot (m \cdot \overrightarrow a) \\ &= \cos (30°) \cdot (90~\text{kg} \cdot 9,81~\frac{\text m}{\text s ^2}) \\ &= 0,866 \cdot 882,9~\text N \\ &= \underline{764,59~\text N} \end{aligned}

Anschließend kannst du die Reibungskraft berechnen. Dafür setzt du einfach die gegebenen Werte in die Formel ein:

\begin{aligned} \overrightarrow F_R &= \mu \cdot \overrightarrow F_N \\ &= 0,05 \cdot 764,59~\text N \\ &= \lsg{38,23 ~\text N} \end{aligned}FR=μFN=0,05764,59 N=38,23 N\begin{aligned} \overrightarrow F_R &= \mu \cdot \overrightarrow F_N \\ &= 0,05 \cdot 764,59~\text N \\ &= \lsg{38,23 ~\text N} \end{aligned}

Jan muss gegen eine Reibungskraft von etwa 38,23~\text N38,23 N38,23~\text N ankämpfen.

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